Preview - NBA Jam : Boom Shakalaka reloaded

Der Ansatz stimmt schon mal. Statt den Klassiker künstlich aufzubohren oder tiefschürfende Veränderungen an der Spielmechanik vorzunehmen, plant EA mit der Wii-Umsetzung in erster Linie eine Huldigung der Urversion.

Es soll sich anfühlen wie das NBA Jam von damals. Es soll sich spielen wie das NBA Jam von damals. Und es soll aussehen wie das NBA Jam von damals. Man will vor allem diejenigen als Käufer gewinnen, die zur Blütezeit der Urfassung durch die Lüfte flogen und unzählige Körbe zerschmetterten. Ob diese inzwischen gesetzte Zielgruppe die passende Wii-Hardware ihr Eigen nennt, darf jedoch bezweifelt werden.

Der Mix macht's

Man kann EA allerdings nicht absprechen, dass sie sich für dieses Remake was haben einfallen lassen. Um technisch auf der Höhe der Zeit zu sein und trotzdem dem Retro-Look treu zu bleiben, hat man einen witzigen Kunstgriff angewendet: Während die Körper der NBA-Profis in 3-D modelliert sind, handelt es sich bei den Köpfen um 2-D-Modelle. Die Hünen wurden dabei mit verschiedenen Mimiken fotografiert, sodass sie mal mit weit aufgerissenem Mund tollkühne Dunkings vollführen, mal mit grimmiger Mine den Korb verteidigen.

Anfangs für 30 Bilder pro Sekunde konzipiert, haben sich die Entwickler später nach Abstimmung mit den Vätern des Original-NBA-Jam dazu entschlossen, die Bildwiederholrate auf 60 hochzuschrauben. Das Ergebnis ist eine flüssige Stopforgie, die nie ins Stocken gerät. Auch bei den Spielmodi wird Tradition großgeschrieben: Der ursprüngliche Classic-Campaign-Modus, bei dem ihr mit eurem NBA-Team gegen alle anderen Mannschaften der nordamerikanischen Profiliga antretet, ist im Spiel enthalten.

Dabei warten anfangs noch die schwächeren Teams auf euch, später geht's gegen dicke Brocken wie die Lakers oder die Celtics. Damit dann aber doch noch was Neues im Spiel zu finden ist, streut EA bei der Neuauflage Boss-Matchs gegen Legenden wie Larry Bird oder Magic Johnson ein. Dieses Duo dürfte nur schwer zu schlagen sein. Obendrauf spendiert EA NBA-Fans den neuen Remix-Tour-Modus. Hier werden Teile der alten Spielmodi mit neuen Elementen vermischt.

Hoch fliegen, hoch gewinnen

Nach der Mannschaftswahl pickt ihr euch eure zwei Lieblingsprofis heraus. Diese laufen dann für euch auf. Die Teamwahl bildet auch das einzige taktische Moment des Spiels. Vergebt ihr einen der beiden Plätze an einen wendigen, schnellen Aufbauspieler, der auch von außen trifft? Oder wählt ihr einen Center und einen Power-Forward, um die Bretter zu beherrschen? Auf dem Parkett ist von Taktik nichts mehr zu sehen, da geht's nur noch darum, den Ball möglichst spektakulär in die Reuse zu hämmern.

Die Steuerung wurde natürlich an die Kontrollmöglichkeiten der Wii angepasst, was bei der einfachen Bedienung des Spiels keine Kunst gewesen sein dürfte. Mit A passt ihr den Ball, mit der Z-Taste des Nunchuks schaltet ihr den Turbo zu. In Kombination mit dem B-Knopf schubst ihr euren Kontrahenten zu Boden, eine wichtige Aktion bei NBA Jam. Damit unterbindet ihr schnelle Fast Breaks des Gegners und erhöht eure Chancen auf einen Steal. Die wichtigste Aktion ist jedoch die Auf- und Ab-Bewegung mit der Wiimote. Dadurch steigt ihr bei Ballbesitz nämlich zum krachenden Monster-Dunk hoch.

Führt ihr die Bewegung schnell aus, macht euer Spieler einen Sprungwurf. In der Verteidigung dient die Bewegung zum Blocken gegnerischer Würfe oder Dunks. Das Spiel lebt eindeutig vom Vier-Spieler-Modus. Hier entwickeln sich schnell hitzige und witzige Partien, bei denen gestopft und geschubst wird, was das Zeug hält. Apropos hitzig: Erzielt ein Spieler mehrere Körbe in Folge, ist er „On Fire". Dann brennt nicht nur die Hütte, sondern auch der Ball. In diesem Modus ist euer Profi so gut wie nicht mehr zu stoppen. Er kühlt erst dann wieder ab, wenn das gegnerische Team einen Korb erzielt.