Test - Harry Potter und der Stein der Weisen : Harry Potter und der Stein der Weisen
- GBA
Kaum jemand dürfte mittlerweile den Namen Harry Potter noch nicht kennen - selten hat eine Romanfigur so einen grossen Wirbel ausgelöst wie der Zauberlehrling aus den beliebten Büchern von J. K. Rowling. Klar darf da nach Buch und Film auch ein Videospiel nicht fehlen. Hier erfahrt ihr, wie gut 'Harry Potter und der Stein der Weisen' für Game Boy Advance geworden ist.
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Als die englische Sozialempfängerin Joanne K. Rowling vor einigen Jahren die Geschichten rund um den Zauberschüler Harry Potter erdachte und zu Papier brachte, konnte sie sich wohl nicht mal im Traum vorstellen, was für eine Berühmtheit der junge Potter werden würde - und das, obwohl er nur eine Romanfigur ist. Millionen begeisterte Leser können nicht irren - da muss es sich um einen im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaften Stoff handeln. Dies dachte sich wohl auch Warner Bros. und sicherte sich die Film-Lizenz für das erste Buch 'Harry Potter und der Stein der Weisen', so dass der Rummel dank des enorm erfolgreichen Kinofilms noch zunahm. Da darf auch ein Videospiel für Game Boy Advance rund um das erste Abenteuer des Zauberlehrlings nicht fehlen.
Doch zur Hintergrundstory, die euch zu Beginn des Spiels in Form von hübschen Standbildern und deutschem Text näher gebracht wird: Wie schon aus der Romanvorlage bekannt wird eines Nachts ein Baby vor der Tür der unfreundlichen Familie Dursley ausgesetzt. Die Familie zieht das Kind, Harry Potter, auf, behandeln es aber alles andere als nett. Doch zu seinem elften Geburtstag erhält der Junge eine Einladung zur Zauberschule Hogwarts, der er auch zuerst zögerlich folgt. Denn Harrys Eltern waren berühmte Zauberer, wurden aber von einem bösen mächtigen Magier ermordet, als Harry noch ein Baby war - somit ist der Knabe eine echte Berühmtheit an der Schule, obwohl er dies anfangs gar nicht verstehen kann.
Ihr übernehmt nun die Kontrolle über Harry und steuert ihn durch das riesige Zauberschloss Hogwarts und das anliegende Waldgebiet. Dabei seht ihr die Umgebung aus der Vogelperspektive, die Figuren hingegen von der Seite. Harry unterhält sich zunächst mit den zahlreichen anderen Schülern, die allerdings des öfteren die gleichen Phrasen dreschen und besucht den Zauberunterricht, in dem er neue Zaubersprüche lernt. Der Unterricht läuft dabei recht simpel ab: Der Lehrer gibt eine Kombination von mehreren Bewegungen bestehend aus links, rechts, oben und unten vor und Harry muss anschliessend die Bewegungskombination richtig nachahmen - ein gutes Gedächtnis ist also gefragt. Schafft ihr gar noch zwei längere Kombinationen, erhaltet ihr ein Bonusitem wie zum Beispiel einen Schoko-Frosch, der eine der begehrten Bildkarten von berühmten Zauberern beinhaltet.
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Um das Gelernte gleich auszuprobieren, müsst ihr in Dungeons gefährliche Abenteuer bestehen. Hier trefft ihr zum Beispiel auf giftige Pilze und fiese Trolle, wobei letztere mit einem Zauberschuss erledigt werden, den ihr in acht Richtungen abfeuern könnt. Mit diesem Zauber betätigt ihr auch Schalter und rollt schwere Gegenstände vor euch her, um mit diesen zum Beispiel einen Bodenschalter zu aktivieren. Ihr merkt schon, weniger das Kämpfen steht im Vordergrund, sondern das Finden des richtigen Weges und das Lösen von einigen Puzzles. Werdet ihr von einem Gegner verletzt, verliert Harry etwas Energie in Form von insgesamt sechs Blitzen. Sind alle Blitz-Symbole weg, müsst ihr wieder vom Dungeon-Eingang aus starten. Allerdings findet ihr in den Levels ab und zu Bohnen, welche die Energie wieder um einen Blitz auffüllen oder Kürbis-Pasteten, die eure Energieanzeige um eine Einheiten erweitern können.
Anfangs sind die Levels und Aufgaben noch sehr einfach, doch spätestens wenn ihr den freundlichen Riesen Hagrid in seiner Waldhütte besucht und das anschliessende Level absolvieren müsst, nimmt der Schwierigkeitsgrad merklich zu. Knifflig sind vor allem die vielen Abgründe, in die Harry aufgrund der etwas pingeligen Kollisionsabfrage schnell einmal hinunterfällt und dann gleich das Level wieder von vorne beginnen muss. Ausser diesen Dungeons dürft ihr aber auch immer mal wieder ein Mini-Spiel bestreiten, wie zum Beispiel das bereits erwähne Zaubersprüche-Lernen oder das Fliegen auf dem Besen. Auch hier wird das Geschehen aus der Vogelperspektive gezeigt und ihr könnt nur in die vier Himmelsrichtungen fliegen - Höhenunterschiede fallen weg. Das Handling des Besens ist dabei ziemlich hakelig ausgefallen und erinnert ein wenig an die 'Micro Machines'-Rennspiele.
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Technisch macht 'Harry Potter und der Stein der Weisen' eine gute Figur. Die Figuren sind hübsch gezeichnet und gut animiert. Auch die Hintergründe sind OK, hätten allerdings etwas weniger eintönig ausfallen dürfen. Zwar wird die Umgebung des Schlosses durch Details wie Bilder oder Ritterrüstungen aufgepeppt, allerdings wiederholen sich diese Elemente zu oft und wirken zuweilen etwas plump eingesetzt. Leider leidet an dieser Eintönigkeit auch die Übersicht in den grossen und in allen Richtungen scrollenden Gebieten. Insgesamt etwas mehr visuelle Effekte und Abwechslung hätten dem Spiel gut getan.
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