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Special - Ausblick 2015: Andi : Opa Andi hofft und wartet

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    2014 war schon ein merkwürdiges Jahr. Kaum Spiele in der einen Hälfte, Spieleflut in der anderen. Unfertige Spiele, Monster-Patches, Terminverschiebungen, Indie-Wahn, Gamergate, HD-Remakes und Remastered-Versionen. Und das Laufwerk meiner Xbox One gab auch noch den Geist auf. Da möchte man eigentlich gern einen Schlussstrich druntersetzen und sich mental dem mit Gewalt anrollenden 2015 widmen. Die Wünsche und Hoffnungen eines alten Spieleveterans ...

    Ganz ehrlich? Nach diesem dubiosen Jahr weiß ich noch gar nicht so recht, was ich von 2015 halten soll. Die eine Seite ist klar, auch 2015 wird für mich wieder reichlich Arbeit bereithalten in meiner Funktion als Portalleiter. Schließlich wollen wir unsere kleine Magazinfamilie rund um Gameswelt weiterentwickeln. Die ersten Schritte mit dem Relaunch des Magazins nebst Start unseres Streaming-Formats sind getan. Aber natürlich haben wir noch viel mehr Pläne in der Schublade, die wir 2015 anstoßen und umsetzen wollen. Was genau, werde ich natürlich noch nicht verraten, Feind hört mit …

    Und natürlich werde ich mich auch 2015 redaktionellen Dingen widmen und den einen oder anderen Artikel beisteuern, wenn die Zeit es erlaubt. Schließlich torkeln uns wieder reichlich neue Spiele entgegen und das eine oder andere davon werde ich mir sicherlich nicht entgehen lassen. Meine größte Hoffnung dabei ist, dass endlich mal ein Abschluss der vorherigen Konsolengeneration erfolgt. Zwar ist es verständlich, dass Entwickler und Publisher die unzähligen PS3 und Xbox 360 auf dem Markt noch weiter bedienen wollen, aber es muss endlich mal Schluss sein mit den Multi-Generations-Titeln. Denn die Zugeständnisse an die technisch schwächere letzte Generation bremst die neue Konsolengeneration mächtig aus. Und wenn mal nicht, sind die Old-Gen-Versionen derart lieblos hingeklatscht, dass es keinen Spaß macht.

    2015 gehört Geralt

    Ich hoffe also, dass uns endlich „richtige“ Next-Gen-Titel erwarten. Bei einem bin ich mir jetzt schon sicher und ich warte so begehrlich darauf, wie ein Verdurstender in der Sahara auf einen kühlen Liter-Eimer Wasser: The Witcher 3: Wilde Jagd. Ich bin ein Riesenfan der Reihe und alles, was ich bisher von dem Titel gesehen habe, lässt mich auf das beste Rollenspiel aller Zeiten hoffen. Allerdings wächst auch die Angst, dass die Erwartungen zu hoch geschürt werden und am Ende doch nur eine Graupe dabei herauskommt. Aber ich denke, CD Projekt RED schafft das schon. The Witcher 2 war prima und ich denke, das Studio hat daraus eine Menge gelernt.

    The Division steht ebenfalls weit oben in meiner Most-Wanted-Liste. Wobei ich nach den letzten Pannen bei Ubisoft allerdings langsam ins Grübeln komme. Zu viel haben die Jungs im Herbst bei den hauseigenen AAA-Titeln vergeigt, mein Vertrauen ist gesunken. Wobei … The Division wird ja von Massive Entertainment für Ubisoft entwickelt und die Jungs haben mich in der Vergangenheit noch nie enttäuscht. Ground Control und World in Conflict waren richtig geile Spiele, die ich sehr häufig gezockt habe. Was mich also wieder etwas hoffen lässt. Apropos Vertrauensverlust: Liebe Jungs und Mädels von EA, bitte macht NHL 16 wieder zu einem richtig guten Spiel. Oder gebt ihm den Gnadenschuss. Die Next-Gen-Version von NHL 15 war eine Beleidigung meiner Liebe zum Eishockey.

    Gameswelt NEXT - Kingdom Come: Deliverance - Teil 1: Bestandsaufnahme in Prag
    Kingdom Come: Deliverance, der erste Titel unter dem Dach von Warhorse Studios aus Prag, ist ein Herzensprojekt. Nachdem im letzten Jahr alle Zeichen auf Finanzierung standen konnte sich das Team um Creative Director Daniel Vavra 2014 voll und ganz auf die Entwicklung des authentischen Mittelalter-RPGs konzentrieren.

    Und sonst so?

    Mein geliebtes Rollenspielgenre wird hoffentlich auch 2015 wieder einige gute Titel abbekommen. Mit besagtem Witcher, Torment: Tides of Numenara und Kingdom Come: Deliverance sind ja zumindest einige hoffnungsvolle Vertreter dabei. Auf letzteres bin ich sehr gespannt. Das Konzept eines Mittelalter-RPGs ohne Fantasy-Klimbim klingt gut. Allerdings nimmt mir Studioboss Daniel Vavra manchmal auf Twitter den Mund etwas zu voll, wenn es ums Kritisieren von Spielen anderer Entwickler geht. Ich bin sehr neugierig, ob er seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden kann. Falls ja, kann das was richtig Großes werden.

    Auch sonst stehen für 2015 noch einige vielversprechende Titel an, wobei nicht wenige davon eigentlich für 2014 angedacht waren, aber verschoben wurden. Bloodborne reizt mich mit seinem düsteren Setting, Project CARS könnte eine richtig geile Rennsimulation werden und Uncharted 4 … Nathan Drake geht eigentlich immer. Bei einigen Titeln bin ich allerdings noch sehr skeptisch. Battlefield: Hardline könnte mich reizen, aber nach den Problemen mit Battlefield 4 … ich weiß ja nicht. Abgesehen davon wäre mir ein Battlefield: Bad Company 3 wesentlich lieber.

    Quantum Break von Remedy besteht für mich ebenfalls noch aus einer Menge Fragezeichen. Sieht hübsch aus, aber was von der Spielmechanik bisher zu sehen war, erscheint mir etwas dünn. Und das neue Tomb Raider ist auch so ein Ding. Optisch gefiel mir der letzte Teil ja ganz gut, aber dieses fragwürdige Fließbandgeschnetzel nebst Stöhnorgie – na ja, vielleicht bekommt Crystal Dynamics es ja dieses Mal etwas besser hin. Mit fehlen insgesamt noch so ein bisschen die absoluten Highlights, ich bin mal gespannt, was da noch so kommt. Ein Fallout 4 zum Beispiel wäre nett. Oder wenigstens die Ankündigung eines Red Dead Redemption 2. Und bitte, liebe Publisher, NEUE Spiele und nicht noch mehr HD-Remakes. Das ist wie ein Gebrauchtwagen mit neuer Lackierung, aber stotterndem Motor und Riss im Vergaser.

    Ich wünsche mir was

    Wenn wir schon bei Fallout 4 sind, kommen wir gleich noch zur Abteilung „Ich wünsche mir was“. Klar, gute Spiele natürlich. Glück, Geld und Gesundheit sind obligatorisch. Und Weltfrieden sowieso. Oh, Sony und Microsoft könnten ja mal etwas für die Gamer tun und sich über Cross-Plattform-Spielen Gedanken machen. Es wäre doch zu schön, wenn PS4- und Xbox-One-Spieler gemeinsam online zocken könnten. Das wäre für alle nur von Vorteil.

    Neue Konzepte wären mal was. Aus der Indie-Szene kommen unter all dem Retro-Pixelbrei durchaus gute Ansätze für erwachsene, reife Titel, die über das reine Videospiel hinausgehen. Man denke beispielsweise an This War Of Mine. Die technischen Möglichkeiten für Spiele jenseits des Krachbumm sind da. Hoffentlich kommen in Zukunft mehr Titel, die gute Geschichten erzählen und einen emotional bei den Eiern packen – aber bitte nicht immer nur mit Kriegsszenario, das wird irgendwann langweilig. Übrigens würde es ebenfalls nicht schaden, endlich mal wieder halbwegs fehlerfreie und fertige Titel ohne zig Gigabyte große Day-One-Patches zu veröffentlichen, gell, liebe Publisher? Notfalls warte ich auch gern mal einen Monat länger auf einen Release. Also bitte etwas mehr Kundennähe.

    Für unsere Spielwelt wünsche ich mir außerdem vor allem, dass sie wieder etwas entspannter wird. Radikaler Feminismus, Harassment, Gamergate, Shitstorms in alle Richtungen und die leider zunehmende Respektlosigkeit bei der Kommunikation über das Internet tun keinem gut. Videospiele sind Entertainment, sie sollen Spaß machen, Menschen für ein gemeinsames Hobby begeistern und keine Fronten bilden, die sich (glücklicherweise nur verbal) bis aufs Blut bekämpfen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Wie auch immer, hoffen wir das Beste für 2015. Over and out.

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