Test - Kingdom Hearts HD II.8 Final Chapter Prologue : Ein teures Fest für Fans
- PS4
Mit Kingdom Hearts HD II.8 Final Chapter Prologue veröffentlicht Square-Enix endlich die letzten verbleibenden Teile der Serie, Dream Drop Distance und Unchained χ, als HD-Remaster für die PlayStation 4. Da ein Bundle aus einem Remaster und einer Sammlung an Zwischensequenzen aber selbst für eingefleischte Fans kein Kaufgrund sein dürfte, legt man den spielbaren Epilog Kingdom Hearts 0.2 Birth By Sleep: A Fragmentary Passage als Ausblick auf das irgendwann in diesem Jahrhundert erscheinende Kingdom Hearts III dazu.
Einigen Spielern könnte bei der neuen Sammlung allerdings etwas sauer aufstoßen, dass sie im Gegensatz zur ebenfalls bald erscheinenden Sammlung Kingdom Hearts HD 1.5 + 2.5 Remix den Vollpreis von rund 60 Euro hinblättern müssen – und das für insgesamt weniger Inhalt als in den vorherigen HD-Bundles. Dennoch kommen vor allem Spieler, die bisher noch nicht die Chance hatten, Dream Drop Distance 3D zu spielen, kaum um diese Sammlung herum.
Kingdom Hearts: Dream Drop Distance HD
Wer von Kingdom Hearts: Dream Drop Distance HD außer der verbesserten Grafik und der flüssigeren Framerate wie auch immer geartete Neuerungen erwartet, wird leider enttäuscht. Im Gegensatz zu vorherigen Teilen existiert hier keine Final-Mix-Version, die euch zusätzliche Inhalte in Form von Superbossen oder neuen Gebieten bietet. So handelt es sich mehr oder weniger um eine direkte Portierung der 3DS-Version, deren Touchscreen-Funktionen ordentlich und sinnvoll für die PS4-Steuerung umgesetzt wurden.
Die Kämpfe und vor allem das Flow-Motion-System, mit dem ihr euch komplett frei durch die verschiedenen Disney-Welten bewegen könnt, fühlen sich besonders aufgrund der erhöhten Bildrate fantastisch an. Die Aufzucht der euch begleitenden Traumfänger bleibt dagegen weiterhin der schwächste Part des Spiels. Außerhalb der Kämpfe fühlen sich die sowieso schon sehr dünn besiedelten Welten dank der hohen Auflösung und des wesentlich größeren Bildschirms subjektiv noch verlassener an als im Original. Fans freuen sich dennoch auf das wesentlich angenehmere Spielgefühl, während Neulinge mehr zur Geschichte zwischen Kingdom Hearts II und Kingdom Hearts III erfahren.
Kingdom Hearts χ Back Cover
Back Cover ist der für die Remix-Sammlungen mittlerweile übliche Zusammenschnitt von Zwischensequenzen, der euch die Geschichte des Serien-Prequels Kingdom Hearts χ,beziehungseise Kingdom Hearts Unchained χ näherbringen soll, falls ihr keine Lust darauf habt, viele, viele Stunden in das für Mobilgeräte und Browser erschienene Free-to-play-Spiel zu stecken. Wie in den vorherigen Remastern könnt ihr, ähnlich wie bei einem typischen DVD- oder Blu-ray-Film, zwischen den einzelnen Kapiteln frei wählen und sie jederzeit unterbrechen.
Während der Film durchaus spektakulär aussieht, ist er mit knapp 60 Minuten Laufzeit allerdings nicht nur wesentlich kürzer als in den vorherigen Collections, sondern auch wesentlich weniger interessant. Er glänzt zwar durch hervorragendes Voice Acting und bietet euch einen groben Einblick in die Geschehnisse der Vorgeschichte der gesamten Serie, führt aber letztendlich nirgendwohin und dient im Endeffekt nur dazu, den dritten Slot in der Spielesammlung irgendwie zu füllen.
Kingdom Hearts 0.2 Birth By Sleep: A Fragmentary Passage
Das eigentliche Hauptaugenmerk dürfte bei den meisten Spielern wohl auf dem Prequel-Sequel zu Kingdom Hearts: Birth by Sleep liegen. In unserer Vorschau sind wir bereits auf das Gameplay genauer eingegangen und auch die finale Version des Spiels ist fantastisch. Besitzer einer PS4 Pro werden sich besonders freuen, denn sie bietet in Auflösungen unter 4K, ähnlich wie in Dream Drop Distance HD, eine höhere Bildwiederholrate. Angepeilt werden zwar 60 fps, allerdings merkt man leider doch noch recht häufig, dass sie nicht stabil gehalten werden können.
Das drei- bis vierstündige Abenteuer führt das geheime Ende aus Birth by Sleep Final Mix als spielbares Minisequel weiter und gibt euch wichtige Einblicke in die Geschehnisse um die Heldin Aqua und ihre Reise durch das Reich der Dunkelheit. Besonders interessant ist allerdings, dass der Titel, ebenso wie das kommende Kingdom Hearts III, bereits auf der Unreal Engine 4 basiert, die für das bisher optisch und spielerisch schönste Kingdom-Hearts-Erlebnis sorgt.
Da die typische Charakterentwicklung der Vorgänger entfällt, kann man seine Spielzeit durch das Lösen von über 50 verschiedenen Aufgaben verlängern, die euch mit verschiedenen anlegbaren Kleidungsstücke für die Protagonistin belohnen. Außerdem schlägt A Fragmentary Passage einige wichtige Story-Brücken zu Kingdom Hearts III, was die Wartezeit auf eine Release-Ankündigung zum vorerst letzten Teil der Serie vielleicht ein wenig erträglicher macht.
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