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Test - NBA 2K11 : Einmal Jordan sein

  • Wii
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Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Wii-Ableger der NBA-2K-Serie. Der Vorgänger ließ auf der Nintendo-Konsole noch zu wünschen übrig. Insbesondere die Steuerung per Wii-Fernbedienung und Nunchuk führte oftmals nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Nachdem die Move-Steuerung im neuen NBA 2K11 auf der PlayStation 3 ebenfalls keinen guten Eindruck hinterließ, ist es verständlich, wenn manch einer der diesjährigen Wii-Version mit einer großen Portion Skepsis gegenübersteht. Doch wie sich im Test zeigte, ist der kleine weiße Kasten noch immer für eine Überraschung gut.

Der Spielstart gleicht einem Sprung ins kalte Wasser. Ohne ausführliches Tutorial steht ihr plötzlich mitten in einer der legendärsten Konfrontationen aller Zeiten: Die Chicago Bulls im NBA-Finale gegen die Los Angeles Lakers - Michael Jordans erster Finalauftritt gegen Magic Johnsons letzten. In der Realität ging diese Serie mit 4:1 an die Bulls, doch das garantiert euch in NBA 2K11 noch lange nicht den Sieg. Der hängt nach wie vor von euren spielerischen Fähigkeiten ab und davon, wie gut ihr die Steuerung verinnerlicht.

Egal, ob ihr in den genialen Modi ″Jordan-Herausforderung″ oder ″Erstellung einer Legende″ weiter in Jordans Fußstapfen tretet, eine der integrierten Klassikermannschaften wählt oder lieber mit aktuelleren Teams auf den Basketball-Court lauft: Zuerst müsst ihr euch in die neue Wii-Bedienung einarbeiten, sonst seht ihr in den Matchs kein Land. Das gestaltet sich anfangs frustrierend schwierig. Vor allem, wenn man nicht den Classic Controller verwendet. Gleichzeitig bestimmte Knöpfe zu drücken, den Analog-Stick des Nunchuks zu benutzen und auch noch die Wiimote möglichst präzise in die gewünschte Richtung zu schwingen, ist alles andere als einfach.

Doch wie so oft macht auch hier fleißiges Üben auf dem virtuellen Trainingsplatz den Meister - trotz kleiner Wiimote-Ungenauigkeiten. Erste Erfolge stellen sich ein, sobald ihr im Match nicht mehr überlegen müsst, wie ihr bestimmte Aktionen bewerkstelligt, sondern nur noch, was ihr gerade tun wollt. Und dieses ″Was″ entpuppt sich als extrem breit gefächert: Die NBA-2K-Serie liefert euch von Jahr zu Jahr mehr Kontrolle über eure Mannschaft und gilt nicht umsonst als tief greifende Simulation. Auch in diesem Jahr kam wieder etwas Neues hinzu, nämlich das IsoMotion-Dribbling. Crossover, Double-Cross, Spin, Hesitation oder sogar Hesitation-Cross sind nur einige der vielen Moves, die ihr mithilfe des Z-Knopfs und des Control-Sticks auslösen könnt, um der Verteidigung den Schweiß auf die Stirn zu treiben.

NBA 2K11 - Launch Trailer
2K Sports' Basketballspiel NBA 2K11 dunkt sich in die Läden, weshalb nun der Launch-Trailer veröffentlicht wurde.

Vom Starruhm bis zur Straße

Euer Spieler führt die vielfältigen Bewegungen mit sauberen Animationen aus. Ebenso gelungen ist die allgemeine Präsentation. Dank einer aufputschenden Geräuschkulisse mit pfeifenden und johlenden Fans und guten (englischsprachigen) Kommentatoren wird eine realistische Spielatmosphäre aufgebaut. Grafisch wäre jedoch mehr möglich gewesen, als die Entwickler aus der Wii herausgekitzelt haben. NBA 2K11 ist bei Weitem kein hässliches Basketball-Entlein, aber zum Schwan bedarf es insbesondere in Sachen Detailgrad weitaus mehr.

Wieder mit dabei ist die Möglichkeit, einen eigenen NBA-Rookie bis zu All-Star-Ehren zu lenken. Diesmal jedoch wird auch das Drumherum gezeigt, denn Basketball-Profis spielen nicht einfach nur Basketball. Sie stellen sich Pressekonferenzen, handeln Verträge aus und vieles mehr. Auch das regelmäßige Training steht natürlich auf der umfangreichen Zu-erledigen-Liste. Hier könnt ihr mal richtig in den Alltag eines NBA-Spielers hineinschnuppern.

Wenn ihr genug von den virtuellen Gestalten habt, messt ihr euch abseits der üblichen Offline-Modi auch online mit menschlichen Mitspielern. Das funktioniert nahezu ohne Lag und motiviert zusätzlich dank der integrierten Online-Liga. Wen das alles überfordert, der kann auch einfach in ″NBA Blacktop″ auf die Straße gehen und frei drauflostricksen, was das Zeug hält.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
NBA 2K11 ist nicht ohne Mängel, aber als ernst zu nehmende Basketball-Simulation auf der Wii praktisch konkurrenzlos. Die kleinen Ungenauigkeiten, die mit der Wiimote ab und an auftreten, sind verschmerzbar und frustrieren nur, solange man sich noch nicht gut genug in die komplexen Möglichkeiten eingearbeitet hat. Grafisch wäre aber ohne Zweifel mehr drin gewesen. Dafür versöhnen die genialen Jordan-Modi und ihr bekommt mit den 14 klassischen NBA-Teams einen atmosphärisch passenden Bonus obendrauf.

Überblick

Pro

  • mitreißende Präsentation
  • Klassikermannschaften
  • tolle Jordan-Modi
  • erweiterter Karrieremodus
  • Online-Liga
  • enorme Spieltiefe
  • großer Umfang
  • durchdachte Steuerung

Contra

  • zu schwierig für Einsteiger
  • detailarme Grafik
  • leichte Steuerungsungenauigkeiten

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