Test - Metro Last Light: Faction Pack : Drei Blickwinkel
- PC
- X360
Tolle Technik, feine Atmosphäre und das gewisse Etwas – das ist es, was Metro Last Light von anderen Titeln unterscheidet. Da haben wir schon ein wenig gejammert, als der Abspann über den Bildschirm flimmerte und wir außer einem zweiten Durchlauf nichts anderes mehr tun konnten. Mit dem ersten DLC haben wir nun einen guten Grund, das Spiel wieder aus dem Schrank zu kramen.
Wie der Titel Faction Pack schon vermuten lässt, dürfen wir die postnukleare Welt der Moskauer U-Bahn nun aus verschiedenen Blickwinkeln erleben. Der DLC beinhaltet insgesamt drei Missionen völlig unterschiedlicher Natur, die uns für den mageren Preis von knapp 5 Euro ebenso magere zwei bis drei Stunden beschäftigen. Besagte drei Missionen erscheinen in der Kapitelauswahl des Spiels und sind direkt anwählbar, auch wenn ihr nicht über Spielstände der Hauptgeschichte verfügt.
Der erste Auftrag stopft euch ohne großes Brimborium in den Kampfanzug eines Frontsoldaten des Reichs. Mit Gatling, Sniper und Granatwerfer wehrt ihr euch, eingegrenzt in ein winziges Areal, gegen eine Reihe von Gegnerwellen unterschiedlicher Art. So richtig haut einen das nicht vom Hocker, denn der Spaß ist zwar nicht ganz ohne, aber auch bereits nach zehn Minuten vorbei. Tontaubenschießen im Metro-Stil ohne jede Handlung, ohne jede Erklärung. Da trösten auch die paar neuen Waffen nur wenig.
Auf leisen Sohlen
In der nächsten Mission wird es schon interessanter. Zwar gibt es auch hier keine echte Handlung, aber dafür müsst ihr mit etwas Grips und Geschick vorgehen. Mit schallgedämpfter Sniper müsst ihr als Soldat der Roten Linie nämlich in ein Lager der Faschisten eindringen - unentdeckt, versteht sich. Löst ihr einen Alarm aus, ist die Mission gescheitert. Hier gilt es, gut zu beobachten, aufzupassen, dass ihr keine Gegner ausschaltet, die im Sichtfeld ihrer Kameraden sind, und darauf zu achten, wann sich Gruppen aufteilen und welche Wege sie gehen. Das ist durchaus interessant und mit knapp einer halben Stunde auch vom Umfang her in Ordnung. Allerdings fühlt man sich zuweilen ein wenig eingeschränkt, da schnell ersichtlich ist, dass hier und da bestimmte Reihenfolgen gewollt sind.
Der interessanteste Teil des DLCs ist euer Auftrag als Ranger von der Polis. Eure Aufgabe besteht darin, in der Großen Bibliothek, die wir bereits aus Metro 2033 kennen, insgesamt 30 Artefakte zu sammeln. Da euer Rucksack nur eine gewisse Kapazität hat, sind hierfür mehrere Ausflüge erforderlich. Für eingesammelte Artefakte und Beute könnt ihr Waffen, Filter, Munition und Medipacks kaufen, was euch die Ausflüge mächtig erleichtert. Zudem schraubt ihr unterwegs Glühbirnen ein und schaltet andere Lichtquellen ein, was die Orientierung verbessert. Zwar gibt es auch hier keine echte Handlung, die Mission macht aber durchaus Laune, da das Metro-Feeling bei der Suche nach überlebenswichtigen Objekten gut umgesetzt wird. Außerdem treffen wir auf die Bibliothekare als neue Gegner, die aber um einiges harmloser sind als in 2033. Dieser Teil des DLCs umfasst etwa ein bis zwei Stunden.
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