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Preview - Final Fantasy XIV: A Realm Reborn : Neuer Anlauf für das Fantasy-MMO

  • PC
  • PS3
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Final Fantasy XIV ist im MMO-Sektor das Paradebeispiel für einen Mordsgriff ins Klo. Als Square Enix vor knapp drei Jahren sein Online-Rollenspiel veröffentlichte, fielen Spieler vom Glauben ab aufgrund der unumstrittenen Vollkatastrophe, die sich der Entwickler geleistet hatte. Ein Interface aus der Hölle und Bugs so omnipräsent, dass man von ordentlichem Spielen nicht sprechen konnte. Doch lassen wir diesen epischen Fehlgriff im Schrank der düsteren Spielegeschichte und schauen auf die momentane Betaphase von Final Fantasy XIV: A Realm Reborn. Mit der Neuauflage soll sich nämlich so einiges ändern, um das damalige Desaster wiedergutzumachen. Wir haben uns nach Eorzea gewagt und sagen euch, wie die Chancen auf eine selige Zukunft des Spiels stehen.

Zu erst einmal die freudige Nachricht: Die damals geplante PS3-Fassung wurde nun auch realisiert. Die Beta gilt nämlich sowohl für PC als auch für die PlayStation 3. Dennoch war der Start ins neue alte Final-Fantasy-Abenteuer von reichlich Unbehagen begleitet. Dieser legt sich recht schnell, wenn man im Spiel allerorts die positiven Neuerungen bemerkt.

Das gilt allerdings nicht für den Einstieg, sind doch die anfänglichen unvertonten und langatmigen Zwischensequenzen furchtbar ermüdend und das Leveln der ersten Stufen so eintönig wie eine schwarze Wand. Vor allem die lang gezogenen Dialoge sowie das unfeierliche Rumgerenne von Auftrag zu Auftrag sind eine Nervenbelastung. Doch spätestens ab Stufe 7 wird alles besser – fast alles. Mit Level 10 sind die meisten anfänglichen Ärgernisse vergessen. Wenn sich euch die wunderschöne Welt öffnet, ihr auf coole, aus der Serie bekannte Gegner trefft, sich das Skill-System offenbart und auch die Quests variabler werden, dann kehrt auch der Spielspaß zurück. Weiterhin nerven leider trotz der Kristallteleporter die unzähligen ellenlangen Laufwege. Diesen Störfaktor kann man zumindest mit den Chocobos, die einen für zehn Minuten recht schnell durch die Gegend befördern, ab Stufe 10 etwas mindern.

Klassenspielerei

Was aus Final Fantasy XIV: A Realm Reborn besonders hervorsticht, sind die möglichen Klassenwechsel. Nachdem ihr mit eurer zu Beginn gewählten Profession Stufe 10 erreicht habt, könnt ihr neue erlernen sowie gewählte Fertigkeiten mit denen anderer Klassen kombinieren. Das führt zu einer gesunden Flexibilität und unterfüttert das Spielprinzip mit Tiefe. Ihr dürft übrigens in jeder Situation die Klasse wechseln, indem ihr entsprechende Werkzeuge oder Waffen ausrüstet. Insgesamt macht die Fülle an Möglichkeiten, wie man das Spiel mit seinem Charakter bestreitet und entwickelt, enorm Spaß, denn vom heroischen Kämpfer bis zum schleichenden Gärtner ist einiges machbar.

Systeme und Events

Die optionalen Quests sind geblieben. Somit könnt ihr weiterhin massenhaft Aufgaben neben der Haupthandlung angehen. Das Ganze wird nun endlich gefördert, da das sinnfreie Fatigue-System, das euch beim Questen zeitlich begrenzt hatte, ansatzlos gestrichen wurde. Hinzugekommen ist ein Achievement-System, das euch mehr Erfahrungspunkte bringen kann, wenn ihr zum Beispiel eine gewisse Anzahl an Monstern über den Jordan schickt. Richtig gut gefallen haben uns überdies die neuen Events, genannt FATE (Full Active Time Event). Diese dynamischen Abenteuer sind zwar keine Innovation, passen aber gut in die Welt von Eorzea und bieten obendrein noch mal eine Portion Abwechslung.

Final Fantasy XIV: A Realm Reborn - New Class & Jobs Trailer
Ein weiteres Video zu Final Fantasy XIV stellt euch eine neue Klasse sowie neue Jobs vor.

Das Todeskriterium

Vieles steht und fällt in Final Fantasy XIV: A Realm Reborn natürlich mit der Steuerung und dem Interface, die zuvor ziemlich verkorkst waren. Beides kann nun endlich überzeugen - egal ob mit der Maus oder dem Gamepad. PC-Spieler können per Drag & Drop ihr Interface beliebig anordnen und die Tastenbelegung konfigurieren. PS3-Spieler werden ähnlich freudig dreinblicken, denn mit dem Pad spielt es sich ebenfalls recht rund. Wie bei der PC-Version könnt ihr Tasten und Interface nach euren Wünschen anpassen.

Das aufgebohrte Final Fantasy XIV hat aber noch genügend Plätze, an denen keine Sonne scheint. Mal davon abgesehen, dass die Sprachausgabe in der Beta noch komplett fehlt, sind es die Textfenster der Dialoge, die einen wirklich kirre machen. Diese in aller Regelmäßigkeit auftauchenden statischen Fenster müssen nämlich durchweg weggeklickt werden. Das nervt auf Dauer und noch mehr bei langen Gesprächen. Ebenso lästig sind die geteilten Cool-downs bei Spezialangriffen und Zaubern. Das torpediert die Spielgeschwindigkeit und nimmt den Auseinandersetzungen ihre Dynamik. Zudem muss noch etwas an der PS3-Performance getan werden, denn an sehr vielen Stellen ruckelte es noch gewaltig.

Audiovisuelle Schönheit

Trotz seines Alters macht das neu gestrickte Online-Rollenspiel optisch eine sehr gute Figur. Grafisch wird eine tolle, effektreiche Fantasy-Welt geboten. Noch wichtiger, gerade in einem MMO, die Atmosphäre. Diese ist wirklich passend und besitzt absolut Final-Fantasy-Charakter. Nimmt man noch den bärenstarken Soundtrack hinzu, gibt es hier rein gar nichts auszusetzen.

Fazit

Erik Rössler - Portraitvon Erik Rössler

Im Vergleich zum Final Fantasy XIV-Debakel hat es Square Enix wirklich hinbekommen, die Kurve zu kriegen. Die Neuauflage hat zwar noch seine Macken, aber wir befinden uns ja schließlich noch in der Beta. Das Spielprinzip ist ordentlich, die Möglichkeiten der Klassengestaltung sehr gut und auch die Steuerung sowie das Interface können sich sehen lassen. Man hat auf die Kritiker und die Community gehört und sein Bestes gegeben, viele kleinere und größere Veränderungen vorgenommen, um mit Final Fantasy XIV: A Realm Reborn seine Fans wieder zu beschwichtigen. Es sind vor allem sinnige Verbesserungen, die - Stand jetzt - aus dem Spiel einen gepflegten Vertreter seiner Zunft machen. Ob man am Ende aber eine monatliche Abogebühr von 11 Euro verlangen kann, wird man erst zur Veröffentlichung klären können. Somit steht zumindest fest, dass sowohl PC- als auch PS3-Version einen guten Eindruck hinterlassen haben. Aber gut ist eben noch nicht gut genug!

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