Test - Mario Party: Island Tour : Gelungene Feier oder übler Absturz?
- 3DS
Mit 80 neuen Minispielen, einem lokalen Mehrspielermodus und einigen taktischen Neuerungen lädt uns Nintendo erneut auf eine Feier des Vorzeigeklempners ein. Mario Party: Island Tour trägt ein schweres Erbe: Nach dem grandiosen 3DS-Line-up 2013 ist es der erste größere Handheld-Titel in diesem Jahr. Zudem enttäuschte die Serie in den vergangenen Jahren - wenn auch auf hohem Niveau.
Können Party-Spiele auf einem Handheld überhaupt funktionieren? Nintendo liefert mit Mario Party: Island Tour eine (fast) eindeutige Antwort: Ja - sofern sich mindestens zwei, besser drei oder vier Menschen mit 2DS- beziehungsweise 3DS-Geräten zusammenfinden. Ihr benötigt dank Download-Play lediglich ein Modul, um den vollen (!) Spielumfang zu genießen. Alleine wird’s hingegen schnell langweilig. Schade: Auf Online-Modi verzichten die Japaner. Aber mal ehrlich, wen überrascht das noch? Wir haben schließlich erst 2014.
Vom Weltraum ins Kart
Widmen wir uns dem Kern des Spiels, den 80 Minispielen. Große Überraschungen dürfen Serienveteranen nicht erwarten, oft handelt es sich um neu verpackte Konzepte aus den Vorgängern. Noch immer müssen eure Widersacher von Plattformen geschubst oder Lücken in beweglichen Wänden gefunden werden. Nett verpackt sind die sekundenschnellen Spielereien allemal. So erobert ihr Plattformen auf Mario-Galaxy-ähnlichen Miniplaneten oder schwingt euch in ein Gefährt, das direkt aus der Mario-Kart-Reihe stammen könnte – mit dem Unterschied, dass ihr hier auf einer Eisbahn unterwegs seid.
Für Gelegenheitszocker warten vor jedem Spiel kurze Anleitungen und Videodemos. Insgesamt sind zahlreiche kurzweilige Disziplinen enthalten. Einige rein glücksbasierte oder schlichtweg lahme Varianten ziehen das Gesamtbild allerdings herunter. Auch die Spiele mit Mikrofon-, AR-Karten- beziehungsweise Gyroskopeinsatz lassen sich eher der Kategorie „sinnlose Spielerei“ zuordnen. Schade, dass Nintendo auf die 2-gegen-2- oder 3-gegen-1-Minispiele der Vorgänger vollständig verzichtet.
Brett ist ungleich Brett
Geht Island Tour bei den eigentlichen Minispielen also den sicheren Weg, wird das übliche Mario-Party-Prinzip an anderer Stelle aufgebrochen. Anstatt die meisten Sterne aufsammeln zu müssen, variieren die Ziele je nach Spielbrett. So gewinnt etwa der Teilnehmer, der als erster das Schloss der Prinzessin erreicht oder seine virtuellen Kamek-Karten so geschickt einsetzt, dass er auf einem bestimmten Feld landet. Durch das Verwenden diverser Items sowie die Boni durch das Gewinnen der Minispiele ergeben sich für jedes der insgesamt sieben Bretter unterschiedliche Taktiken. Natürlich dominiert auch hier oft der Glücksfaktor: Steht ihr bereits kurz vor dem Ziel und werdet dann durch ein Item zufallsbasiert mit dem Letztplatzierten vertauscht, kann das durchaus Frust hervorrufen.
Andere Spielmodi für Einzelkämpfer sind leider nur wenige Worte wert: In Bowsers Turm etwa müsst ihr dessen Spitze erreichen – was nicht sonderlich schwerfällt, da die KI-Gegner mit Vorliebe (und oft ohne jegliches Zutun) von Plattformen fallen oder beim Bogenschießen auf Glückstreffer bauen. Nett: Von Anfang an dürft ihr auf alle Minispiele einzeln zugreifen. Die visuelle Präsentation ist zwar flüssig und stimmig, profitiert aber nur selten vom 3-D-Bildschirm.
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