Test - Knights of the Temple 2 : Knights of the Temple 2
- Xbox
Nach einem Entwicklungsteam-Wechsel geht ’Knights of the Temple’ in die zweite Runde. Wir haben das Hack’n’Slay genau unter die Lupe genommen und verraten im Review, weshalb der Xbox-Titel nicht so recht zu überzeugen vermag.
Aus Schweden in die Slowakei: Kult-Entwickler Starbreeze übergibt die Fortsetzung der Hack’n’Slay-Orgie ‘Knights of the Temple’ an Cauldron. Der zweite Teil geht zum kleinen Preis über den Ladentisch, was den Titel aber leider nicht wirklich besser macht.
Ritter gegen DämonenDer Großmeister des Tempelordens, Paul de Racque, kämpft erneut verzweifelt um die Seele der schönen Adele. Azrael, der Teufelsdämon, hat sich ihres Körpers bemächtigt und möchte obendrein das Tor zur Hölle öffnen. Doch es gibt eine Möglichkeit, den drohenden Weltuntergang zu verhindern. Dazu braucht es ‘Das Auge’, ‘Die Waffe’ und ‘Den Schlüssel’ und dreimal dürft ihr raten, wer das Zeug besorgen darf ...
Gleich zu Beginn habt ihr die Wahl, welche der drei Ortschaften ihr als Erstes mit eurem Schiff ansteuern möchtet. Solange ihr den Hafen der jeweiligen Stadt erreicht (d. h. weder mit Kämpfen beschäftigt seid noch in irgendwelchen Höhlen festsitzt), könnt ihr auch jederzeit ein anderes Ziel bereisen. Dabei gefallen die unterschiedlichen Szenarien, beispielsweise gleicht ein Dorf dem pestzerfressenen Europa, ein anderes hingegen erinnert an Orient und Arabien.
Mühseliges LabernDie Einwohner sind allesamt gleichermaßen sprechfaul, trotzdem hat es Cauldron fertig gebracht, dass die kargen Dialoge schnell langweilen. Sämtliche Adventure-Elemente wirken aufgesetzt, jedenfalls dürstet es den Spieler schnell nach brachialer Action und sinnloser Gewalt. Die wird euch nur in einer der Städte von Anfang an präsentiert, nämlich wenn ihr, am Hafen angelangt, einer schicken Belagerung beiwohnt.
Leider ist auch die Kämpferei nicht ohne Makel: Zumeist schlagt ihr mehrere Teufelslakaien gleichzeitig zu Brei, entweder per Schwert, Säbel, Axt, Hammer oder anderem Mordgerät. Alternativ zückt ihr Pfeil und Bogen, wobei Munition rar gesät ist und dafür häufig ein Treffer reicht, um einen Feind zu töten. Ein paar Rollenspielfeatures versuchen, taktische Tiefe zu erzeugen: Mit Erfahrungspunkten erlernt ihr neue Combos, Magie hilft zur Energieauffrischung, eure Ausrüstung verliert mit zunehmender Nutzung an Stärke usw.
Gefangen zwischen ordentlichem Konzept und durchwachsenem DesignDie Probleme fangen schon beim simplen Schwertkampf an, jedenfalls hat uns die Spielbalance nicht gefallen. Relativ einfache Gegner geben z. B. mehr Erfahrungspunkte als knochenharte Skelette, deren Attacken zudem all eure Blockversuche durchbrechen. Allgemein schlägt sich Paul verkrampft durch die Feindesmengen, richtig ekelhaft ist überdies die Kameraführung, welche nicht immer automatisch mitzieht. Dies alleine wäre kein Beinbruch, doch die manuelle Justierung ist entweder schleichend langsam oder aufgrund von Hindernissen gar nicht erst möglich. Zwar könnt ihr zur Not per Druck auf den Analogstick die Kamera abrupt in eine neue Blickrichtung verstellen, jedoch spielt sich dies alles andere als intuitiv.
Hinzu kommt, dass die Szenarien zwar untereinander schön abwechslungsreich sind, aber nicht innerhalb. Oftmals haben wir uns in irgendwelchen dunklen Verliesen verlaufen, weil alle Wände und alle Räume gleich aussehen. Eine hilfreiche Karte gibt es nur für wenige Orte, und dort muss selbige auch erst einmal gefunden werden.
Grafik, Musik und Atmosphäre retten immerhin den Spielspaß auf überdurchschnittliche Regionen, obwohl die Präsentation stellenweise arg lieblos daherkommt. Zwei Beispiele: Zwischenereignisse werden durch schnöde Texteinblendungen erklärt und nach einem Game Over müsst ihr mit Umwegen über das Hauptmenü einen alten Spielstand laden.
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