Preview - Gothic Remake : Comeback des Kult-Rollenspiels: So gut wird das Remake
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Piranha Bytes ist nicht mehr, doch das Erbe des Ruhrpott-Teams lebt weiter: Gothic Remake nähert sich der Fertigstellung und die jüngste Gameplay-Demo gibt einen ersten Vorgeschmack auf die Rollenspiel-Neuauflage. Gothic Remake entwickelt sich prächtig und mausert sich zu einer der RPG-Hoffnungen 2025.
Gothic Remake hat bereits einen langen Weg hinter sich: Bereits im Dezember 2019 veröffentlichte THQ Nordic eine spielbare Testversion und befragte die Community: Wie soll das Gothic Remake aussehen? Schnell wurde klar, dass die Fans kein Remaster wollten, sondern am liebsten eine behutsam aufgefrischte Neuauflage des Originals.
Moderne Technik, altes Rollenspiel
Im Verlauf der Entwicklung wechselte man auch gleich mehrfach die Grafik-Engine. In der aktuellen Version verwendet Entwickler Alkimia die Unreal Engine 5. Diese besitzt ausreichend Power, um weite Landschaften, jedoch auch Charaktere und Dialogszenen entsprechend darzustellen. Die Gameplay-Demo hinterlässt in Sachen Präsentationen einen sehr guten ersten Eindruck. Während auftauchende Charaktere wie etwa der Dieb Diego dezent überzeichnet aussehen, ist es vor allem die schroffe Spielwelt selbst, die überzeugt.
Ganz wichtig: Die Neuauflage des Klassikers erzählt die gleiche Geschichte wie das Original und spielt entsprechend auch im gleichen Szenario. Ihr erwacht also als namenloser Held in der Minenkolonie Khorinis. In der Insel leben drei Fraktionen - das neue Lager, das alte Lager und das Sumpflager.
Aber das neue, alte Gothic ist mehr als einfach nur ein aufgehübschter Klassiker. Das spanische Entwicklerteam nimmt auch Anpassungen an der Spielwelt vor. Andreas Rosenkranz, Komponist beim Original und Gothic Remake, erklärt, dass man beispielsweise eine Mine zu Beginn des Spiels jetzt auch erkunden kann. Beim Klassiker ist das Gebiet nicht fertig geworden und hat daher nie das Licht der Welt erblickt. In Folge der Anpassungen wird die Spielwelt auch etwa zehn Prozent größer sein. Die Entwickler möchten so das Geschehen dezent entzerren, und dank moderner Hardware sind solche Veränderungen auch problemlos möglich. Gleiches gilt im Übrigen auch für das Erforschen von Unterwasserregionen.
Damit ihr die neue, hübsche Umgebungsgrafik auch in vollen Zügen genießen könnt, verzichtet Gothic Remake über weite Strecken auf Bildschirmanzeigen. Von der eigenen Lebensenergie abgesehen habt ihr freien Blick auf Land und Leute. Wer mehr Informationen dauerhaft auf dem Screen haben möchte, kann diese optional zuschalten.
Erste Gameplay-Eindrücke
Im Gegensatz zum fertigen Spiel war jedoch nicht der namenlose Held Protagonist der Gameplay-Demo, sondern ein junger Rekrut namens Nyras. Sein allzu kurzes Abenteuer diente rein der Präsentation und wird in dieser Form im fertigen Spiel nicht mehr auftauchen. Kurz nach dem Start macht Nyras Bekanntschaft mit dem Ganoven Diego. Die Dialoge sind gewohnt rau, aber herzlich. Entscheidungsfreiheiten prägen den späteren Spielverlauf.
Kein Rollenspiel kommt allerdings ohne die Weiterentwicklung des eigenen Charakters aus. Gothic ging diese schon 2001 anders an als vergleichbare Genrevertreter. Die Progression erfolgt hier über Lehrmeister, die euch neue Fertigkeiten beibringen. In der Gameplay-Demo hält Nyras das Schwert zunächst mit beiden Händen und bewegt sich auch nicht sonderlich elegant. Ein Besuch beim örtlichen Waffenmeister schafft Abhilfe. Dieser bringt zwar Nyras beinahe um, aber vermittelt ihm zumindest die Fähigkeit des einhändigen Kampfes. Diese Weiterentwicklung wirkt sich auch auf die Haltung und die Bewegungen des Hauptcharakters aus.
Die Spielwelt war seit jeher ein essenzieller Bestandteil von Gothic und setzte seinerzeit Maßstäbe. Denn hier warten Questgeber nicht stunden- und tagelang an ihrem platz auf euch. Vielmehr leben Menschen und Tiere, haben ihre Tagesabläufe und bewegen sich dynamisch über die Karte. Das wiederum wirkt sich auch auf Quests aus: Führen euch in anderen Rollenspielen bunte Markierungen direkt zum Ziel, beschreibt Gothic sehr oft größere Gebiete, in denen ihr eure Zielperson zunächst erst finden müsst. Klingt umständlich, sorgt aber für ein in sich logisches (Spiel-)Weltbild.
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