Special - Hellboy 2: Die goldene Armee : Red gegen den Rest der Welt
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Spätestens nach Blade 2 und dem ersten Hellboy hat sich Regisseur Guillermo del Toro einen Namen im Action-Kino gemacht. Mit Pans Labyrinth heimste der Mexikaner sogar Oscar-Würden ein. Jetzt steht Hellboy wieder am Start und darf gegen die goldene Armee der Fabelwelt antreten.
Wir Menschen sind - das bekommen wir in Filmen immer und immer wieder unter die Nase gerieben - ein selbstzerstörerisches Volk. Ständig führen wir Kriege, metzeln uns gegenseitig nieder und können nie in Frieden und Eintracht nebeneinander existieren. Wie jedes Kind weiß, gibt es neben der realen Welt auch eine der Fabelwesen, in der sich nicht nur Trolle und Elfen tummeln. Vor Jahrhunderten herrschte Krieg zwischen unseren Völkern. Dieser wurde nur durch die von Goblins erschaffene goldene Armee beendet. Mechanische Soldaten mit glühendem Innenleben und von unzerstörbarer Natur. Eine in drei Teile getrennte Goldkrone sollte das Friedensabkommen besiegeln. Ein Teil für die Menschen, zwei Teile verblieben beim Königshaus der Fabelwesen. Nur wer alle drei Teile besitzt, hat die Macht, die goldene Armee wieder zum Leben zu erwecken.
Unser lieb gewonnener Kammerjäger für paranormale Aktivitäten - Spitzname „Red" (Ron Perlman) - hat ein gutes Leben. Mit Liz (Selma Blair), seiner feurigen Freundin, und dem Empathen Abe Sapien (Doug Jones) wohnt er weiterhin in einer streng geheimen Regierungseinrichtung und wartet auf Fälle, die etwas mehr Durchschlagskraft und übermenschliche Kräfte verlangen. Special Agent des FBI und Verbindungsmann Manning (Jeffrey Tambor) geht ihm immer noch gehörig auf den Sack. Natürlich bleibt es nicht lange ruhig. Prinz Nuada (Luke Goss) will die Welt retten. Zu seinem Plan gehört, dass die Menschen dafür ausgelöscht werden. Also setzt er alles daran, die Krone wieder zusammenzusetzen, und scheut auch nicht davor zurück, sich gegen seine eigene Familie zu stellen.
Wer sich die Bewohner von del Toros Fabelwelt in Hellboy 2: Die goldene Armee anschaut, dem werden sofort deutliche Parallelen zu Pans Labyrinth auffallen. Sei es der Todesengel mit den vielen Augen oder der Troll namens Wink mit der ausfahrbaren Eisenkugel als Handersatz. Sehr niedlich sind auch die Zahnfeen, die wir uns in unserer Kindheit sicher ganz anders vorgestellt haben. Del Toros Bilder sind gewaltig, effektreich und witzig. Kaum eine Sekunde vergeht, in der wir nicht gespannt an die Leinwand gefesselt sind oder über einen der zahlreichen Scherze zumindest schmunzeln müssen. Del Toro beweist einen guten Riecher dafür, wann er welche Emotion im Zuschauer wecken kann.
Nachdem Nachfolger ihren Vorgänger in jeder Hinsicht übertrumpfen müssen, gibt es nicht nur mehr Action und Spezialeffekte, auch ein neuer Charakter wird eingeführt. Da Hellboy durch seine zahlreichen Eskapaden in der Öffentlichkeit nicht unter Kontrolle gebracht werden kann, schickt die Regierung einen neuen Mann als Leiter in das Team. Johann Krauss ist Deutscher - Witze über uns bleiben natürlich nicht aus - und ein so genannter Protoplasma-Seher. Dank Teleplastie kann er Tote kurzzeitig wieder zurück ins Leben holen oder die Kontrolle über Mechaniken übernehmen. Warum er in einem sehr antiquiert wirkenden Taucheranzug steckt, wollen wir euch an dieser Stelle nicht verraten.
Steinig ist der Weg, aber Prinz Nuada wird es natürlich schaffen, alle drei Teile der goldenen Krone an sich zu bringen. Ansonsten würde der große Showdown ausbleiben. Bis dahin versucht er noch, in Hellboy Zwietracht gegenüber den Menschen zu säen. Del Toro gelingt es jedoch nicht, diesen Versuch wirklich konsequent in die Rahmenhandlung einzubetten. Von daher wirkt Nuadas Bestreben doch eher stümperhaft und wenig überzeugend. Dies ist auch fast die einzige Stelle in Hellboy 2, die nicht so recht funktionieren mag. Schon im ersten Teil sollte Hellboy davon überzeugt werden, dass es besser wäre, sich unserer Anwesenheit zu entledigen. Wie immer ist es die Liebe, die ihn auf der guten Seite verweilen lässt.
Fazit: Hellboy 2: Die goldene Armee ist perfekt inszeniertes Actionkino. Sicherlich nicht Oscar-würdig wie ein Pans Labyrinth, doch höchst unterhaltsam und nie langweilig. Eine gute Mischung aus Spannung, Humor und einem Schuss Rührseligkeit. Guillermo del Toro schenkt dem Zuschauer wieder Einblicke in seine Fantasiewelt, wo es von Scheußlichkeiten nur so wimmelt.
Wertung: Gut
Hellboy 2: Die goldene Armee startet am 16. Oktober in deutschen Lichtspielhäusern.
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