Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Little King's Story : Ein Königreich für einen Knirps

  • Wii
Von  |  | Kommentieren

Stellt euch vor, ihr wacht eines Morgens auf und seid König, jedoch noch ein kleiner Knirps. Und euer Berater ist ein Kuhritter, der vorschlägt, die leere Schatzkammer durch Schatzsuchen aufzufüllen. Dann habt ihr das Szenario für Little King's Story, einen quietschbunten Mix aus Strategie und Adventure.

Ein Königreich!

Das Grundprinzip von Little King's Story ist recht einfach. Ihr seid Knirpskönig in einem Königreich voller Faulpelze, das nebenbei noch völlig pleite ist. Euch zur Seite stehen anfangs drei Minister mit Beratungsfunktion, drei Kühe, zwölf Untertanen und kein Geld. Eure Untertanen sind außerdem von Beruf Nichtstuer, die aber immerhin Löcher buddeln können. So gelangt ihr an eure ersten Schätze. Später gibt es noch richtige Berufe, wie bayerisch sprechende Bauern, sächselnde Handwerker, angriffslustige Knappen und Jäger.

Ihr wärt aber natürlich kein ordentlicher König, wenn ihr euren Untertanen nicht selbst Berufe zuweisen könntet. Auf dem Platz vor eurem „Schloss" - eigentlich ist es eher eine winzige Hütte - entstehen dafür diverse Häuser, in die ihr dann eure Untertanen schicken dürft, damit sie die entsprechenden Berufe erlernen.

Leibgarde sorgloser Erwachsener

Sorglose Erwachsene arbeiten aber sicher nicht von sich aus, sondern müssen erst davon überzeugt werden, euch zu folgen. Dazu geht ihr einfach auf sie zu und drückt den B-Knopf. Sie werden dann von einem Stern „verzaubert" und folgen euch willig überall hin. Während ihr anfangs bis zu fünf Untergebene in eurer Leibgarde haben könnt, wächst diese Zahl nach und nach immer weiter und erlaubt euch mehr Spielraum in eurem taktischen Armeeaufbau.

Mit eurer Leibgarde im Schlepptau bewegt ihr euch dann durch euer Königreich, um Schätze zu suchen. Wenn ihr etwas Verdächtiges, wie zum Beispiel ein Loch oder einen Riss im Boden, einen Holzstamm oder Ähnliches entdeckt habt, visiert ihr es an. Dazu gibt es eine Hilfslinie, die das Zielobjekt entsprechend markiert, wenn ihr im richtigen Blickwinkel seid. Mit dem A-Knopf schickt ihr dann eure Untertanen einzeln auf das Ziel los.

Kämpfen und Schätze suchen ist doch das Gleiche

Das erweist sich ab und an als ein wenig nervig, vor allem wenn ihr mehrere verschiedene Berufe in eurer Garde habt. Ihr müsst teilweise erst einige andere Leute losschicken, bevor die gewünschten Untertanten an der Reihe sind. Während dies bei der Schatzsuche vielleicht nicht unbedingt problematisch ist, so sorgt es bei Berufswechseln oder gegebenenfalls Kämpfen für Schwierigkeiten. Denn obwohl einige Berufe kostenlos gewechselt werden können, sind andere kostenpflichtig, und zwar nicht zu knapp. Da wäre es reine Geldverschwendung, die Berufe mehrfach zu wechseln.

Wie bereits angedeutet, gibt es in dem Spiel auch Kämpfe, entweder im Rahmen der Hauptgeschichte, beim Herumstreunen durch euer Reich oder als Nebenaufträge. Zum einen wären da die Undinger, die euer Reich heimsuchen. Ganz am Anfang begegnet euch etwa eine untote Kuh, die ihr niederstrecken müsst. Aber auch Steckrüben haben es ganz schön in sich!

Sieben Reiche musst du vereinen

Später gesellen sich auch die bösen Teufel unter dem Teufelskönig hinzu. Da euer Kuhritter Hauser vorgesehen hat, dass IHR die Weltherrschaft übernehmen sollt, sind die bei diesem Plan im Weg. Also müsst ihr eine Armee rekrutieren und euch in das Reich des Bösen hineinwagen, um es für euch zu gewinnen. Es kommen jedoch noch weitere Reiche hinzu, insgesamt sieben, alle voller Schätze und Undinger, die ihr euch für eure Weltherrschaft einverleiben müsst. Ganz schön viel für so einen kleinen Knirps! Auf diese Art seid ihr jedoch für viele Spielstunden beschäftigt, ganz zu schweigen von den Aufgaben, die eure eigenen Untertanen tagtäglich für euch haben. So müsst ihr zum Beispiel den Kotzwald (!) von einer Riesenschildkröte befreien, eine Kirche für die Ramen-Sekte bauen und noch viel mehr.

Süß, einfach nur süß

Little King's Story ist kunterbunt gestaltet und wirkt auf den ersten Blick wie ein reines Kinderspiel. Dazu tragen auch die häufigen Kreidemalereien bei, die aussehen wie von kleinen Kindern angefertigt. Dann jedoch werdet ihr mit den teilweise sehr erwachsenen, lustigen Dialogen konfrontiert, mal mehr, mal weniger direkt. Oft sind es Seitenhiebe auf Klischees zu Politikern, aber auch zu bestimmten Berufsbildern. Die Steuerung erfolgt hauptsächlich mit den Knöpfen und dem Control-Stick, leider wird von der eigentlichen Zeigefunktion der Wii-Fernbedienung kein Gebrauch gemacht. Schade, denn hier hätte es sich wirklich angeboten. Dennoch ist das Spiel wegen seines vielschichtigen Spielprinzips, der sehr niedlichen Grafik und des doch ansprechenden Inhalts eine echte Überraschung.

Raaaaamen.

(Anm.: Nein, nicht fehl am Platze, das wird von der Ramen-Sekte anstelle von Amen gesagt.) >>

Fazit

von Alicia Radke
Als königlich charmantes Spiel bezeichnet es sich selbst in seinem Trailer. Dem kann man eigentlich nicht viel hinzufügen. Ausnahmsweise werden die Versprechen, die von einem Trailer gemacht werden, eingehalten, denn anders als „charmant“ kann man das Spiel nicht beschreiben. Mit viel Selbsthumor (man beachte die teils biblischen Seitenhiebe!) führt euch das Spiel durch sieben Königreiche, die zu einem Riesenreich vereint werden müssen. Das Befehligen der Armee mag ein wenig umständlich erscheinen, da ihr jeden Untertanen einzeln losschicken müsst und dabei keinen wirklichen Einfluss auf die Reihenfolge habt. Damit kommt der Spieler jedoch sehr schnell klar und kann sich anpassen. Wünschenswert wäre lediglich die Implementierung der Zeigefunktion, um die Einheiten schneller und genauer losschicken zu können. Little King's Story ist wahrlich ein Spiel für Jung und Alt.

Überblick

Pro

  • kunterbunte Optik
  • sehr witzige Dialoge
  • viele Aufgaben, auch Nebenaufträge
  • gelungener Mix aus Adventure und Strategie
  • einfache Steuerung

Contra

  • Wii-Fernbedienung wird kaum wirklich genutzt
  • für manch einen vielleicht zu bunt
  • das Befehligen einzelner Untergebener kann zeitweise zu Problemen führen

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel