Test - Mario & Luigi: Abenteuer Bowser : Im Körper des Feindes
- DS(i)
Mario und sein Bruder ziehen zu einem neuen Rollenspiel auf DS los. Diesmal verschlägt es das Duo gar in den Bauch des Erzrivalen Bowser. Erwartet die Nintendo-Fans mit Mario & Luigi: Abenteuer Bowser mal wieder ein echter Spieleleckerbissen? Oder hat das Klempnerduo sein Verfallsdatum mittlerweile überschritten? Wir sagen es euch im Review.
Rachendrachen
Übergewicht ist keine schöne Sache, vor allem wenn die Kugelbäuche nicht durch die großzügige Unterstützung der Lebensmittelbranche entstanden sind, sondern durch vergiftete Pilze. Ein Alien mit Herrschaftsambitionen lässt die Bevölkerung im Pilz-Königreich zu Kugelmonstern mutieren. Klar, dass die beiden Helden Mario und Luigi bald gerufen werden, um die Misere zu beheben. Allerdings sorgt Fiesling Bowser dieses Mal für besonders viel Ärger. Der Choleriker in Drachenform verschluckt doch einfach nach einer Wutattacke die beiden italienischen Klempner samt dem halben Hofstaat.
Zwei Helden in meiner Brust
Glück im Unglück: Bowsers Magen ist geräumiger, als man sich das so vorstellt. Und praktischerweise hat Bowser mit dem bösen Alien ebenfalls ein Hühnchen zu rupfen. Die sehr skurrile, aber reizvolle Grundkonstellation sieht demnach so aus: Im Körper des Drachen erkundet ihr mit Mario und Luigi die (Magen-)Gegend, in der eigentlichen Welt des Pilz-Königreichs stapft ihr mit Bowser umher. Der Clou: Die beiden "Welten" sind miteinander verbunden. Ihr seht Bowsers Erlebnisse auf dem oberen DS-Bildschirm. Auf dem unteren ist das Geschehen der beiden Schnauzträger zu verfolgen. Die X- und Y-Taste sind für Aktionen des Drachen zuständig, A- und B-Knopf sind für Mario und Luigi reserviert.
Zwei Beispiele aus dem Anfang des Abenteuers sollen das Konzept erläutern: Bowser muss besonders stark sein, um eine Insel am Schlepptau heranzuziehen. Hierzu müssen die beiden Brüder im Körper zu den Armmuskeln gelangen und diese mittels Hammerschlägen stimulieren. Ein andermal brauchen Mario und Luigi Wasser, um schwimmend an höher gelegene Stellen im Körper zu gelangen. Also ist es an Bowser, zur passenden Zeit reichlich Flüssigkeit zu saufen. Die meiste Zeit dürft ihr auf Knopfdruck zwischen Mario und Luigi einerseits und Bowser andererseits wechseln, sodass Steuerung und Schauplatz wechseln. Darüber hinaus existiert eine Übersichtskarte, mit der ihr flugs zwischen einzelnen Regionen hin- und herreist - auch dies gilt für beide Welten.
Kämpfe wie immer
Die Geschichte mit den beiden unterschiedlichen Ebenen und dem ziemlich bizarren Körperszenario motiviert auch erfahrene Spieler, das neue Abenteuer von Mario durchzuzocken. Allerdings ist die erste Hälfte des Spiels so einfach und der Beginn derart einsteigerfreundlich, dass Experten zumindest am Anfang merklich unterfordert sind. Das gilt vor allem, wenn ihr bereits eines der Mario-&-Luigi-Abenteuer auf Game Boy Advance oder DS gezockt habt. Mario & Luigi: Abenteuer Bowser folgt nämlich der Spielmechanik der preisgekrönten Serie, indem es ebenfalls eine schlichte Rollenspielstruktur mit Action-Adventure- sowie Jump'n'Run-Elementen kombiniert. Aufleveln der Charakterwerte, diverse Minispiele, reichlich Überraschungen und clevere Aufgaben halten euch zusätzlich bei der Stange.
Mario und Luigi springen wie gehabt, sobald ihr A (Mario) oder B (Luigi) drückt. So müsst ihr beispielsweise in einem bestimmten Rhythmus die Buttons betätigen, um auf schwebende Plattformen zu hüpfen. Trefft ihr auf einen Feind, schaltet das Geschehen in die Kampfansicht. Hierbei laufen die Duelle in RPG-Manier rundenbasiert ab. Allerdings kommt die Geschicklichkeit nicht zu kurz, denn ihr könnt eigene Angriffe verstärken oder feindliche Attacken schwächen, wenn ihr je nach Gegner im richtigen Moment den zugewiesenen Knopf drückt.
Die Spezialmanöver, wie etwa Schildkrötenpanzer-Bowling, benötigen ein ganz genaues Button-Taktgefühl. Die Taktiken sind auch in den Kämpfen sehr kinderfreundlich, ist es doch logisch, dass ihr etwa bei einem Stachelfeind besser den Hammer rausholt, statt mit einem Sprung auf den Kopf dem Gegner Energiepunkte zu klauen. Witzig: Manchmal muss Bowser die Gegner verschlucken, die dann vom Brüderpaar ihr Fett wegbekommen.
Die Bitmap-lastige Präsentation in Mario & Luigi: Abenteuer Bowser mag auf den ersten Blick unspektakulär sein. Auf den zweiten Blick erkennt ihr aber die herrlich witzigen Animationen der Figuren. Überhaupt ist Humor in dem Körperreise-Epos Trumpf, jüngere Spieler dürften dem einen oder anderen Gag aber nicht folgen können. Ein Lob muss man der tadellosen deutschen Lokalisierung aussprechen.
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