Test - Fantasy Wars : Rundenbasierte Fantasy-Strategie
- PC
Wenn Orks zum Krieg gegen die Menschen rüsten, ein Dämon wieder auf die hiesige Existenzebene entkommen will und sich eine Allianz aus Zwergen und Elfen bildet, dann ist das Setting für das neue Runden-Strategiespiel 'Fantasy Wars' komplett. Was es taugt? Nachlesen!
Wenn Orks zum Krieg gegen die Menschen rüsten, irgendwo ein Dämon wieder auf die hiesige Existenzebene entkommen will und abseits sich eine Allianz aus Zwergen und Elfen bildet, dann ist das nicht der Auftakt für einen neuen 'Herr der Ringe'-Streifen, sondern das Setting für das neue Runden-Strategiespiel 'Fantasy Wars'.
Keine Zeit, ich bin im Krieg!Kernstück des Spiels sind die drei Einzelspielerkampagnen, von denen anfangs jedoch nur zwei freigeschaltet sind. Als orkischer Kriegsherr oder als menschlicher Hauptmann schiebt man seine Truppen rundenweise über die in Sechsecke aufgeteilte Karte, verteilt Angriffsbefehle, schleudert dem Gegner Zaubersprüche um die Ohren und nutzt die geografischen Gegebenheiten zu seinem Vorteil. So bietet ein Wäldchen wunderbar Schutz für einen Jägertrupp, während sich eine Einheit von Rittern dort dank tief hängender Äste eher selbst aus dem Sattel reißt. Alternativ kann ein Trupp auch mal aussetzen, um entweder seine Wunden zu lecken oder gegen Bares die eigenen Reihen mit neuen Rekruten aufzufüllen. Letzteres verwässert jedoch die Erfahrungspunkte der Einheit, welche benötigt werden, um eine Beförderung und somit eine neue Fähigkeit nach Wahl zu ergattern.
Allerdings sollte man in der Kampagne gut überlegen, ob man einer Einheit eine Rast gönnt, denn zusätzlich zu den gegnerischen Horden hetzt das Spiel einem auch noch ein unbestechliches Zeitlimit auf den Hals. Wer den begehrten Goldpokal samt Extraboni möchte, muss daher die Karten nicht nur effizient, sondern auch schnell abschließen. Möchte man gar jede verfügbare Nebenquest der Karte lösen, so darf mitunter kein einziger Zug verschwendet werden. Mit dem gewonnenen und eroberten Gold füllt man seine Reihen mit neuen Rekruten und alte Veteranen werden gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr aufgewertet – so werden aus Milizionären Schwertkämpfer und aus Schwertkämpfern Ritter. Praktisch!
Kunterbunte FantasyDamit man auch einen Grund hat, sich gegenseitig das Messer an die Kehle zu halten, wird die austauschbare Story durch unspektakuläre In-Game-Sequenzen und Unterhaltungen im Textfenster weitergesponnen. Dank der hervorragenden deutschen Lokalisierung kann jedoch auch solche Fantasy-Standardkost unterhalten: Die deutschen Sprecher leisten sehr gute Arbeit und die vielen Texte und Beschreibungen sind fast fehlerlos übersetzt worden. Die Musik untermalt das ganze Geschehen mit passenden Fantasy-Klängen. Die Grafik des Spiels erfüllt ihren Zweck und die Landschaften wirken manchmal richtig idyllisch – aber spätestens wenn die kunterbunten und klobigen Einheiten durchs Bild stapfen, merkt man der Grafik ihr Alter an.
Zum Schluss noch schnell ein Wermutstropfen für alle Fans von Multiplayer-Schlachten: Das halbe Dutzend Mehrspielerkarten, die das Spiel mitbringt, kann nicht lange beschäftigen und dank fehlendem Karteneditor sieht es mit der Zukunftsvorsorge auch nicht sonderlich gut aus.
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