Test - LG 34UM88-P : Es muss nicht immer Curved sein
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Derzeit schickt so ziemlich jeder Hersteller großformatige Curved-Displays ins Rennen. LG Electronics hat zwar ebenfalls derartige Brummer im Programm, schreckt aber nicht vor flachen Vertretern der 21:9-Ultrawide-34-Zoll-Zunft zurück. Der LG 34UM88 ist derzeit das Flaggschiff der flachen Zockermonitore und möchte euch knapp 900 Euro aus dem Beutel ziehen – und liegt damit nahe der Preisuntergrenze der kurvigen Vettern. Wir haben uns die FreeSync-Wuchtbrumme genauer angeschaut.
Der LG 34UM88 trudelt sicher verpackt bei uns ein und wird natürlich gleich aus der Packung gezerrt. Schon auf der Cebit konnten wir uns einen ersten Eindruck von den neuen LG-Displays verschaffen und waren dezent beeindruckt und dementsprechend gespannt auf unser Testexemplar. Mit 899 Euro UVP ist der Monitor nicht gerade ein Schnäppchen, aber immer noch günstiger als ähnlich große Curved-Displays, die nicht jedermanns Sache sind.
Dezentes Understatement
Kommen wir zu den Äußerlichkeiten. Der LG 34UM88 entpuppt sich als recht dezenter Vertreter seiner Art. Links, rechts und oben ist nur ein schmaler Rahmen zu erkennen, während der untere Rahmen glänzend schwarz mit einem unaufdringlichen LG-Logo daherkommt. Die Seiten sind silbern, was dem Display einen leicht edlen Look verpasst. Der Standfuß wird clevererweise nicht mit obskuren Befestigungen, sondern einfach am 100-mm-VESA-Platz mit vier beiliegenden Kreuzschlitzschrauben montiert. Der Fuß nimmt relativ wenig Platz ein und ist als formschöner Bogen gestaltet, kein wuchtiger Klotz wie bei manch anderen Displays.
Von der Ergonomie her ist so ziemlich alles im Angebot, was man sich wünschen kann. Der Bildschirm kann von -5 bis +20 Grad geneigt werden, zudem ist er um 120 mm höhenverstellbar. Eine Pivotfunktion gibt es nicht, das ist bei Displays dieser Größe aber ohnehin eher selten.
Anschlüsse sind reichlich vorhanden: 2x HDMI, 1x DisplayPort 1.2, 1x USB-Uplink, 2x USB 3.0 und 2x Thunderbolt. Letzteres kommt eher selten vor und erfreut natürlich den MAC-Benutzer. Etwas unschön ist, dass die Anschlüsse nicht nach unten, sondern nach hinten ausgerichtet sind, was gerade bei Wandmontage ein wenig fummelig werden kann. Ein Kabel-Management gibt es nicht. Das Zubehör ist überschaubar, umfasst aber alles Notwendige mit Netzteil, HDMI- und DisplayPort-Kabel sowie einer DVD mit Treibern und Software.
Tolle Bildqualität
Beim Display handelt es sich um ein AH-IPS-Panel im 21:9-Ultrawide-Format mit einer Größe von 34 Zoll. Ein richtiger Brummer also. Der Bildschirm arbeitet mit einer nativen Auflösung von 3.440 x 1.440 Pixeln, dementsprechend sollte schon eine kräftige Grafikkarte in eurem Rechner werkeln. AMD wird ein wenig bevorzugt, denn LG hat sich für die kostengünstige FreeSync-Unterstützung entschieden.
Das Display bietet eine Bildwiederholrate von 60 Hz bei einer Reaktionszeit von 5 ms. Das ist nicht gerade viel für eingefleischte Zocker, für Otto Normalspieler ist das aber allemal ausreichend, zumal der Monitor auch prima fürs Arbeiten geeignet ist. Bei der Auflösung passen halt eine Menge Fenster ins Bild. Wer unbedingt Counter-Strike mit 120 fps spielen will, der muss sich einen anderen Monitor suchen.
Abgesehen davon überzeugt der LG 34UM88 mit einer überragenden Bildqualität. Zumindest unser Testexemplar punktet mit makellosem Schwarz, toller Farbdarstellung mit 99 Prozent sRGB-Farbraum sowie piekfeinem Kontrast nebst einem gestochen scharfen Bild. Bei verschiedenen Spielen ließ sich das Display keine Schwächen anmerken. Der Bildaufbau war stets stabil, Schlieren oder andere Unschönheiten waren nicht zu erkennen. Auch von Backlight Bleeding oder Clouding keine Spur.
Benutzerfreundliche Features
Erwähnenswert ist noch die Bedienung des OSDs, die schlicht über einen Minijoystick an der Unterseite erfolgt. Das geht nach kurzer Eingewöhnung gut von der Hand, zumal die Menüs sehr übersichtlich gestaltet sind. Alternativ könnt ihr das Display auch mit der mitgelieferten OnScreen Control steuern, einer Windows-Software, über die ihr nahezu alle Einstellungen vom Desktop aus mit der Maus ansteuern könnt. Clever.
Ohnehin überzeugt das Display mit einer Menge Features. So gibt es eine Reihe unterschiedlicher Bildmodi, ihr könnt Presets für verschiedene Anwendungen erstellen, die bei deren Aufruf oder Aktivierung des jeweiligen Fensters automatisch genutzt werden. Zudem gibt es Bild-in-Bild-Modi sowie einen Screen-Split für bis zu vier Fenster. Ein weiterer Grund, warum der 34UM88 nicht nur beim Zocken, sondern auch bei der Arbeit überzeugen kann.
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