Test - Corsair Lapdog : Zockertisch für die Couch
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PC-Zocken im Wohnzimmer kommt in Mode, gerade wo 4K-Fernseher so langsam erschwinglich werden und die entsprechenden Grafikkarten in den Startlöchern stehen. Doch ein Problem bleibt: Wie zockt man mit Maus und Tastatur, wenn man auf dem Sofa hockt? Die Bandscheiben-Folter am niedrigen Fliesentisch ist keine Option und Controller werden nicht von jedem Spiel unterstützt. Corsair hat sich hierfür eine Art portablen Zockertisch ausgedacht, der – dem Namen gerecht – wie ein Köter auf euren Oberschenkeln liegt. Das mussten wir testen und schauen, wie sich das Lapdog von Konkurrenten wie dem Roccat Sova unterscheidet.
Das Abenteuer Lapdog beginnt. Schon beim Auspacken wird klar, dass Corsair mit dem Lapdog ein anderes Konzept verfolgt als beispielsweise Roccat mit dem Sova. War Letzteres noch eine eigenständige Lösung mit integrierter Tastatur, so ist das Lapdog im Grunde eher ein Zubehör für die aktuellen Tastaturen K65 und K70. Andere Keyboards lassen sich derzeit nicht ins Lapdog einbauen. Aber dazu gleich mehr, beschäftigen wir uns zunächst mit dem Aufbau.
Das Lapdog ist prinzipiell eine Art mobiler Tisch für Maus und Tastatur, den ihr via USB an euren Rechner anschließt. Es besteht aus einer Aufnahme für eine Corsair-Tastatur links, einem recht großzügigen Mauspad rechts sowie einer Polsterung, damit sich das Gerät nicht in eure Oberschenkel presst, sondern auch bei längeren Sitzungen auf der Couch noch bequem bleibt.
Der Anschluss des Lapdog erfolgt mit einem beiliegenden, etwa fünf Meter langen USB-3.0-Kabel. Da zusätzlich ein USB-3.0-Hub im Gehäuse integriert ist, gibt es einen optionalen Stromanschluss per Netzteil. Sinnigerweise hat Corsair das Netzkabel gleich mit in den 5-Meter-Strang gestopft, so dass ihr lediglich ein Kabel im Raum liegen habt und das Netzteil in der Nähe des PCs mit der Steckdose verbinden könnt.
Es geht nicht ohne Schrauberei
Soweit der einfache Teil. Um eine Tastatur einzubauen, müsst ihr zunächst mit einem mitgelieferten Torx-Schrauber die Abdeckungen abmontieren. Gleiches gilt gegebenenfalls für die Adapterplatte, die ihr nur benötigt, wenn ihr eine Tastatur ohne Zahlenfeld benutzt. Das K65- oder K70-Keyboard wird dann in die Halterung eingesetzt. Die Kabel von Maus und Tastatur können mehr oder minder unsichtbar unter der Abdeckung verlegt werden, auch die USB-Anschlüsse für beides befinden sich unter einer Abdeckung. Tastaturen anderer Hersteller passen wie gesagt nicht, dafür könnt ihr aber jede USB-Maus eurer Wahl verwenden.
Bei der ganzen Schrauberei und Kabelverlegerei wird schnell klar, dass das Lapdog keine Lösung ist, die auf die Schnelle genutzt werden kann. Am meisten Sinn ergibt die Geschichte, wenn ihr das Lapdog mehr oder minder permanent in eurem Wohnzimmer nutzt und nicht, wenn ihr nur ab und zu an der großen Glotze zocken wollt. Die Hin- und Herbauerei wäre schlicht zu aufwendig – wer eine flexible, schnelle Lösung fürs eher gelegentliche Zocken auf dem Sofa möchte, ist wohl mit Modellen wie dem Roccat Sova besser bedient.
Zumal das Lapdog nicht gerade günstig ist. Der Grundpreis beträgt knapp 120 Euro, zudem gibt es auch Bundles mit passenden Corsair-Tastaturen, die mit satten 280 Euro zu Buche schlagen. Dafür bekommt man allerdings ziemlich gute Qualität. Das Lapdog ist sehr robust verarbeitet und kein Leichtgewicht dank Aluminium und belastbarem Kunststoff. Die abnehmbare Bodenplatte mit den Memory-Foam-Polstern fängt das Gewicht überraschend gut ab, so dass es auch bei längeren Sitzungen nicht unbequem wird. Weniger schön: Die Aluminium-Platten sind recht scharfkantig, bei der Montage ist also etwas Vorsicht angebracht, wollt ihr euch nicht schmerzhafte Schnitte zuziehen.
Neben zwei USB-Anschlüssen für Maus und Tastatur unter der Abdeckung entdeckt ihr an der rechten Seite noch zwei weitere USB-3.0-Anschlüsse. Versorgt ihr das Lapdog via Netzteil mit Strom, habt ihr ein vollwertiges USB-Hub an Bord. Dort könnt ihr beispielsweise USB-Sticks, externe Festplatten oder ein USB-Headset anschließen sowie ein mobiles Gerät aufladen. Oder natürlich Wireless-Dongles für eine kabellose Maus oder ein entsprechendes Headset einstöpseln. Ein analoger Audioanschluss ist leider nicht vorhanden. Wer mit Headset zocken möchte, sollte also ein USB- oder Wireless-Headset im Schrank haben.
Bequem, aber mit Mankos
Ansonsten geht das Zocken mit dem Lapdog gut von der Hand, auch wenn es das eine oder andere Detail gibt, das noch verbessert werden könnte. Das voluminöse Gadget ist trotz seines Gewichts angenehm bequem. Die Mausfläche ist geräumig, Nachteil ist, dass die Maus schnell mal runterrutschen kann, wenn ihr sie ablegt. Ein passendes, gummiertes Mauspad mit Textiloberfläche schafft dabei aber schnell Abhilfe.
Leider gibt es keine Handballenablage, so dass die Pfötchen mit der Zeit doch etwas müde werden. Die Platte mit den Polstern klebt übrigens per Magnet am Lapdog und kann somit ausgetauscht werden. Der Halt könnte allerdings etwas kräftiger sein, bei heftigen Bewegungen können Lapdog und Polsterplatte sich recht schnell trennen. Noch ein Wermutstropfen: Die Plätze für Maus und Tastatur sind festgelegt, Linkshänder schauen in die Röhre.
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