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Test - Grand Theft Auto III: 10 Year Anniversary Edition : Offene Welt für 3,99

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Es gibt immer etwas Sinnvolles zu tun in Liberty City. Mafiabosse suchen ständig Leute, die die Drecksarbeit für sie verrichten. Auch mit bestechlichen Ordnungshütern lassen sich hervorragende Geschäfte machen. Und dann wären da ja noch die Straßen-Gangs, für die man ebenfalls Aufträge erledigen oder wahlweise auch herrliche Kleinkriege führen kann. So wird es nie langweilig für Claude, euren Spielcharakter mit enormer krimineller Energie.

Angefangen hat alles mit einem scheinbar routinemäßigen Banküberfall. Doch anstatt sich mit der Kohle einen schönen Lenz zu machen, wird Claude von der Polizei geschnappt. Bei der Überführung ins Gefängnis wird er vom Auftraggeber des Bankraubs befreit und kann mit einem Typen namens 8-Ball fliehen. Der Knabe mit dem komischen Spitznamen und der Vorliebe für Sprengstoff macht Claude mit dem in Liberty City angesiedelten Mafia-Clan bekannt. Der ist der Startpunkt für eine steile kriminelle Karriere.

Große Freiheit auf kleinem Raum

So weit die Handlung von dem GTA, das den Spieler auf der PlayStation 2 im Jahr 2001 erstmals in eine dreidimensional dargestellte, vor Leben strotzende Stadt entführte. Im Rotlichtviertel stolzieren leichte Mädchen auf schwindelerregend hohen High Heels herum und Rocker heizen auf ihren schweren Maschinen durch ihr Revier. Anfangs haltet ihr euch noch mit kleinen Chauffeur- oder Kurierdiensten über Wasser, später steigt ihr dann so richtig dick ins Big Business der Unterwelt ein. Dabei müsst ihr auf den Mobilgeräten in Sachen Optik keine Abstriche im Vergleich zur Konsolenversion machen. Auch auf dem iPhone oder einem Android-Handy wuseln Passanten herum und sorgen Autos für ein belebtes Straßenbild.

Unten links auf dem Bildschirm befindet sich ein virtueller Analog-Stick, mit dem ihr Claude steuert.

Am rechten unteren Rand des Displays liegen die Felder für Aktionen wie Laufen, Schlagen beziehungsweise Schießen oder das Einsteigen in Fahrzeuge. Wie es sich für ein vollwertiges GTA gehört, stoppt ihr an Kreuzungen Vehikel, um den Fahrer rauszuzerren und selbst hinterm Steuer Platz zu nehmen. Die Bedienung der Autos wurde ebenfalls gut auf die Touchscreens übertragen, mittels Gas- und Bremspedal dreht ihr in Liberty City eure Runden. Oben links am Bildrand findet ihr einen Kartenausschnitt, der auf Fingerdruck das gesamte Gebiet der Großstadt offenbart. Insgesamt ist die Steuerung erfreulich exakt und die Tastenbelegung gut gelöst.

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Starkregen

Auch die Tag- und Nachtwechsel sowie die unterschiedlichen Wetterverhältnisse haben es in die mobile Fassung des Klassikers geschafft. Beim Regeneffekt haben es die Entwickler allerdings etwas zu gut gemeint: Ihr erkennt durch den starken optischen Effekt der Regentropfen fast nicht mehr, wohin ihr gerade fahrt. Löblich ist die flüssige Darstellung der Action. Auch an viel befahrenen Kreuzungen mit hohem Verkehrsaufkommen rast Claude butterweich zwischen den Wolkenkratzern entlang.

In Sachen Atmosphäre fast so wichtig wie die optische Darstellung: der Sound von GTA III. Die inzwischen berühmten Radiosender lassen sich bequem durchzappen. So könnt ihr dann entweder zu Heavy-Metal-Klängen mit dem Müllwagen die Stadt erforschen oder Prostituierte zur Arbeitsstelle bringen, während aus den Boxen klassische Arien geschmettert werden. Nicht ganz so elegant wie das Wechseln der Radiosender ist das Nach-hinten-Schauen bei Verfolgungsfahrten gelöst. Um zu sehen, wie dicht euch Rocker, Yakuza-Mitglieder oder Ordnungshüter auf die Pelle gerückt sind, müsst ihr nämlich auf die Mitte des Touchscreens tippen. Gut sind dagegen die Autosave-Funktion und der sofortige Neustart einer Mission.

Fazit

von Jens Quentin
Dieses Spiel bietet mit Abstand das beste Preis-Leistungsverhältnis des Jahres 2011: Für schlappe 3,99 Euro bekommt ihr das volle GTA-Brett mit offener Spielwelt und mehr als 70 Missionen. Beim größten Hindernis solcher Umsetzungen, der Portierung einer Controller-Steuerung auf den Tochscreen, haben Rockstar Games sehr gute Arbeit geleistet. Dank gut positionierter Tastenfelder sind auch längere Ausflüge nach Liberty City ohne Krämpfe oder schmerzende Finger möglich. Wenn man den Jungs vor zehn Jahren gesagt hätte, dass GTA III irgendwann mal ohne Abstriche auf einem Mobiltelefon spielbar sein wird, hätten sie vermutlich herzlich gelacht. Grand Theft Auto III: 10 Year Anniversary Edition zeigt eindrucksvoll, was inzwischen auf iPhone, iPad und Android-Geräten machbar ist. Wer diese knapp 4 Euro nicht investiert, ist selbst schuld.

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