Preview - Mittelerde: Mordors Schatten : Gollum lässt nicht locker
- PS4
Auf der E3 in Los Angeles stand das Nemesis-System im Vordergrund. Und auch auf der gamescom konnte man in einer halbstündigen Sitzung kräftig Ork-Warlords aufmischen. Allerdings zeigten die Entwickler von Monolith auch eine Mission aus den ersten Stunden des Fantasy-Abenteuers. Ein berühmter kleiner Knirps mit starken Drang zu mächtigem Ringschmuck spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Das Action-Adventure im "Herr-der-Ringe"-Universum knüpft an die Ereignisse aus „Der Hobbit“ an. Talion, der dem Tod entronnen ist, versucht nun an der Seite von Celebrimbor Saurons Armee zu zerschlagen. In der vorgestellten Aufgabe muss Talion Gollum finden. Sein Ziel führt ihn zu einer Höhle, die allerdings von einem dicken Troll bewohnt wird. Da ihr aufgrund der Tatsache, dass ihr euch noch im frühen Spielverlauf befindet, der Kreatur kaum Schaden zufügen könnt, muss ein alternativer Plan her.
Ihr lenkt den Troll ab und stürmt in die Höhle. Hier gibt es noch andere kleine Monster, die euch ans Leder wollen, doch euer scharfes Schwert macht mit ihnen kurzen Prozess. Die Augen offen zu halten ist wichtig, wenn ihr versteckte Gänge mit Gegenständen entdecken wollt. So findet ihr zum Beispiel einen Dolch, dessen Geschichte euch mehr über die Philosophie der Orks verrät. Zum Trödeln bleibt jedoch keine Zeit, da der Troll auf dem Weg zurück ist. So spurtet Talion weiter und gelangt in einen riesigen Bereich. Hier findet er ein Werkzeug, mit dem einst Celebrimbor die sagenumwobenen Ringe schmiedete. Eine kurze Rückblende zeigt ihn und Sauron in Menschenform. So bekommt ihr noch mehr Einblick in die reichhaltige Fantasy-Welt von J. R. R. Tolkien. Die Beziehung zwischen den beiden ist eine tragende Säule in Mittelerde: Mordors Schatten.
Mordor hat auch schöne Seiten
Als die Höhle einstürzt, kann Talion dem Tod noch knapp entkommen. Draußen trifft er endlich auf Gollum. Zwischen ihm, Talion und Celebrimbor entsteht eine hitzige Konversation, davon soll es im fertigen Spiel zahlreiche geben. Schließlich ist Gollum ein wichtiger Charakter in der Geschichte des Spiels. Jedoch wirkte diese Mission etwas spartanisch, der dramaturgische Kniff ließ auf sich warten und die Präsentation war hölzern. Hoffentlich eine Ausnahme.
Jedoch ist es beachtlich, was für einen grafischen Sprung die Version seit dem letzen Mal auf der E3 gemacht hat. Gespielt wurde auf der PlayStation 4. Nicht nur scheint die Auflösung höher zu sein, auch Texturen und Objekte wirkten viel schärfer und detailverliebter. Auch was die Bewegungsabläufe betrifft, kann sich Mittelerde: Mordors Schatten sehen lassen. In diesem Stadium wird es den Next-Gen-Plattformen von Sony und Microsoft viel eher gerecht.
Auch wenn die gezeigte Hauptmission etwas Dramaturgie und Feinschliff bei der Inszenierung vermissen ließ, macht Mittelerde: Mordors Schatten nach wie vor Spaß. Dafür ist das Kampfsystem, das die Entwickler aus der Batman-Arkham-Serie adaptierten, zu robust und das Nemesis-System ein zu spaßiger Zeitvertreib. Auch die visuelle Qualität hat seit der letzten Vorschauversion zugelegt und überzeugt mit scharfen Texturen und schönen Details, die überall in der offenen Spielwelt zu finden sind. Ich hoffe nur, dass die Geschichte im fertigen Spiel noch aufdreht. Genug Potenzial ist bei den vielen starken Charakteren im Universum von „Herr der Ringe“ ja vorhanden.
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