Test - Kirby Super Star Ultra : Schlucken Nintendo-Fans dieses Remake?
- DS(i)
Man nehme einen SNES-Klassiker, portiere ihn auf DS und schmecke die Jump'n'Run-Kost mit ein paar Extras ab - fertig ist Kirby Super Star Ultra.
Kirby Superstar?
Er ist klein, kugelrund, ein langjähriger Medienstar und einfach süß. Nein, wir reden nicht von Dirk Bach, sondern von Nintendos Videospielveteranen Kirby. Die hellrosa Kugel mit dem niedlichen Gesicht stammt aus den Reagenzgläsern von Nintendos Spieleschmiede HAL Labs (Super Smash Bros.) und erblickte im Jahre 1992 auf dem ersten Game Boy das Licht der Welt. Mittlerweile sind über 15 Titel rund um den kugelförmigen Sympathieträger erschienen, alle natürlich auf den Nintendo-Plattformen.
Nach einigen Experimenten, wie etwa einer Pinball-Simulation oder einem Rennspiel, macht Kirby in Super Star Ultra nun wieder das, was er am besten kann: Er ist der Held eines waschechten 2D-Jump'n'Runs. Wem das Spiel nach einigen Minuten verdächtig bekannt vorkommt, der hat wohl schon einige Semester in seiner Videospiellaufbahn auf dem Buckel: Bereits 1996 veröffentlichte Nintendo auf dem Super NES Kirby Fun Pak. Der neue DS-Titel ist nichts anderes als ein Remake genau dieses Klassikers.
Schluck's runter
Im Vergleich zum SNES-Original sind vor allem eine Handvoll frischer Minispiele und die neuen Mehrspieler-Features auf dem DS erwähnenswert. An der Technik wurde hingegen nicht geschraubt, das Geschehen erstrahlt also nach wie vor in kunterbunter, aber recht schlichter 2D-Optik. Wie es sich für einen Hüpf-Heroen gehört, springt Kirby auf Knopfdruck von Plattform zu Plattform, rennt in die gewünschte Richtung und sucht den Weg ans Stage-Ende. Darüber hinaus gilt es, allerlei Bonus-Items aufzuklauben, die eurer Lebensenergie und eurem Punktekonto guttun. Außerdem laden so manches versteckte Tor, Geheimräume oder alternativer Routen zu Entdeckungstouren ein.
Besonders an dem rosa Recken sind seine Flugfähigkeit sowie sein großer Hunger. Kirby kann die meisten Gegner und einiges mehr verschlucken. Verspeist ihr bestimmte Feinde, erhält Kirby deren Spezialfähigkeiten sowie ein passendes Outfit. Je nach Tastenkombination und Kostüm schlägt er mit einem Schwert zu, vollführt eine Dash-Attacke, wirft mit Bomben, spuckt einen Feuerstrahl und so weiter. Etwas Strategie kommt so ins Geschehen, denn ihr müsst stets abwägen, welche Spezialfähigkeit ihr behalten wollt. In brenzligen Situationen empfiehlt es sich sogar, aus dem verschluckten Gegner einfach einen Gefährten zu machen, der euch begleitet. Der kleine Kumpel wird entweder von der CPU oder aber im Koop-Modus von einem Mitspieler gesteuert.
Viel Spielerei
Typisch für ein Kirby-Spiel ist die enorm niedliche Aufmachung. Man merkt sofort, dass der zuckersüße Titel für ein sehr junges Publikum gedacht ist. Allerdings ist gerade der Schwierigkeitsgrad von Kirby Super Star Ultra in den späteren Levels recht heftig. Überdies dürften einige ganz junge Spieler mit der komplexen Steuerung mitsamt all den Spezialfähigkeiten überfordert sein. Einfacher sind natürlich die paar Minispiele, die ihr nach und nach freischaltet. Diese sind nicht gerade originell, können für die eine oder andere Highscore-Jagd aber durchaus unterhalten. Schade nur, dass euch nicht mehr Minispiele gegönnt werden.
Apropos Freispielen: Die Struktur von Kirby Super Star Ultra ist ziemlich ungewöhnlich. Zwar kämpft ihr in der süßen Welt von Kirby wieder gegen den König Dedede und trefft auf nicht minder süße Feinde mitsamt vielen Zwischenendgegnern. Allerdings ist das Abenteuer nicht zusammenhängend, sondern in sechs einzelne Handlungsstränge mitsamt jeweils neuem Vor- und Abspann aufgefächert. Wie schon erwähnt, ist die Grafik sehr bunt, aber auch recht schlicht gehalten. Der Sound kommt selten über Dudelniveau hinaus, da haben wir von Nintendo schon deutlich ohrwurmlastigere Melodien gehört.
Braucht ihr Abwechslung zu dem klassischen Jump'n'Run-Konzept, wechselt ihr zu den Minispielen. Dort haben sich einige neue Herausforderungen eingefunden, die auf den Touchscreen setzen. Mehrere Minispiele dürft ihr im Multiplayer starten, müsst sie aber weitgehend erst mal freischalten. Bis zu vier Spieler treten hier gegeneinander an. Erfreulicherweise verzichtet der Titel dabei darauf, dass alle Mitspieler ein eigenes Exemplar von Kirby Super Star Ultra haben müssen. Beim Koop-Modus muss der Mitspieler hingegen ein eigenes Modul besitzen.
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