Test - Commander: Europe at War : Kleines Spiel, großes Ärgernis
- DS(i)
Kleines Spiel, großes Ärgernis: Unter diesem Motto könnte das Review zu dem rundenbasierten Strategiespiel Commander: Europe at War für Nintendos DS laufen, dessen PC-Version schon Anfang 2008 erschien ist und bei uns eine überraschend hohe Wertung von 75 Prozent einheimsen konnte. Ein folgenschwerer Fehler in der Programmierung lässt solche Wertungsregionen für die DS-Version jedoch nicht zu ...
Doch dazu später mehr, widmen wir uns erst mal dem funktionierenden Teil des Spiels. Commander: Europe at War bietet dem Anhänger des Genres sein lieb gewonnenes Szenario, nämlich den allseits bekannten Weltkrieg zwischen 1939 und 1945. In den sechs wählbaren Szenarien, wie der Invasion Polens (1939) oder Stalingrad (1942), entscheidet ihr euch in sieben einstellbaren Schwierigkeitsgraden entweder für die Achsenmächte oder die Alliierten. Vor dem Spielstart können noch die Optionen „Kriegsnebel", „Spielende 1945", „zufällige Forschung" und „Ölverbrauch" angewählt werden.
Hexliches Hässfeld
Dann heißt es auch schon: Ab aufs Schlachtfeld! In diesem Falle finden sich die Einheiten aller Herren Länder auf dem beliebten Hexfeld wieder, auf dem auch die rundenbasierten Kämpfe stattfinden. Nach jeder Runde speichert das Programm automatisch. Mit dem Touchpen oder dem Steuerkreuz kann man den Bildausschnitt verschieben. Der besseren Übersicht halber lässt sich das Geschehen auch noch eine Stufe hinauszoomen, was aber die Sterilität und Hässlichkeit der Karte nur noch mehr betont. Wer es noch eine Stufe scheußlicher will, klickt einfach auf die Weltkarte, auf der lustige blaue und rote Punkte wie Fliegendreck mit Alkoholrückständen wirken.
Bringt ihr jedoch viel Phantasie mit, so sind Gemeinsamkeiten mit dem Genre-Primus Hearts of Iron 2 nicht zu verkennen. Jedoch werden bei Commander viel weniger Möglichkeiten geboten. Die Diplomatie beschränkt sich beispielsweise auf Kriegserklärungen! Einem ehemaligen amerikanischen Präsidenten würde hierbei das Herz aufgehen, zumal dem Irak hier schon 1939 der Krieg erklärt werden kann - der anspruchsvolle Stratege winkt fassungslos ab. Ähnlich spartanisch verhält es sich mit der Produktion und Forschung. Zudem sind zwölf Einheitentypen einfach viel zu wenig. Das alles wird sicherlich die Profis schon abgeschreckt haben. Und wie sieht es für Einsteiger aus?
Der Forschungs-Bug
Eine Kaufempfehlung für Einsteiger können wir leider auch nicht aussprechen, denn es gibt eine Sache, die dem Produkt das Genick bricht. Im Forschungsuntermenü lassen sich verschiedene Schwerpunkte festlegen, beispielsweise Artillerie, Luftkampf oder Panzer. Beim Verändern der Schwerpunkte friert der Bildschirm ein und das Spiel verweigert seinen Dienst. Ein Neustart ist notwendig. Ein unglaubliches Ärgernis, das so bei der PC-Version nicht vorkam und auf dem DS natürlich auch nicht mehr behoben werden kann. Daher müssen wir vom Kauf von Commander: Europe at War dringend abraten, da auch andere Seiten im Internet von diesem Problem berichten.
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