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News - L.A. Noire : Pikante Gerüchte aus der Entwicklung

  • PS3
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Noch bevor Rockstar und Team Bondi im kommenden Monat den Vorhang lüften und L.A. Noire offiziell enthüllen, sind jetzt pikante Gerüchte aus der Entwicklung ans Tageslicht gekommen. In der Anonymität des Twitter-Daseins schreibt der User "veracious_shit" knapp 50 Kurzbotschaften rund um Team Bondi und L.A. Noire, die natürlich wie immer bei Gerüchten mit Vorsicht zu genießen sind.

In diesem Fall sind die vielen Einzelheiten aus der Entwicklungsphase aber bemerkenswert. Bevor er direkt auf L.A. Noire zu sprechen kommt, geht er zunächst auf die Anfänge des Entwicklers Team Bondi ein, der 2003 gegründet wurde. In 2004 wurde die Gründung dann offiziell bekannt gegeben. Der Gründer, Brendan McNamara, war zuvor bei Sony Computer Entertainment Europe tätig und wollte mit The Getaway zum Launch der PlayStation 2 "Reflections und Driver völlig überraschen".

Wegen der hoch gesteckten Ziele verfehlte man aber diesen Termin im Jahr 2000. Anschließend solle McNamara Wind von GTA 3 bekommen haben, sodass die Veröffentlichung im Herbst 2001 als reines Rennspiel für ihn nicht sinnvoll erschien. "Zwar gab es anfangs Widerstand gegen die Verschiebung, doch McNamara hat die Vorgesetzten davon überzeugt, dass Sonys "Killer App" in 2001 nicht mehr länger "Killer" war. Die Vorgesetzten bei SCEE waren beschämt von der Vorstellung, dass die Krone auf ihrer eigenen Plattform von einem Third-Party-Entwickler erobert wird", so der anonyme Informant.

Die "Killer-App" 2002

Anschließend sollen die Vorgesetzten entschieden haben, dass The Gateway die "Killer App" für das Jahr 2002 werden soll, unabhängig von dem Entwicklungsstand des Spiels. Entsprechend mäßig fielen zwar die Testnoten aus (internationaler Wertungsschnitt: 72%), die Verkaufszahlen seien für Sony aber dennoch eine Überraschung gewesen, sodass man McNamara für weitere Titel wieder zurück ins Boot holen wollte.

McNamara, der in der Zwischenzeit Team Bondi geformt hatte, wollte aber mit der Marke nichts mehr zu tun haben. Letztenendes entschließ er sich aber doch dazu, mit Sony eine Publishing-Vereinbarung einzugehen. In der Folge entwickelte sich mit L.A. Noire eine Idee für ein interaktives 3D-Noir-Spiel, dessen Entwicklung in 2003 begann und mit einem ausreichend langen Plan in 2006 fertiggestellt werden sollte.

Anfangs lief die Entwicklung noch gut und im Rahmen des gesteckten Zeitplans. Als McNamara aber GTA: San Andreas und die Möglichkeiten abseits der Action-Handlungen sah, sei für ihn klar gewesen: Der Zeitplan für L.A. Noire ist nicht mehr einzuhalten. Anschließend verpasste man Meilenstein um Meilenstein ohne Konsequenzen und verpulverte Millionen von Dollar, sodass in 2005 die von Sony erwarteten Kosten bei Weitem überschritten wurden.

Ein unspielbares Spiel, gefüllt mit überflüssigen Inhalten

Im Zuge dessen wurde für SCE klar, dass es eklatante Fehler bei der Entwicklung gegeben habe und McNamara keinen Überblick über seine Mitarbeiter habe. Mit einer Umstrukturierung innerhalb von SCEE fand sich McNamara wieder unter der Fuchtel seiner früheren Vorgesetzten wieder, die die bisherigen Fortschritte in zwei Jahren als viel zu gering beurteilten. "Ein unspielbares Spiel, gefüllt mit überflüssigen Inhalten", habe man damals über L.A. Noire geurteilt.

Zwar habe das Spiel Sony schon mehr als 20 Millionen Dollar gekostet, man entschied sich aber letztlich doch dafür, das Projekt zu retten. In 2005 verließen dann etliche Mitarbeiter Team Bondi; eine einstellige Zahl von Entwicklern sei aus dieser Zeit heute noch übrig geblieben. Und dann der Super-GAU: Sony ließ das Projekt fallen.

"Merkwürdigerweise", stellt der Twitter-Nutzer fest, habe McNamara L.A. Noire im Frühjahr 2006 bei den einstigen Rivalen von Rockstar Games unterbringen können. Sony habe anschließend mit der Mutterfirma Take 2 die Vereinbarung geschlossen, dass das Spiel exklusiv für PlayStation 3 kommt und Sony im Gegenzug auf die Einforderung der entstandenen Entwicklungskosten verzichtet.

Portiert und verschoben

Seit dem unten zu sehenden Trailer aus dem Jahr 2006, der in Sydney bei einer externen Firma entstand, sei das Spiel vier Mal überarbeitet, portiert und verschoben worden. Die Zustände bei Team Bondi seien vergleichbar mit der aktuellen Situation um Rockstar San Diego. "Außerdem: Wenn man sich den Brief der Frauen von Rockstar San Diego vornimmt und die Namen der Studios und der Spiele ersetzt, hat man eine gute Vorstellung von Team Bondi derzeit."

Angesichts dieser vielen, nachvollziehbaren Details aus der Geschichte von Brian McNamara und Team Bondi erhalten die Tweets von "veracious_shit" einen durchaus glaubhaften Charakter. Ob aber letztlich wirklich etwas dran ist, könnten höchstens weitere mit dem Projekt involvierte Personen bestätigen. Von Sony, Team Bondi, Rockstar oder Take 2 erwarten wir dahingehend wohl eher keinen Kommentar.

L.A. Noire - Trailer
Rendertrailer zu 'L.A. Noire' in HD-Qualität.

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