Test - HP Omen 17-w104ng : Gutes Notebook mit einem Manko
- PC
Der Gaming-Sektor boomt und immer mehr Hersteller springen auf den fahrenden Zug auf. Das betrifft natürlich auch den Bereich der Gaming-Notebooks, die dank der neuen und effizienten Pascal-GPUs der GTX-10-Reihe zu neuen Höhen emporschweben. HP will mit den Omen-Laptops im Zirkus der großen Namen des Notebook-Bereichs mitmachen. Wir haben das 1.799 Euro teure Omen 17, bestückt mit einer GTX 1070, unter die Lupe genommen.
Das Omen 17 erreichte uns gut verpackt in einem kompakten Karton, ausgestattet mit so ziemlich allem, was man zum Betrieb braucht. Die Daddelflunder kommt mit moderaten Abmessungen von 416 x 32.9 x 279 mm daher und wirkt weniger wuchtig als so manch anderes Gaming-Notebook. Das dank Kunststoffgehäuse rückenfreundliche Gewicht von 3.350 g liefert ebenfalls keinen Grund zur Beschwerde.
„Kunststoffgehäuse“ hört sich zunächst etwas negativ an, dank ansprechenden Designs wirkt das Omen 17 aber trotzdem nicht billig. Dafür sorgt vor allem die hübsche Mesh-Optik von Oberseite und Abdeckung. Die Unterseite glänzt zudem mit zwei langen, gummierten Leisten, die Rutschsicherheit gewährleisten. Die Lüftungsgitter befinden sich an der Rückseite sowie links hinten und stören den hübschen Gesamteindruck nicht.
Anschlüsse, Tastatur und das große Manko
Störender ist schon, dass HP im Vergleich zur Konkurrenz ein wenig bei den Anschlussmöglichkeiten gespart hat, auch wenn so ziemlich jeder Otto Normalzocker mit den vorhandenen Ports auskommen sollte. An der linken Seite entdecken wir Kopfhörer- und Mikrofonanschluss sowie 1x USB 3.1 Gen 1. Die rechte Seite ist mit RJ-45 LAN, 2x USB 3.1 Gen 1, 1x HDMI, Mini DisplayPort und Card Reader bestückt. Zur weiteren Ausstattung gehören WLAN 802.11ac und Bluetooth 4.2 sowie ein Soundsystem von Bang & Olufsen, das für Notebook-Verhältnisse einen guten Eindruck hinterließ.
Bei der Tastatur hat HP auf das bewährte SteelSeries-Keyboard zurückgegriffen, das gute Haptik sowie angenehmes Feedback bietet und sich nicht unangemessen durchbiegt. Mit dabei ist ein Zahlenblock, auf Makrotasten wurde hingegen verzichtet. Sonderfunktionen wie Multimedia werden mittels FN-Taste über die Funktionstasten F1 bis F12 abgerufen.
Das Touchpad, ein HP Imagepad, rief hingegen bereits beim ersten Berühren ein tiefes Stirnrunzeln hervor. Das bestätigte sich im laufenden Betrieb. Das Pad hat keine separaten L/R-Tasten, wovon ich ohnehin kein Freund bin. Zusätzlich wirkt es schwammig und unpräzise, Feedback und Haptik sind fürs gepflegte Zocken denkbar ungeeignet. Schon nach wenigen Berührungen zuckten meine Finger zur Schublade, um eine Maus anzuschließen. Für den Preis kann und muss man ein deutlich besseres Touchpad erwarten, erst recht, wenn es sich um ein Gaming-Notebook handelt.
Viel Spiele-Power an Bord
Keine Klagen gibt es hinsichtlich des Innenlebens, denn das Omen 17 hat eine Menge Power an Bord und kann mit Konkurrenten wie dem MSI GT72VR mithalten. Als CPU werkelt ein Intel Core i7-6700HQ mit 2,6 GHz, unterstützt von 16 GB DDR4-2133 Arbeitsspeicher. Als Abladeplatz für eure Daten und Spiele sind eine schnelle M.2-SSD mit 120 GB sowie eine HDD mit 1 TB und 7.200 Umdrehungen vorhanden.
Für Grafik-Power sorgt eine GTX 1070 mit 8 GB VRAM und der üblichen Taktung von 1.443 (Boost 1.645) MHz. Das reicht bei Full-HD-Auflösung, um so ziemlich jedes aktuelle Spiel mit Bildraten um die 60-70 fps ohne nennenswerte Einbußen bei den Grafikeinstellungen aufs Display zu schubsen.
Bei unseren Spiele-Benchmarks bewegte sich das Omen 17 fast exakt auf dem Niveau des GT72VR mit gleicher Bestückung. Titel wie The Witcher 3, Rise of the Tomb Raider (DX12), Far Cry Primal, Hitman (DX12) und The Division knackten problemlos die 60-fps-Marke bei einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln und maximalen Grafikeinstellungen, teils erreichten sie sogar die maximale Bildrate des Displays von 75 fps. Bei Deus Ex: Mankind Divided konnten bei Ultra-Einstellungen und 2x MSAA immerhin noch 37 fps im Benchmark erreicht werden. Ebenfalls ein guter Wert, denn die Ultra-Einstellungen des Spiels sind eigentlich für High-End- und SLI-Set-ups gedacht.
Konkurrenzfähig bei Kühlung und Performance
Im TimeSpy-Benchmark schafft das Omen 17 gute 4.904 Punkte und liegt damit sogar einige Pünktchen über dem GT72VR von MSI. Beim Fire Strike Ultra reichte es für 3.736 Punkte (GT72VR: 3.781), Fire Strike Extreme spuckte 6.819 Punkte aus (GT72VR: 6.925) und in der Standardversion des Fire Strike kamen 12.212 Punkte (GT72VR: 12.248) zustande. In Sachen Leistung muss sich HP also keinesfalls verstecken.
Erfreulich ist, dass die Kühlung des Omen 17 sehr effektiv arbeitet und die GPU selbst bei Volllast auf sehr moderaten 77 Grad im Maximum hielt. Das hat allerdings seinen Preis, denn die Lüftergeräusche waren mit 53 dB deutlich über denen der Konkurrenz und schon im etwas unangenehmen Bereich. Wohl dem, der mit Headset zockt. Dafür wurde die Tastatur immerhin nicht unangenehm heiß, sondern blieb moderat warm.
Die Pixel-Power wird von der GTX 1070 auf ein IPS-Display mit einer maximalen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln und einer maximalen Bildrate von 75 Hz geprügelt. Der 17,3 Zoll große Bildschirm gehört vielleicht nicht unbedingt zu den schnellsten, lieferte aber eine solide Vorstellung mit guter Farbdarstellung und ordentlichen Kontrasten ohne Schlieren oder sonstige Unannehmlichkeiten. Das haben wir schon deutlich schlechter gesehen.
Kommentarezum Artikel