Preview - Metro: Last Light : Schleicher in der U-Bahn
- PC
- PS3
- X360
Dmitry Glukhovsky ist überzeugt von Metro: Last Light. "Im Gegensatz zu Fließbandware wie Call of Duty ist bei uns alles handgemacht", tönt der Autor der "Metro"-Romane. "Atmosphärisch stecken wir auch Fallout 3 in die Tasche." Vollmundige Versprechungen, denen man auf Koch Medias Veranstaltung in London ausführlich auf den Zahn fühlen konnte. Ob Dmitrys Worte gerechtfertigt sind?
Bereits im Mai letzten Jahres gab es ausführliche Eindrücke vom postapokalyptischen Moskau. Damals fiel die immersive Spielerfahrung auf: Alle wichtigen Informationen werden ohne lästige Anzeigen vermittelt, stattdessen erkennt ihr beispielsweise direkt am Munitionsclip, wie viele Kugeln ihr noch habt. Davon ab investierten die Entwickler viel Zeit in die Erschaffung einer authentischen und glaubwürdigen Spielwelt. So erreichen wir recht schnell eine U-Bahn-Station, die mittlerweile zu einer Zuflucht für viele Überlebende geworden ist. Auf den ersten Blick scheint hier ein normales Leben möglich zu sein, selbst wenn brennende Mülltonnen als Wärmequellen dienen.
Immerhin besser, als auf der nuklear verseuchten Oberfläche zu verweilen. Und so schlimm ist es im Untergrund gar nicht mal. In der Rolle von Artjom bewegen wir uns an Händlern vorbei, die ihre Waren für Patronen anbieten, entdecken eine Bar, in der Leute einen heben, und sogar eine kleine Theaterbühne, auf der Frauen eine heiße Sohle aufs Parkett legen. Nehmt ihr euch die Zeit, dürft ihr dem restlichen Rahmenprogramm beiwohnen. Auch wenn viele Spieler wahrscheinlich einfach zum nächsten Wegpunkt hetzen, ist es schön, dass die kreativen Köpfe von 4A Games an diese kleinen Details gedacht haben, tragen sie doch erheblich zur Atmosphäre des Spiels bei.
Schleich dich!
Diese Idylle hat jedoch schon bald ein Ende. Wir werden gefangen genommen, befreien uns aber recht schnell wieder. Von nun an sind wir auf uns allein gestellt. Um aus den feindlichen Stellungen zu entkommen, müssen wir nicht zwangsläufig wie ein wild gewordener Revolverheld durch die Gegend eilen und jeden erschießen. Viele Verteidigungslinien lassen sich überwinden, indem ihr euch geschickt in schattigen Umgebungen aufhaltet. Die Lichtquellen lassen sich im Zweifelsfall ausschalten oder kaputtschießen, um so den Blicken der Soldaten zu entkommen.
Diese reagieren unterschiedlich auf euch. Je nach Situation verhalten sie sich sogar zurückhaltend oder ängstlich. Die Entwickler verkündeten, dass es insgesamt elf unterschiedliche Handlungsweisen in Metro: Last Light gibt. Beim lautlosen Ausschalten habt ihr ebenfalls die Wahl, euren Feind zu töten oder auszuknocken. In beiden Fällen sind sie anschließend keine Gefahr mehr. Schade, dass man sie nicht aus der Gefahrenzone wegziehen kann. Sie bleiben an Ort und Stelle liegen, was dem Prinzip der unbemerkten Vorgehensweise ein wenig widerspricht.
Umwerfend
Besonders auf dem PC macht Metro: Last Light eine beeindruckende Figur. Die hauseigene Grafik-Engine leistet tolle Arbeit und zaubert ein gestochen scharfes und detailreiches Bild auf den Monitor. Auf der Oberfläche zeigt der Shooter seine ganze zerstörerische Pracht. Die Konsolenversionen hinken da natürlich deutlich hinterher, auch wenn die Entwickler bemüht waren, alle Besonderheiten, wie die dynamischen Lichtquellen, ebenfalls auf die PlayStation 3 und Xbox 360 zu übertragen. Das Endergebnis ist nach wie vor sehenswert.
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