Test - Mario Party 9 : Als Team an die Ministerne!
- Wii
Zum neunten Mal das gleiche Lied, die Mario-Party-Kette bekommt ein neues Glied. Mal wieder beehren uns neue Minispiele, mal wieder versucht Nintendo, das Spiel mit frischen Ideen auszustatten, und mal wieder gilt es, auf vielen verschiedenen Spielbrettern Ministerne zu sammeln. Ist da nicht irgendwann die Luft raus?
Eigentlich ist alles wie gewohnt. Ihr würfelt euch nach wie vor maximal zu viert auf einem Spielbrett von Feld zu Feld, sammelt Ministerne ein und verhaut euch gegenseitig in diversen Minispielen. Ein paar Dinge sind jedoch anders.
Neuerungen, sie zu knechten
Der große Unterschied zu allen anderen Mario-Party-Teilen ist die Tatsache, dass sich nicht mehr jeder für sich selbst bewegt, sondern ihr nun als geschlossene Gruppe über die Spielfelder wandert. Abwechselnd gewürfelt wird jedoch immer noch. Alle vier Mitspieler befinden sich auf einem Transportmittel. Der Reihe nach steht immer einer vorne, der sogenannte Spielführer, der das Vehikel durch Würfeln vorantreibt. Kommt das Team an einem Ministerne spendenden Feld vorbei, erhält nur der Spielführer den Bonus. Eine weitere Neuerung sind die Bosskämpfe. Auf allen Karten warten Endgegner auf euch, denen ihr euch stellen müsst, um entweder in den nächsten Kartenabschnitt vordringen oder aber das Spiel komplett beenden zu können. Doch auch wenn man als Team funktionieren muss, spielt jeder für sich alleine.
Wer das Zeug zum Party-Tier hat, zeigt sich größtenteils in den Minispielen. Rund 80 Stück bietet Mario Party 9, um Ministerne zu verdienen oder der Konkurrenz eins auf den Deckel zu geben. Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss üben aber auch die Zufallsmomente im Spiel aus. Nach fast jeder Würfeleinlage wartet eine Kiste auf den Spieler, die ihn entweder mit Würfeln, Ministernen oder Minispielen versorgt. Neigt ein Charakter dazu, in Reichtum zu ertrinken, sorgen gewisse Fallen auf dem Spielfeld für die nötige Gerechtigkeit. Hier und da warten Minus-Ministerne-Felder, Verfolgungsjagden mit Buu Huu oder andere Hindernisse, die euch das Leben schwer machen.
Kleinvieh macht auch Mist
Einen Großteil der Spielzeit werdet ihr auf dem Spielbrett verbringen. Die einzelnen Geschehnisse auf dem Feld sind zwar sehr lustig, spontan und unerwartet, jedoch kann sich der Zeitraum zwischen zwei Minispielen manchmal ganz schön ziehen. Denn gespielt wird nicht automatisch, nachdem jeder Spieler an der Reihe war, sondern dann, wenn der Zufall es so bestimmt, die Gruppe auf ein Minispielfeld trifft oder sich ein Spielchen in einer Kiste versteckt. Dieser Zeitraum des Wartens kann sich zusätzlich durch weitere Zufallsmomente vergrößern. Hier und da absolviert ein einzelner Spieler ein Ein-Spieler-Minispiel, die Gruppe wird an eine andere Stelle des Spielfeldes teleportiert, andere Charaktere mischen sich ins Spielgeschehen ein oder die Gruppe muss Felder zurückgehen.
Das Herzstück des Spiels jedoch sind und bleiben jedoch die einzelnen Minispiele. Gerade wenn man drei mitspielende Freunde neben sich hat, ist der Spaßfaktor extrem hoch. Die Bosskämpfe sind eine gelungene Abwechslung und integrieren viele bekannte Gesichter aus früheren Mario-Spielen wie König Bob-omb oder den Kettenhund. Die Spiele selbst machen allesamt viel Laune, die Steuerung funktioniert meist einwandfrei und hat keine Mängel aufzuweisen. Grafisch erwartet den Spieler der typische Mario-Stil, der wie immer bunt und fröhlich daherkommt.
Wie, keine Sterne mehr?
Wer die traditionelle Sternenjagd sucht, wird sie nicht finden. Denn Sterne als solche, die man in früheren Mario-Party-Ablegern gegen Münzen eintauschen konnte, wurden komplett weggelassen. Es beschränkt sich in Mario Party 9 alles auf die Ministerne. Wer am Ende die meisten besitzt, gewinnt. Außerdem ändert sich eine weitere Komponente. Das Spiel ist nun nicht mehr nach einer gewissen Rundenanzahl vorbei, sondern dann, wenn man die Karte durchquert und den Endgegner besiegt hat. Dazu starten Minispiele nun zufällig und nicht, nachdem jeder Spieler an der Reihe war. Das ist sicherlich Geschmackssache, macht aber nach einer kurzen Umgewöhnungsphase sehr viel Laune.
Wer auf das Spielprinzip mit Würfeln und rundenbasiertem Vorankommen keine Lust hat, kann sich direkt auf den Minispiel-Modus stürzen. Hier muss man sich nicht um Ministerne oder Ähnliches scheren, sondern kann seinen Minispieltrieb nach Herzenslust befriedigen. Der Modus war aber schon in allen anderen Titeln vorhanden und sorgt deshalb nicht für Innovation. Eine gelungene Abwechslung zum Party-Alltag stellt er aber auf jeden Fall dar.
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