Test - L.A. Noire DLCs : Models und Marihuana
- PS3
- X360
Man kann über DLCs meckern, speziell wenn es sich beispielsweise um Vorbestellerinhalte handelt, die dem normalen Spieler eine Weile vorenthalten werden. Doch eins ist sicher: Es gibt genug Fans, die sich freuen, wenn nach dem Durchzocken des neuen Lieblingsspiels für mehr oder weniger kleines Geld noch ein bisschen was nachgeschoben wird. Für Rockstars Krimi L.A. Noire gibt es mittlerweile zwei Vorbestellerfälle sowie zwei nagelneue weitere Fälle als kostenpflichtigen Download. Wir haben alle Fälle gezockt und sagen euch, ob sie was taugen und ob sich das Gesamtpaket namens Rockstar-Pass lohnt.
Neben einer Herausforderung und ein paar schicken Anzügen hat das Gesamtpaket vier Fälle zu bieten, die euch in verschiedene Dezernate des Hauptspiels zurückführen und nach dem Download problemlos aus dem „Fälle"-Menü gestartet werden können. Oder sich nahtlos ins gesamte Spiel integrieren, falls ihr die komplette Geschichte von Anfang an erleben wollt. Schauen wir uns die zusätzlichen Aufgaben des Herrn Phelps mal genauer an.
Die nackte Stadt
Bei diesem Fall des Sittendezernats handelt es sich um einen Bonusfall, den Gamestop-Vorbesteller bereits genießen konnten. Phelps untersucht den vermeintlichen Selbstmord des hübschen Models Julia Randall, die nicht nur ein glamouröses Leben geführt hat, sondern auch dessen dunkleren Seiten verfallen war. Dabei stößt Phelps auf immer neue Personen und Überraschungen. Spurensuche und Verhöre stehen bei diesem Fall deutlich im Vordergrund, sieht man von einer längeren Verfolgungsjagd mit Schießerei ab. Die Geschichte ist gut inszeniert und erzählt, die Personen sind weitgehend interessant gestaltet. Die nackte Stadt gehört damit auf jeden Fall zu den besseren Zusatzfällen und fügt sich qualitativ im Grunde nahtlos in L.A. Noire ein.
Wertung: sehr gut
Falsche Papiere
An der Seite des Kollegen Bekowsky stößt Phelps während der Überprüfung eines Verdächtigen auf Ungereimtheiten, denn der vermeintliche Autodieb legt pieksaubere Papiere und Rechnungen für den Kauf des Wagens vor. Bei der weiteren Untersuchung tauchen immer mehr Merkwürdigkeiten auf und schnell wird klar, dass Phelps und sein Partner auf einen Ring von Autoschiebern gestoßen sind. Saturn-Vorbesteller konnten den Fall schon vor Erscheinen des Rockstar-Passes spielen, wie Die nackte Stadt ist er aber auch als einzelner Download erhältlich. Der Fall bietet insgesamt eine ausgewogene Mischung aus Action, Spurensuche und Verhören und bewegt sich auf ähnlich gutem Niveau wie die anderen größeren Fälle von L.A. Noire.
Wertung: gut
Nicholson Galvanisierung
Eine Explosion erschüttert Los Angeles und natürlich düsen Phelps und sein Partner Biggs vom Branddezernat sofort an den Schauplatz. Ein ganzer Straßenzug liegt in Trümmern, da ein Galvanisierungsbetrieb in die Luft geflogen ist. Die Aufgabe von Phelps ist klar, nämlich herauszufinden, was hinter dem vermeintlichen Unfall steckt und was ein verschwundener Mitarbeiter des Betriebs damit zu tun hat. Der Fall beginnt sehr stark mit guter Inszenierung, einem beeindruckend in Szene gesetzten Schauplatz und sinnvoller Spurensuche nebst guten Verhören. Das lässt allerdings zum Ende hin immer mehr nach, die Auflösung wirkt dahingeschludert und die abschließende Ballerorgie führt die bis dahin gut gestrickte Geschichte ad absurdum. Nach dem starken Auftakt des Falles hätten wir da deutlich mehr erwartet. Man wird das Gefühl nicht los, dass Team Bondi in und an diesem Fall unter Zeitdruck gearbeitet hat und den DLC nicht sinnvoll fertigstellen konnte.
Wertung: befriedigend
Kifferwahnsinn
Der vierte Zusatzfall bringt Phelps und seinen Partner von der Sitte über einen Informanten auf die Spur eines Drogenrings mit Ursprung in Mexiko. Schnell wird klar, dass es hier weniger um ermittlerische Feinheiten und Verhöre geht, sondern eher um das schonungslose Vorgehen gegen die rabiate Drogen-Gang. Mit maximal einer halben Stunde Spielzeit ist Kifferwahnsinn der wohl kürzeste Zusatzfall. Gut erzählt, mit ordentlich Action und Verfolgungen geht es munter zur Sache. Was aber schlussendlich nichts daran ändert, dass L.A. Noire stärkere Fälle zu bieten hat. Überraschungen jedweder Art sind nicht zu finden, hier sprechen bis auf ein Verhör und ein wenig Spurensuche fast nur die Wummen. Das aber immerhin ziemlich konsequent und weniger schlampig zu Ende geführt als in Nicholson Galvanisierung.
Wertung: gut
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