Test - HORI RWA Racing Wheel APEX : PS4-Lenkrad für Einsteiger
- PC
- PS4
- PS3
Dem einen oder anderen Zocker dürfte HORI mittlerweile ein Begriff sein. Die Hardware-Schmiede aus Fernost bietet seit geraumer Zeit eine breite Palette an Controllern, Mäusen, Tastaturen und ähnlichem Zubehör an. Mit dem kürzlich erschienenen RWA Racing Wheel APEX gibt es nun ein erschwingliches Lenkrad für PC, PS3 und PS4.
Der erste Eindruck nach Auspacken und Anschließens des RWA Racing Wheels ist positiv. Trotz eines Preises von unter 100 Euro macht es keinen zu billigen Eindruck. Natürlich gibt es Abstriche: Die Pedale sind komplett aus Kunststoff anstelle von Metall und das Lenkrad fühlt sich ebenfalls nicht so hochwertig an wie die teurere Konkurrenz. Das ist bei dem Preis nicht verwunderlich. Aber das macht zunächst nichts, denn am wichtigsten ist das Spielgefühl. Befestigt wird der Lenker entweder mittels Saugnäpfen oder der mitgelieferten Halterung, wobei die Halterung natürlich die deutlich bessere Option ist.
Volle Fahrt vor … gegen die Wand
Als erstes Testspiel rotierte DriveClub in der Konsole. Da ich im Vorfeld die beigefügte Anleitung gelesen hatte, wusste ich, dass ich zwischen verschiedenen Steuerungsmodi wechseln kann. Im Modus „PS4-N“ beziehungsweise „Normal“ hatte ich kaum eine Möglichkeit, mein Auto gerade zu halten und fuhr schnurstracks in die Bande. Das liegt natürlich zum Teil am geringen Einschlagwinkel von 270 Grad, der das Lenkrad sehr sensibel macht. Mit einem Klick wechselte ich zu „PS4-S“, also zum Steuerungsmodus, und das Fahren gelang gleich um einiges besser. Trotzdem fühlte sich das Lenken immer noch unpräzise an.
Ein weiterer Blick in die Anleitung zeigte, dass diverse Empfindlichkeitseinstellungen am Lenkrad vorgenommen werden dürfen. Beispielsweise bei der Deadzone, die angibt, wie weit ich das Rad drehen muss, bis dessen Bewegung im Spiel registriert wird. Nach der etwas umständlichen Einstellungsphase ging es wieder ans Spielen. Da es in DriveClub keine merkliche Verbesserung gab, knöpfte ich mir als zweites Testspiel Project CARS vor.
Umständlicher als gedacht
Die Rennsimulation weigerte sich aber zunächst, die Existenz des Racing Wheels anzuerkennen. Das Lenkrad musste wieder auf „PS4-N“ gestellt werden, damit es erkannt wurde. Da die Lenkbewegung in diesem Modus direkter ankommt, mussten die Empfindlichkeitseinstellungen erneut angepasst werden. Das ist natürlich etwas zeitaufwendig und zum Teil nervig. Nach erneuter Umstellung konnte ich dann doch endlich spielen.
Ich spiele zwar gerne Rennsimulationen, bin aber nicht unbedingt der beste digitale Fahrer. Das Lenkrad hilft da zum Glück ein wenig und ich hatte zumindest das Gefühl, besser als mit dem Controller zu fahren. Die Plastikpedale dämpfen allerdings den Gesamteindruck. Sie bringen Widerstand mit, er ist jedoch kaum spürbar. Wer präzise Gas geben möchte, muss das mit viel Feingefühl machen, ansonsten passiert es schnell, dass man zu viel Gas gibt. Mit dem Bremspedal verhält es sich ähnlich, jedoch hat es geringeren Spielraum.
Zum Glück finden sich Gas und Bremse auch am Lenker. L2 und R2 sind an den Seiten angebracht. Die Kunststoff-Schaltwippen befinden sich dahinter und lassen das typische Klickgeräusch ertönen. Auf dem Lenkrad sind zudem die restlichen PlayStation-Knöpfe in bekannter Anordnung, bis auf das analoge Steuerkreuz. Darüber hinaus gibt es „Assign“, um die angesprochenen Empfindlichkeitseinstellungen vorzunehmen, zudem können die Tasten belegt werden. Die Qualität der Buttons sollte dem Standard-Controller der PS4 entsprechen.
Ein weiterer großer Wermutstropfen ist das fehlende Force Feedback, das ich schmerzlich vermisst habe. Das Fehlen des Lenkwiderstands macht sich kräftig bemerkbar. Beim T300 von Thrustmaster fühlt ihr beispielsweise, wenn das Auto ausbricht, gegen eine Wand fährt oder sich der Boden ändert. Der Lenker von HORI hat zwar eine eigene Vibration an Bord, die verschiedene Muster bietet, um ein ähnliches Gefühl zu erzeugen. Das gelingt jedoch nicht, da sich die Vibrationen stets gleich anfühlen und somit keine Dynamik zu spüren ist.
Außerdem kann das Lenkrad nur bis zu einem Winkel von 270 Grad gedreht werden. Die „großen“ Lenkräder verfügen teilweise über einen Radius bis zu 1080 Grad. Das wirkt sich natürlich auch auf die Empfindlichkeit beim Lenken aus. Eine realitätsnahe Rennerfahrung bleibt euch mit dem RAW Racing Wheel somit verwehrt.
Wer keine Konsole sein Eigen nennt, sondern auf einem PC spielt, kann das Lenkrad auch dort benutzen, sogar überraschend problemlos. Einmal eingesteckt, wird es umgehend als Controller erkannt und darf in Spielen wie GRID Autosport ans Werk. Die Einstellungen am Lenker gehen hier genauso vonstatten wie an der Konsole.
Kommentarezum Artikel