News - Dr. Disrespect : Räumt Twitch-Vorwürfe ein - und immer mehr distanzieren sich

Der bekannte Streamer Dr. Disrespect hat die in den vergangenen Tagen im Netz thematisierten Vorwürfe rund um seinen Twitch-Ban nun bestätigt - und immer mehr Kollegen und Firmen distanzieren sich nun von ihm.

Dr. Disrespect gilt als eine der größeren Nummern im Streaming- und Influencer-Business rund um das Thema Gaming, dementsprechend groß war die Aufregung, als er 2020 nach einem finanziell fetten Deal plötzlich von Twitch verbannt wurde. In den letzten Tagen wurden nun die mutmaßlichen Hintergründe dieses Schritts publik, wonach Dr. Disrespect eine Minderjährige in sexuellem Kontext auf der Plattform angeschrieben haben soll. Jetzt hat Guy Beahm aka Dr. Disrespect ein Statement via Social Media veröffentlicht und räumt die Vorwürfe insoweit ein.

In seiner ausführlichen Stellungnahme auf X entschuldigte sich Dr. Disrespect bei seiner Community, seinem Team und allen Kollegen des Entwicklerstudios Midnight Society, dessen Co-Gründer er ist beziehungsweise war, an vollständiger und aufrichtiger Reue mangelt es dann aber doch ein ganzes Stück weit:

"Jeder wollte wissen, warum ich von Twitch verbannt wurde, aber aus Gründen, die nicht in meiner Kontrolle lagen, durfte ich die letzten Jahre dazu nichts sagen. Jetzt, nachdem zwei frühere Twitch-Angestellte öffentlich Anschuldigungen formuliert haben, kann ich euch meine Seite der Story bezüglich des Bans erzählen", so Dr. Disrespect, um anschließend zu bestätigen: "Gab es Twitch-Nachrichten an eine Minderjährige im Jahr 2017? Die Antwort ist ja. Standen echte Absichten hinter diesen Nachrichten? Die Antwort ist: Absolut nicht. Das waren zufällige, einvernehmliche Konversationen, die manchmal zu sehr in eine unangemessene Richtung gingen, aber nicht mehr. Es ist nichts Illegales passiert, es wurden keine Bilder verschickt und es wurden keine Verbrechen begangen. Und ich habe mich niemals mit dieser Person getroffen."

Der Grund, warum er selbst lange nichts zu den Vorwürfen gesagt habe, sei ein langjähriger Rechtsstreit mit Twitch gewesen, der zwischenzeitlich durch einen Vergleich beigelegt worden sei. Darin ging es um ausstehende Zahlungen und den finanziellen Schaden, den Dr. Disrespect aufgrund des Twitch-Bans erlitten habe.

"Lasst mich klarstellen: Es gab keinen Kriminalfall gegen mich und es wurde nie Strafanzeige gegen mich erstattet", erklärt er weiter. Wenngleich er für sein Verhalten im X-Statement die vollständige Verantwortung übernimmt und einräumt, dass dieses ziemlich dumm gewesen sei, spielt er das Thema in einigen Textpassagen dann auch ein ganzes Stück herunter.

Das wiederum prangern mit Nickmercs oder TimTheTatman auch zwei seiner Kollegen in Video-Statements auf X an, die ein solches Verhalten gegenüber Minderjährigen als absolutes Unding bezeichnen - auch wenn in diesem Fall eine strafrechtliche Relevanz scheinbar nicht vorlag.

Im Übrigen sehen das scheinbar auch die Partner von Dr. Disrespect so, denn nachdem sich gestern schon das Entwicklerstudio Midnight Society von ihm distanzierte, das er ja sogar mitgegründet hat, folgte nun auch noch Turtle Beach. Der Hersteller von Gaming-Peripheriegeräten hatte in der Vergangenheit mehrfach mit Dr. Disrespect zusammengearbeitet und sogar ein speziell designtes Headset des populären Ex-Twitch-Streamers auf den Markt gebracht. Ein zuvor unterzeichneter mehrjähriger Deal mit Beahm rund um die hauseigene ROCCAT-Marke werde nicht mehr fortgesetzt.