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Test - Heavy Rain: Move Edition : Bewegendes Drama

  • PS3
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Pünktlich zum Herbst wird es wieder regnerisch: Doch Heavy Rain springt nicht einfach auf den derzeit so reizvollen PlayStation-Move-Zug auf. David Cage und sein Team demonstrieren eindrucksvoll, wie man die neuen technischen Möglichkeiten nutzen sollte, um einen echten Mehrwert für den Spieler zu schaffen.

Wie öffnet ihr eine Tür? Wie startet ihr ein Auto? Wie trinkt ihr? Wir alle haben diese alltäglichen Handlungen bereits so sehr verinnerlicht, dass wir schon lange nicht mehr darüber nachdenken. Mit dem Move-Controller in der Hand und dem Avatar auf dem Bildschirm sieht die Sache jedoch plötzlich ganz anders aus. Obwohl die Bewegungen nahezu dieselben wie im echten Leben sind, ertappen wir uns ständig beim Grübeln: Wie öffne ich den Schrank gleich noch mal? Wie schnalle ich mich an?

Heavy Rain hilft euch mit einer Reihe leicht verständlicher Symbole auf die Sprünge. Dennoch erfordert die neue Steuerung deutlich mehr Einarbeitungszeit als in der ursprünglichen Version. Macht euch darauf gefasst, in den hektischeren Action-Sequenzen weit häufiger zu scheitern. Kurz gesagt: Die Move Edition ist gleichbedeutend mit einem höheren Schwierigkeitsgrad.

Die Natürlichkeit der Bewegungen zieht euch sehr unmittelbar ins Geschehen. Kennt ihr den spielbaren Thriller bereits, wird er durch Move jedoch nicht dramatischer. Am eigentlichen Geschehen hat sich nämlich außer der neuen Bedienung nichts weiter geändert. Wenn ihr also mehr über das interaktive Drama wissen möchtet, findet ihr alle Informationen dazu im ursprünglichen Heavy-Rain-Test.

Heavy Rain - gamescom 2010 Move Edition Trailer
Heavy Rain wird bekanntlich mit der Move-Steuerungsoption überarbeitet; auf der gamescom gibt es dazu ein neues Video.

Stolpern auf der Zielgeraden

Was leider ebenfalls unverändert blieb: Ethan und Co. laufen immer noch wie benommen und scheinbar völlig orientierungslos herum. Zwar müsst ihr nicht mehr mit dem Trigger „Gas geben", jedoch spaziert euer Held nach wie vor eigensinnig durch die Gegend, anstatt sein virtuelles Hinterteil ohne Faxen sofort dorthin zu befördern, wo ihr es haben wollt.

Auf der Zielgeraden übertreibt Entwickler Quantic Dream den Move-Einsatz dann doch noch: Die Entscheidungsauswahl wird zum umständlichen Zielschießen. Ist euer Charakter gerade noch nervös und lässt die altbekannte Heavy-Rain-Wortwolke zittern, beginnt der Move-Bonus so richtig zu nerven.

Die Move Edition steht sowohl als Verkaufsversion in den Händlerregalen als auch in einer kostenlosen Downloadversion bereit. Letzteres wird die Fan-Gemeinde wohl wieder etwas milde stimmen, nachdem sie nach Der Tierpräparator keine weiteren der ursprünglich versprochenen Zusatzkapitel bekam.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Move und Heavy Rain, das ist wie Brot und Schokoladenaufstrich: Es passt einfach und hebt die Stimmung. Die neue Herangehensweise machte mir sofort Lust, mich noch einmal in den Dauerregen zu stürzen. Auch weil die höhere Schwierigkeit zugleich eine neue Herausforderung darstellt. Dass die vier Helden manchmal nicht sofort dorthin wollen, wohin ich sie dirigiere, bin ich bereits von der alten Version gewohnt – einmal akzeptiert, immer akzeptiert.

Überblick

Pro

  • verbesserte Steuerung durch Move
  • mitreißende Geschichte
  • überragende Gesichtsdarstellung
  • filmreife Präsentation
  • ausgearbeitete Charaktere
  • ordentlicher Umfang

Contra

  • kaum spielerischer Tiefgang
  • Rätsel rar gesät
  • bisweilen ungeschickte Kamera
  • gelegentliche Polygonarmut
  • Zielschießen bei Entscheidungen

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