Preview - Lost Horizon : Hinterm Horizont geht's weiter! Oder?
- PC
Die 30er-Jahre, ein gut gehütetes Geheimnis im abgelegenen Tibet, dem die Nazis auf der Spur sind, ein Abenteurer und eine schöne Frau, die sich daran machen, dieses Geheimnis zu ergründen. Nein, die Rede ist nicht von einem neuen Indiana-Jones-Abenteuer, auch wenn die Entwickler den Helden mit Hut sicherlich im Hinterkopf hatten, als sie Lost Horizon planten. Wir konnten anhand des ersten Kapitels schon einmal schauen, ob das neue Adventure bei den Geheimakte-Machern in guten Händen ist.
Auf Indys Spuren
Tibet, 1936: Gejagt von Nazis übergibt ein sterbender Mönch dem britischen Expeditionsleiter Richard Weston einen Schlüssel, der mit dem sagenumwobenen Shangri-La in Verbindung steht. Der ehemalige Armeeangehörige und jetzige Schmuggler Fenton Paddock lässt sich überreden, den verschollenen Richard in Tibet zu suchen. Einfacher gesagt, als getan, denn erst einmal müssen Karten dieses unerforschten Gebietes her. Zum Glück kennt Fenton jemanden, der jemanden kennt, der ihm vielleicht helfen kann. Doch zuerst muss er sich noch mit der Tong-Triade auseinandersetzen, die ihm wegen seiner Geschäfte auf den Fersen ist.
Das erste Kapitel dient vor allem als Einführung in die Geschichte und als Tutorial. Wer die Geheimakte-Adventures gespielt hat, wird sich hier gleich zu Hause fühlen. Wie gewohnt zeigt euch der Mauscursor nicht nur eure Aktionsoptionen an, sondern auch, ob Kombinationen überhaupt möglich sind. Auf eine bekannte Spielhilfe wurde allerdings verzichtet: das Tagebuch. Trotzdem werdet ihr auch in Lost Horizon nicht im Regen stehen gelassen. Ein Erzähler hält euch bei Bedarf über die aktuelle Aufgabe auf dem Laufenden und gibt allgemeine Tipps.
Wenige, leichte, aber originelle Rätsel
Im gespielten ersten Kapitel war eine Hilfe aber noch nicht vonnöten, da es mehr Geschichte als Knobeleien gab und sich auch der Schwierigkeitsgrad in Grenzen hielt. Laut Entwickler soll die Anzahl der Rätsel im Laufe des Abenteuers aber zunehmen, und diese sollen auch schwieriger werden. Etwas unangenehm ist eine Rätselkette aufgefallen, die letztendlich auf einfache Besorgungen hinauslief, die recht wenig mit der Geschichte zu tun hatten. Interessant war dagegen ein Dialogrätsel, für das es verschiedene Lösungen gab. Besonders gefallen hat uns jedoch eine Autoverfolgungsjagd, die nicht nur actiongeladen war, sondern bei der auch zwischen zwei Charakteren gewechselt werden musste, um das Rätsel zu lösen.
Eine Actioneinlage in einem Adventure, geht denn das? Sehr gut sogar, da an dieser Stelle ordentlich Tempo ins Spiel kommt, ohne dass ihr allerdings tatsächlich unter Zeitdruck steht. Prima gemacht. Auch der Rest des ersten Kapitels ist - von der Besorgungsroutine mal abgesehen - stetig im Fluss und fast zu jeder Minute spannend. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, eine gute Geschichte auf die richtige Art und Weise erzählen zu können. Doch mit den Geheimakte-Entwicklern sind natürlich auch erfahrene Profis am Werk, von denen im Grunde nichts anderes zu erwarten ist.
Warum sieht mein Avatar nicht aus wie ich?
Zudem sieht Lost Horizon auch schon richtig gut aus. Im ersten Kapitel bekommt ihr in erster Linie nur Hongkong zu sehen, aber die verschiedenen Schauplätze der Metropole überzeugen durch die Bank. Noch unfertig wirken jedoch die Charaktere, wobei sowohl Animation wie auch Lippensynchronizität durchaus in Ordnung sind. Nicht nur, dass sie grober gezeichnet wurden als die Hintergründe, vor allem fällt der meistens gewaltige Unterschied zu den Avataren in den Untertiteldialogen unangenehm auf. Hoffentlich wird da noch dran gearbeitet.
Fast schon final präsentiert sich hingegen die Soundkulisse. Vom schmachtenden Swing-Song im Intro bis hin zu den fetzigen 30er-Jahre-Klängen bei der Verfolgungsjagd kommt die Musik nicht nur authentisch, sondern auch in jeder Situation passend daher. Ebenso scheint die Vertonung der Charaktere schon in einem fortgeschrittenen Stadium zu sein. Selbst die Geräuschkulisse passt vorne und hinten. Über diesen Teil des Adventures braucht ihr euch offensichtlich keine Sorgen zu machen.
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