Test - LEGO Der Herr der Ringe : LEGO-Frodo
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Nachdem jahrelang Electronic Arts die Lizenz für die Spielumsetzung von "Der Herr der Ringe" besaß, kümmert sich Mediengigant Warner nun selbst um die Videospiele zu seinen wichtigen Filmmarken. Damit kurz vor der Kinopremiere von „Der kleine Hobbit“ auch alles glattgeht, hat sich Warner die Unterstützung des Entwicklers Traveller’s Tales gesichert, der Mittelerde nun mit dem Charme der LEGO-Spiele überziehen will. Da mittlerweile jährlich mindestens ein neues LEGO-Spiel in den Handel kommt, stellt sich bei den Spielern langsam eine gewisse Müdigkeit ein. Aber vielleicht bringen ja Tolkiens fantasievolle Charaktere ein wenig Schwung ins LEGO-Universum.
Die volle Packung Herr der Ringe
Die Basis von LEGO Der Herr der Ringe stimmt zunächst schon einmal. Wie üblich strahlen die LEGO-Figuren ihren ganz besondere Charme aus. Auch die riesige Welt von Mittelerde schlägt sich in der virtuellen Version beachtlich. Viele der bekannten Schauplätze aus Film und Roman finden sich auch im Spiel wieder. Gleiches gilt für die Charaktere, von denen mehr als achtzig spielbar sind. Ihr startet zwar nur mit einigen wenigen Figuren, jedoch könnt ihr im Spielverlauf ständig neue Charaktere freischalten, was schnell den Sammeltrieb anspricht und eine gewisse Dynamik mit sich bringt. Wie ihr es von den LEGO-Spielen gewohnt seid, verfügen die einzelnen Figuren natürlich wieder über individuelle Fähigkeiten.
Zunächst wirft euch das Spiel direkt ins Geschehen. Der erste Schauplatz ist der Schicksalsberg, es tobt der Kampf gegen Sauron. Ihr seid in den Rollen von Elendil, Isildur und Elrond, die ihr abwechselnd steuern müsst, unterwegs. Die Schlacht eignet sich hervorragend, um sich in die Feinheiten der Steuerung einzuarbeiten und dient somit als Tutorial. Unterteilt ist das Spiel in mehrere kleine Häppchen, die sich nach einmaligem Durchspielen jederzeit wieder ansteuern lassen. So könnt ihr verpasste Items auch nachträglich noch aufsammeln. Ebenso dürft ihr nicht durchgeführte Nebenmissionen, von denen es in LEGO Der Herr der Ringe eine ganze Menge gibt, nachholen.
Der Herr der Klötze
Wichtige Schlüsselelemente in LEGO Der Herr der Ringe sind wieder die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Charaktere. Zum Lösen der Rätsel benötigt ihr oftmals den richtigen Charakter mit einer bestimmten Fähigkeit. Bei über achtzig spielbaren Figuren kommt da schon eine ganze Menge zusammen. Per Knopfdruck müsst ihr daher immer wieder zwischen den Figuren hin- und herschalten. Dabei kommt auch der typische LEGO-Humor nicht zu kurz. So muss Ringträger Frodo etwa dunkle Höhlen ausleuchten, damit sich seine ängstlichen Gefolgsleute überhaupt in diese hineinwagen. Für so manchen Schmunzler hat Traveller’s Tales auf jeden Fall wieder gesorgt.
Nach Abschluss der Kampagne, für die ihr rund acht Stunden einplanen solltet, könnt ihr Mittelerde weiter frei erkunden. Damit die Motivation dazu nicht in den Keller sinkt, findet ihr dabei immer wieder neue Gegenstände und auch so mancher neuer Charakter wird erst nach Abschluss der Geschichte freigeschaltet. Genug zu erledigen gibt es ohnehin. LEGO Der Herr der Ringe ist gespickt mit Bonusaufgaben und Rätseln. Zudem macht es Spaß, die Welt zu erkunden, wird sie doch sehr detailreich dargestellt. Fans des Films und der Bücher werden mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen und so manchen Aha-Moment erleben.
Mit LEGO-Charme und Filmflair ins Abenteuer
Technisch solltet ihr keine Wunderdinge erwarten. Grafisch orientiert sich der Titel an den Vorgängern. Dafür ist die Sprachausgabe in den Zwischensequenzen, die erstmals bei LEGO Batman 2: DC Super Heroes auftauchte, wieder mit dabei. In der englischen Version sind sogar die Originalsprecher aus den Filmen zu hören. Für die deutsche Variante gab es jedoch offenbar neue Tonaufnahmen. Somit gibt es die deutsche Version leider nicht mit den Originalsprechern. Das gilt zum Glück jedoch nicht für die musikalische Untermalung. Hier kommen die preisgekrönten Klänge von Howard Shore voll zum Tragen und sorgen für Atmosphäre.
Am meisten Spaß macht der kooperative Modus. Mehr als zwei Spieler dürfen jedoch auch diesmal nicht gleichzeitig ran. Dabei wäre das gerade in Mittelerde sicherlich gut machbar gewesen. Auch auf einen Online-Modus hat Traveller’s Tales erneut verzichtet. Eine kleine Neuerung gibt es aber dennoch: Zwischenzeitlich trennen sich die Wege der beiden Spieler, sodass jeder einen eigenen Pfad in der Geschichte bestreitet.
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