Test - Peter Jackson's King Kong : Peter Jackson's King Kong
- GCN
Mit ’King Kong’ erwartet uns Ende des Jahres nicht nur ein großes Kinospektakel – auch das passende Videospiel zum Film ist auf dem besten Weg zum Hit. Schließlich ist ’Rayman’-Vater Michel Ancel für das Action-Spiel verantwortlich. Wir haben uns den Titel auf der GC genauer angesehen.
Es ist wahrlich nicht einfach, ein gutes Spiel zu einem Hollywoodfilm zu realisieren. Dass dies schnell mal in die Hose gehen kann, beweisen unzählige miese Movie-Adaptionen seit der Frühphase der Videospiele. Dies scheint auch Erfolgs-Regisseur und Oscar-Preisträger Peter Jackson (’Der Herr der Ringe’) klar zu sein. Diverse Firmen klopften bei ihm an, um seinen nächsten Filmhit ’King Kong’ als Spiel zu realisieren. Einige Entwickler hatten dabei das schlichte Konzept in der Hand, dass man sich als Actionheld durch ganze Armeen von Eingeborenen kämpft und schlussendlich den bekannten Riesenaffen tötet. Der videospielkundige Peter Jackson war von dieser Vorstellung nicht gerade begeistert, schließlich waren ihm schon die erfolgreichen Spiele-Umsetzungen von ’Der Herr der Ringe’ zu simpel und emotional zu eintönig. Deshalb wandte er sich an Michel Ancel (’Rayman’) – Jackson ist ein Fan der Ubisoft-Spiele und mochte insbesondere Ancels ’Beyond Good and Evil’ sehr.
Der Franzose von Ubisoft nahm den Auftrag an und modifizierte die ’Beyond Good and Evil’-Engine, um das Filmerlebnis entsprechend umzusetzen. Die Story des Films dürfte bekannt sein: Eine Expedition, angeführt von einem zwielichtigen Filmemacher, reist auf eine unbekannte Insel, um dort Aufnahmen zu machen. Schnell erkennen sie, dass es dort wahrlich bedrohlich zugeht. Ein Eingeborener-Stamm nimmt die Truppe gefangen und opfert ein weibliches Mitglied der Crew einem gigantischen Affen, der die holde Schönheit flugs entführt. Der Filmemacher sowie der Abenteurer Jack können sich befreien und verfolgen den Riesenprimaten. In der gezeigten Spielszene folgt ihr den Spuren des Affen, wobei der Filmemacher vorbeigeht, Tipps gibt, hin und wieder mit seiner Kamera spannende Szenen dreht und auch mal sebst anpackt. Für das Grobe ist aber Jack zuständig. Ihr steuert ihn aus der Ego-Sicht. Die Entwickler orientierten sich etwas an ’Halo’, auf moderne Schusswaffen müsst ihr aber verzichten. Vielmehr könnt ihr ganz verschiedene Objekte, wie Steine, Knochen oder Speere, vom Boden aufheben und werfen. Dies ist auch dringend notwendig, da ihr immer wieder von Dinosauriern und ähnlichen Monstern angegriffen werdet. So tretet ihr beispielsweise gegen einen Riesen-Tausendfüßler an, bekämpft Raptoren und erwehrt euch fieser Flugechsen. Ebenfalls gefährlich sind die Eingeborenen, die euch mit Pfeilen bewerfen.
Den Entwicklern ist es besonders wichtig, bei ’Peter Jackson’s King Kong’ die Atmosphäre des Films mit ihrer Mischung aus Realismus und Fantasy so gut wie möglich umzusetzen. So stören keinerlei Bildschirmanzeigen die cineastische Atmosphäre, stattdessen erhaltet ihr Hinweise durch Dialoge oder beispielsweise durch die Veränderung der Optik und der Musik. Ebenfalls wichtig ist die Abwechslung: Ihr müsst nicht nur kämpfen, sondern auch einige Rätsel lösen. Außerdem habt ihr oft die Wahl, wie ihr vorgehen wollt. An einer Stelle des Spiels kämpfen zwei Monster gegeneinander – ihr könnt nun eingreifen oder warten, bis ein Monster gestorben ist. Ihr könnt aber auch versuchen vorbeizuschleichen. Ganz findige Spieler setzen hingegen die Umgebung in Brand, um sich so sich die Kreaturen vom Leibe zu halten. Dabei ist die ausgefeilte KI der Gegner ein wichtiger Bestandteil des variantenreichen Spielsystems.
Auf ausdrücklichen Wunsch des Regisseurs Peter Jackson steuert ihr in ’King Kong’ nicht nur Jack, sondern schlüpft auch in die Haut des Riesenaffen. Dabei setzt das Spiel mehr auf Nahkämpfe und ihr seht das Geschehen aus der Third-Person-Ansicht. Wie man es von der Filmstory her kennt, endet das Abenteuer in New York, wo King Kong von den Menschen gejagt wird und die Stadt in Mitleidenschaft zieht. Die Kong-Abschnitte machen etwa 30 Prozent des gesamten Spiels aus und sollen sich für den Spieler wie ein besonderes Highlight oder eine Belohnung anfühlen. Schon anhand der ziemlich kurzen Vorab-Version auf der Messe lässt sich erkennen, dass auch die Grafik ein Highlight des Spiels wird. Die Levels sehen unglaublich atmosphärisch aus und überzeugen mit sehenswerten Effekten, vielen Details, witzigen Ideen und tollen Texturen. Am besten sieht die Xbox-Version aus, für die das Spiel primär entwickelt wurde. Die PS2-Version kann da aber ziemlich gut mithalten. Der Titel erscheint passend zum Filmstart auch für PC, GameCube und die Handhelds, außerdem ist eine Xbox 360 Umsetzung geplant. Nicht nur im Dschungel, sondern auch in New York soll die Inszenierung für offene Münder sorgen. Die Entwickler ließen sich bei den riesigen Bauten, dem dichten Dschungel und den großen Bergen ein wenig vom PS2-Kultspiel ’Ico’ inspirieren.
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