Test - Harry Potter und der Halbblutprinz : Harrys sechstes Jahr in Hogwarts

Die Harry-Potter-Spiele haben es schon mit dem letzten Teil der Serie geschafft, sich ein gutes Stück von der Masse der schlechten Filmlizenztitel zu entfernen. Kann EA den Trend fortsetzen oder die Messlatte sogar noch höher legen?

Willkommen in Hogwarts!

Mit der „Schule für Hexerei und Zauberei" sind wird direkt beim besten Stück des Spiel angelangt. Das altertümliche Gemäuer wurde einfach bombastisch riesig und gleichzeitig detailgetreu ins Spiel geholt. Dabei wirkt die Burg so belebt wie in einer Szene aus dem Film. Überall sind Schüler unterwegs, viele davon grüßen Harry oder stehen einfach herum und tratschen. Xbox 360 und PS3 bieten hier - wie zu erwarten - noch etwas mehr Pracht als Nintendos Wii. Dafür kann diese bei der Steuerung ihre Stärken ausspielen. Doch dazu später noch ein paar Sätze.

Zuerst noch einmal einen Schritt zurück, denn die aktuellen Ereignisse in Hogwarts sind natürlich nicht minder interessant. Im neuen Harry-Potter-Spiel muss der junge Magier eine wichtige Erinnerung von Professor Slughorn finden, um so das dunkelste Geheimnis Voldemorts aufzudecken. Außerdem gilt es natürlich, die Identität des Halbblutprinzen zu enthüllen, dessen Zauber(trank)buch Harry Potter in die Hände gefallen ist. Nicht zu vergessen der fortwährende Kampf gegen die Todesser. Im Spiel hält man sich dabei grob an die Vorlage des Films und führt euch zu den wichtigsten Abschnitten und Stationen. Allerdings habt ihr auch viel Freiraum zu tun und zu lassen, was ihr wollt.

Nick, wo geht's zum Bahnhof?

Eure hauptsächlichen Tätigkeiten im Spiel sind Entdeckungstouren, Tränke brauen, Quidditch spielen und Zauberduelle. Bevor ihr euch von einer Aufgabe zur anderen bewegt, setzt oft eine kurze Zwischensequenz die Geschichte fort. Zur Orientierung müsst ihr diesmal nicht seltsamen Fußspuren folgen. Falls ihr einmal nicht wisst, wo ihr hinlaufen sollt, könnt ihr einfach den Fast Kopflosen Nick herbeirufen, der euch dann als Führer zur Seite steht. Eine wesentlich elegantere Lösung als im letzten Teil der Serie. Erwähnenswert ist auch der Endloser-Tag-Spielmodus. Dort könnt ihr nach dem eigentlichen Spiel auf eigene Faust weiter Hogwarts unsicher machen.

Schneckenblut und Schlangenei

Anstatt komplizierte Bewegungen nachzuahmen, löst ihr die Zauber mit dem rechten Control-Stick aus, während ihr mit dem linken euren Charakter bewegt. Insgesamt fühlt sich die Steuerung auf der Wii am besten an. Die Bewegungsabfrage ist für die Zauberei fein genug und so macht es richtig Spaß, die Sprüche mit der Wiimote regelrecht von sich zu schleudern. Ähnlich verhält es sich beim Tränkebrauen, ein Fach, in dem Harry dieses Jahr besonders gut in Form ist. Dort müsst ihr Zutaten vom Tisch nehmen, die euch in einer Liste angezeigt werden. Im Topf, der vor euch auf dem Tisch steht, werden diese dann zu einem Trank kombiniert.

Quidditch-Spiele wurden stark vereinfacht, ihr müsst dabei im Prinzip nur durch in die Luft gezeichnete Kreise fliegen. Je weniger der Markierungen ihr verpasst, desto schneller fangt ihr den geflügelten Ball. Nichts Besonderes, doch es macht Spaß, mit dem Besen durch die Gegend zu düsen, und bringt eine willkommene Auflockerung. Eure Sammelaufgaben erledigt ihr übrigens ständig nebenbei. Denn die Wappen, die ihr suchen müsst, sind in ganz Hogwarts verteilt. Je mehr Schilder ihr findet, desto mehr Boni schaltet ihr frei. Zum Beispiel in Form von Minispielen. Zusätzlich gibt es noch Statuen mit Wappen, bei denen ihr euch die besonderen Vollbringe-eine-gute-Tat-Aufträge abholen könnt.

Willkommen im Club!

Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die Clubs, in denen die oben genannten Aktivitäten zusammengefasst wurden. Neben dem Kräuterclub, wo ihr Tränke brauen könnt, warten der Duellierclub für Zaubergefechte und natürlich euer Quidditch-Team auf euch. In allen drei Clubs dürft ihr Herausforderungen annehmen, um euer Können zu trainieren. Wenn ihr während der normalen Spielzeit nicht alle Aufgaben meistert, dürft ihr dies danach im Endloser-Tag-Modus noch nachholen. Eine sehr schöne Option, denn echte Harry-Potter-Fans werden sicher noch einige Stunden mit dieser freien Spielart verbringen, nachdem das reguläre Spiel beendet ist.