Seit einigen Wochen ist ein Arcade-'Formel 1'-Racer aus dem Hause EIDOS erhältlich, das rechtzeitig zur laufenden Saison erschienen ist. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenz-Produkten basiert der Titel auf der vergangenen Saison 2000 und ist damit nicht mehr ganz auf der Pole Position. Ob der Titel diesen Nachteil durch überzeugendes Gameplay wieder wett macht, verrät euch der JSD.
In der Vergangenheit entpuppten sich Titel aus dem Hause Videosystem, die hierzulande durch EIDOS vertrieben werden, immer als gut spielbare Arcade-Racer, bei denen das Gameplay sich vor allem an Einsteiger widmete - die Fortschritte der Reihe hingegen fielen bis dato immer recht bescheiden aus. Daher öffnete ich die Spielepackung auch bereits mit entsprechender Skepsis.
| So sieht das schlichte Hauptmenü aus. |
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Nach dem üblichen kurzen Intro stehen euch in einem etwas bescheiden ausgefallenen Hauptmenü lediglich zwei Spielmodi zu Auswahl. Es gibt gerade mal einen Arcade- und einen 'Grand Prix'-Modus. Entscheidet ihr euch für Arcade, dann müsst ihr einen von drei Schwierigkeitsgraden auswählen. Hier wird dann einen komplette Saison gespielt, wobei ihr lediglich euer Team auswählen und einen Fahrernamen eintippen dürft. Ihr könnt den Arcade-Modus alleine oder zweit bestreiten. Die Strecken sind vorgegeben und dürfen nicht ausgewählt werden. Ihr startet direkt im Rennen und rollt das Feld von hinten auf - dabei passiert ihr diverse Checkpoints. Bleibt ihr nicht im Zeitlimit, dann ist das Rennen vorbei und ihr dürft es erneut versuchen. Dies ist allerdings nicht unbegrenzt - lediglich fünf Credits sind's am Anfang, was logischerweise fünf Versuche bedeutet.
| Der Arcade-Modus in drei Spielstufen. |
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Beim 'Grand Prix'-Modus ist das ein wenig anders. Zunächst einmal müsst ihr eine Super-Lizenz erwerben, bevor ihr den eigentlich 'Grand Prix'-Modus spielen dürft. Fünf verschiedene Aufgaben gilt es zu meistern. Ihr lernt dadurch wie man Schikanen am Besten durchfährt oder ideale Überholmanöver ausführt. Habt ihr die Lizenz nach viel Üben dann eingesackt, dürft ihr euch bei einem Team bewerben. Diese werden euch aber nur einstellen, wenn die Lizenz entsprechend positiv ausgefallen ist. Dazu gibt es ein Menü das ein Email-Programm simuliert. Ähnlich wie bei Fussball-Manager-Games werden euch hier die wichtigsten Ereignisse wie Angebote, Glückwünsche oder Abmahnungen angezeigt. Habt ihr irgendwann einen Brötchengeber bekommen, dann sollt ihr dessen Vertrauen beweisen. Ab hier ist alles normal, wie bei anderen Titeln auch. Ihr könnt beispielsweise ein Schnellrennen starten, das die eigentliche Meisterschaft nicht beeinflusst und lediglich zu Übungszwecken dient.
| Und so schaut's dann im Rennen aus. |
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Aber auch ein Training samt Qualifikation und Rennen stehen zur Auswahl. Ihr spielt die komplette 2000er Saison nach, allerdings könnt ihr das Team tauschen. In diesen Rennmodi stehen diverse Tuning-Massnahmen zur Auswahl. Die Einstellungen reichen von Reifen, Federung und Lenkweg bis hin zum Getriebe und Einstellung diverser Font- und Heckflügel, um nur einige Möglichkeiten zu nennen - so gesehen prinzipiell also nichts aussergewöhnliches.
| Für den 'Grand Prix'-Modus müsst ihr euch erst qualifizieren. |
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Das gilt dann auch für die Steuerung in den jeweiligen Spielmodi und der technischen Umsetzung. Das Game besitzt keine flüssige Grafikengine und leider auch keine konsequent überzeugende Steuerung. Die Grafiken sind durchaus klar, aber dafür auch grob gepixelt. Das Spiel läuft mit Rucklern, die die Steuerung negativ beeinflussen. Es gibt durchaus eine Anzeige, die den Winkel der Kurven anzeigt, aber leider sind sie kaum von Nutzen, da sie zu spät erscheinen. Das Bremsverhalten der einzelnen Boliden ist ebenfalls eher dürftig. Ich konnte kein Gefühl für die Kisten entwickeln, wie es bei anderen Spielen sonst der Fall ist. Daher blieb mir der Spielspass auch verwehrt. Und da kann der an und für sich gelungene Kommentar auch nichts mehr retten - dieser überzeugt noch am meisten vom gesamten Spiel.
'F1 World Grand Prix 2000' für die PSone ist wahrhaft kein Spiel, dass ich weiterempfehlen möchte - eher im Gegenteil, ich möchte davon eher abraten. Das Spiel besitzt von der Aufmachung her gute Ansätze, wobei diese aber auf Kosten des Gewohnten gehen. Ihr könnt keinen bestimmten Fahrer spielen oder euch für ein Team gezielt entscheiden. Diese Option wurde auf Kosten des Karriere-Modus gekappt, der auch gleich mit einer recht schwierig abzuschliessenden Lizenz gekoppelt ist. So können Gelegenheitsspieler nur den Arcade-Modus spielen, der aber auch keinen grossen Spielspass bringt, da die schwache Grafik und Steuerung die Motivation rauben.
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