Preview - FIFA 14 : Feldarbeit
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Komisch und irgendwie auch lustig: Sobald EA die neueste Auflage der FIFA-Reihe erstmals vorstellt, wird die Vorgängerversion nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. So auch dieses Mal. Executive Producer Nick Channon ließ kein gutes Haar an dem Spiel, das bei uns im Test satte 90 Prozent abstauben konnte und als bislang bestes FIFA gefeiert wird. Bei der Vorstellung von FIFA 14 konnte man allerdings den Eindruck gewinnen, dass es sich bei FIFA 13 schon fast um einen Rohrkrepierer handelte.
Die häufige Erwähnung des Vorgängers und der ständige Vergleich mit ihm machen deutlich, dass uns bei FIFA 14 keine Revolution, sondern eine konsequente Weiterentwicklung auf Basis der aktuellen Version erwartet. EA geht kein Risiko ein und schraubt stattdessen in Detailbereichen.
Mission Tor
Keine billigen Tore mehr. Keine Alleingänge, bei denen Cristiano Ronaldo den Turbo zuschaltet und die komplette Verteidigung einfach überrennt. Keine blinden Lobpässe in die Spitze, die zu häufig einen Abnehmer finden. Das alles will EA nicht mehr. Spielzüge sollen sich bei FIFA 14 langsam aufbauen, realistisch entwickeln und dann als Höhepunkt mit dem Torschuss enden. Um dies zu realisieren, dreht EA an verschiedenen Stellschrauben. Da wären zum einen die Änderungen beim Dribbling. Der ballführende Kicker kann sich nun komplett in alle Richtungen drehen. Dabei gibt es eine realistische Verzögerung. Die Drehung erfolgt nicht mehr ruckartig, sondern ist fließender, authentischer.
Die letztes Jahr erfolgreich implementierte First-Touch-Control bei der Ballannahme wird auf die Ballführung ausgeweitet. Das bedeutet: Auch während eines Dribblings springt die Kulle mal vom Fuß. Das Spielgerät wird nicht mehr wie von einem Roboter jedes Mal mit demselben Abstand nach vorne getrieben, sondern verhält sich so, wie ihr es vom echten Fußball kennt. Der Ball verspringt oder wird zu weit vorgelegt. Die individuelle Klasse des Profis hat großen Einfluss auf seine Ballführung. Klobige Verteidiger haben mehr Probleme als filigrane Techniker. Bleibt zu hoffen, dass Superstars à la Messi und Ronaldo nicht auf diesem Wege die Balance der Spielmechanik gefährden. Nick Channon erwiderte auf diese Befürchtung, dass man sich der Gefahr bewusst sei und stets die Spielbalance im Auge habe.
Schwarmintelligenz
Bei der Verteidigung wird ebenfalls nachgebessert. Abwehrspieler postieren sich nun sehr viel näher zu den Angreifern und markieren diese aggressiver. Wenn der Stürmer seine Laufroute ändert, um den Verteidiger abzuschütteln, erkennt das dieser und bleibt hartnäckig an seinem Gegenspieler dran. Setzt ihr den Ballführenden an der Seitenauslinie unter Druck, erkennen das eure CPU-Sportskameraden und erhöhen ihrerseits den Druck auf ihre jeweiligen Gegenspieler, um Pässe besser stören zu können. Hatte man in FIFA 13 oftmals das Gefühl, in der Abwehr alles allein machen zu müssen, arbeitet nun der gesamte Mannschaftsteil als Einheit mit.
Clevere Angreifer täuschen jetzt eine Laufrichtung an, um sich dann vom Gegenspieler abzuwenden und die andere Richtung einzuschlagen. Es geht bei FIFA 14 insgesamt nickeliger zu in den Zweikämpfen. Angreifer laufen parallel zur Abseitslinie, um nach dem Pass ohne Geschwindigkeitsverlust aufs Tor rennen zu können. Ein weiteres wichtiges Element ist das Abschirmen des Balls vor oder nach der Annahme. Der Stürmer streckt den Allerwertesten raus oder benutzt die Arme, um sich den Verteidiger vom Leib zu halten. Steht der Ballführende dabei mit dem Rücken zum Tor, kann er sich aus dem Gewühl herausdrehen und den Abschluss suchen.
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