Test - Green Day: Rock Band : Es grünt so grün
- PS3
- X360
Es ist schon faszinierend. Da gibt es unzählige Bands, die fast jeder kennt und die Rockmusik geprägt haben. Aber ausgerechnet die US-Pseudo-Punks von Green Day bekommen ihren eigenen Ableger. Okay, zugegeben, ich mag die Band nicht besonders, aber ich versuche trotzdem, beim Test mal möglichst objektiv zu bleiben.
Was soll man eigentlich zu Rock-Band-Titeln noch groß schreiben? Das Spielprinzip ist inzwischen wohl selbst dem letzten Schimpansen in Afrika hinlänglich bekannt: Mikro, Plastikgitarre, Schlagzeug. Laufband, Farbmarkierungen, rechtzeitig anschlagen/draufkloppen/rumgrölen. Uff. Beim gefühlt 2375sten Bandableger wird es langsam mühsam für den geneigten Tester.
Wie auch immer, ein paar minimalistische Neuerungen gibt es sogar. Zum einen übernimmt Green Day: Rock Band die Harmoniegesänge mit drei Mikrofonen, die mit The Beatles: Rock Band eingeführt wurden. Zum anderen übernehmt ihr nun bei den Herausforderungen den Multiplikator des jeweils letzten Songs in den nächsten, was für ordentlich Punkte sorgt. Und last but not least gibt es nun auch eine Exportfunktion, mit der ihr die Lieder des Spiels auch in Rock Band 2 und im kommenden Rock Band 3 nutzen könnt.
Ansonsten wird wenig Neues geboten. Sowohl Karrieremodus als auch Mehrspielervariante kommen im alten Gewand daher. Einziger Unterschied: Bei der Karriere erwerbt ihr CREDs, mit denen ihr Herausforderungen aus den bisher bekannten Songs freischalten könnt. Für Fans von Green Day bietet das Spiel sogar ein recht ansehnliches Paket, immerhin sind 47 originale Titel der US-Punks vertreten.
Doch gerade bei der Band-Auswahl liegt der Haken. Green Day ist nicht unbedingt ein klassischer Vertreter des Gitarrenrocks, sondern eher eine typische Drei-Akkord-Punk-Truppe. Entsprechend langweilig ist daher vor allem das Spiel an der Gitarre und auch am Mikrophon wird euch alles andere als eine Höchstleistung abverlangt. Wenn man sich dann überlegt, welche grandiosen Bands bisher noch keinen Ableger erhalten haben, stellt man sich als Nicht-Fan schon mal die Frage: Warum ausgerechnet Green Day?
Fans der Band wird es egal sein, und die bekommen ein durchaus lohnendes Paket, gut spielbar, umfangreich und sauber gemacht. Wer mit der Truppe allerdings wenig anfangen kann, wird mangels Unterhaltungswert spätestens nach einigen Liedern die DVD als Bierdeckel benutzen. Das ist natürlich alles Geschmackssache, aber anders geht es gar nicht. Wir fragen uns dennoch: Wo ist ein Queen: Rock Band? Wo ein Led Zeppelin: Rock Band? Wo ein Red Hot Chili Peppers: Rock Band? Das sind allseits bekannte Bands, die sicherlich genauso viel Publikum anlocken und dem Spieler weitaus höhere Herausforderungen bieten könnten.
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