Test - Hohokum : Flieg mit mir!
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Bunte Farben, rhythmische Klänge, lautes Gelächter: Wenn ein Album-Cover der Band Tool auf Kinderfasching trifft, überall verrückte Augen auf euch starren und plötzlich die Hochzeitsglocken läuten, dann seid ihr nicht etwa in einem üblen Traum gefangen, sondern spielt Hohokum auf der PlayStation.
Hohokum entstand als Zusammenarbeit des Indie-Entwicklerstudios Honeyslug mit dem Künstler Richard Hogg und entführt euch in eine farbenfrohe Welt voller Musik. Doch zuerst ist da nur ein Auge. Ein Auge umgeben von Schwarz. Ein Auge an der Spitze eines langen Wurms, der scheinbar ziellos durch die Gegend fliegt. Und plötzlich ist da Farbe. Viele Farben und viele Würmer, alles wird bunt - und dann wieder Dunkelheit. Moment mal, was? Genau das fragten wir uns auch, als wir das erste Mal durch die Weiten von Hohokum streiften. Doch was zuerst wie ein sinnloses Wirrwarr aus einfachen Spielmechanismen ohne Zweck wirkt, entpuppt sich schnell als erfrischende Suche nach unseren Freunden in quietschbunten Welten.
Ja, ich will
Ihr steuert also diesen Wurm mit dem Auge als Kopf. Auf Knopfdruck fliegt er schneller oder langsamer und taucht in zahlreiche Welten ein, in denen ihr seinesgleichen befreien müsst. Wie, sagt euch das Spiel aber nicht. In Hohokum geht es darum, zu entdecken und auszuprobieren – also hinein in das erste bunte Loch und sehen, was sich dahinter verbirgt. Seid ihr erst mal in einen Level abgetaucht, gilt es herauszufinden, was es zu erledigen gibt.
So landet ihr zum Beispiel vor einer riesigen Hochzeitstorte, auf der winzige Männchen ausgelassen feiern. Doch halt! Irgendwas stimmt in diesem Bild nicht. Wo ist die Braut? Ihr fliegt die Party von oben bis unten ab, bis plötzlich eine der Figuren auf euren Rücken hüpft. Weißes Kleid, Blumenstrauß in der Hand – Jackpot! Mit Vollgas steuert ihr den Wurm an die Spitze des mehrstöckigen Gebildes und setzt die verlorene Dame direkt neben ihrem Geliebten ab. Jetzt noch die Glocke schlagen und die Feier kann beginnen.
Wer suchet, der findet
Im Prinzip ist Hohokum nicht viel mehr als das: ein Zusammensetzen von fehlenden Puzzleteilen. Die Aufgaben, die ihr dabei bewältigen müsst, funktionieren immer nach dem gleichen Schema: Ihr stupst etwas an und es verändert sich, ihr fliegt an jemandem vorbei und er springt auf, irgendwer anders springt ab und – tadaa – es öffnet sich eine neue Tür. Nicht immer sind die Herausforderungen so offensichtlich wie in der Hochzeitswelt, doch zu jeder Zeit sind die Levels farbenfroh, liebevoll gestaltet und wahnsinnig detailliert.
Farbchaos
Manchmal wird das allerdings zu viel. An einigen Stellen verkommt das Weiterkommen zur quälenden Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wenn das fehlende Teil einfach nicht auftauchen will und ihr nur noch mechanisch von oben nach unten den Bildschirm abfliegt, um jeden Zentimeter des Levels abzugrasen, drückt das ein wenig den Spielspaß. Doch diese Passagen sind selten und Hohokum begeistert viel häufiger durch Witz und Optik, auch ganz ohne Sprachausgabe. Wem Flow gefallen hat, der sollte für 12,99 auch bei Hohokum zuschlagen. Dank Crossbuy-Funktion und automatischer Cloud-Speicherung könnt ihr außerdem übergangslos zwischen PlayStation-Heimsystem und Vita wechseln, ohne euren Spielstand zu verlieren.
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