Preview - Formel 1 2013 : Alte Liebe rostet nicht
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Spätestens seit Michael Schumachers erfolgreicher Karriere schlägt das Herz in Deutschland nicht nur für den Fußball, sondern auch für die Formel 1. Dabei sah es nach seinem Rücktritt so aus, als würde die Königsklasse des Motorsports in der Belanglosigkeit versinken. Der nun dreimalige Weltmeister Sebastian Vettel sprang erfolgreich in die Bresche. Im Jahre 2013 ist die Formel 1 beliebt wie schon lange nicht mehr. Trotzdem: Codemasters möchte in F1 2013 die goldene Ära des Rennzirkus Revue passieren lassen und nimmt euch deswegen auf eine Zeitreise mit.
Von Michael Schumacher fehlt gegenwärtig jedoch jede Spur. Zehn Rennikonen der 80er-Jahre werden im Spiel vertreten sein, darunter Fahrer wie Nigel Mansell, Mario Andretti oder Gerhard Berger. Die 90er kommen mit David Coulthard, Jaques Villeneuve und Eddie Irvine ebenfalls nicht zu kurz. Wer darüber hinaus dieser Riege beitreten wird, verkündet Codemasters in den kommenden Monaten. Ihr nehmt Platz in Boliden der damaligen Zeit, etwa dem Lotus 100T oder dem Williams FW14B.
Gute alte Zeit
Damit brettert ihr über legendäre Grand-Prix-Strecken wie Jerez, Brands Hatch, Imola oder Estroil. Passend zu den jeweiligen Epochen verändert sich auch die Präsentation des Spiels. Die Anzeigen auf dem Bildschirm sind weniger modern und schlichter. Außerdem sorgt ein gelblicher Filter für das entsprechende visuelle Flair. Kommentiert wird das Geschehen übrigens von der britischen Reporterlegende Murray Walker. Ob es für die hiesigen Breitengrade ebenfalls Kommentatoren geben wird, ist noch ungewiss.
Allerdings bleibt aktuell die Frage offen, wie umfassend dieser Vergangenheitstrip ausfallen wird. Fest steht, dass ihr nicht nur in Einzelfahrten oder Grand-Prix-Veranstaltungen auf die Klassiker zurückgreifen dürft, sondern auch im geteilten Bildschirm sowie in Mehrspielerpartien. Bei den ersten Probefahrten reagierten die Formel-1-Boliden aus den 80ern und 90ern ziemlich anspruchsvoll und sensibel. Auf neuartige Funktionen wie DRS und KERS müsst ihr natürlich verzichten. Die Zeitfahrten machten dennoch Spaß. Codemasters schafft es, mit der Fahrphysik sowohl Anfänger als auch Profis anzusprechen. Wer Herausforderungen mag, schaltet diverse Fahrhilfen aus. Übrigens gibt es in F1 2013 einen fünften Schwierigkeitsgrad, um euch eine angemessene Lernkurve zu bieten.
Zurück in die Zukunft
Der Frage, ob auch die Regeln aus der damaligen Epoche angewendet werden, wichen die Entwickler etwas aus. Codemasters zufolge war die oberste Priorität, das damalige Fahrgefühl so realistisch wie möglich einzufangen. Was die aktuelle Saison betrifft, erwarten euch die aktuellen Daten, Teams und Fahrer aus der Saison. So gehört auch im Spiel McLaren zu den großen Verlierern der Saison, während Mercedes zwar zumindest Punkte sammelt, aber mit den neuen Reifen nicht klarkommt. Die spielen in F1 2013 eine wichtigere Rolle, da sie noch anfälliger sind. Die Abnutzung des Gummigemischs wird authentisch in die Rennsimulation implementiert - so jedenfalls der Plan der Entwickler.
Was die Fahrphysik betrifft, gibt es keine großen Veränderungen zu vermelden. Wer seit Jahren seine Runden in den virtuellen F1-Rennmaschinen dreht, ist in der Lage, um Bestzeiten zu fahren - wenn ihr euch denn mit der Streckenführung auskennt. Nirgendwo sonst ist Perfektion so ausschlaggebend wie in der Formel 1. Fehler lassen sich ausmerzen, indem man die Rückspulfunktion nutzt. Neu ist die Möglichkeit, mitten im Renngeschehen zu speichern. Der Vorteil ist, dass Spieler mit wenig Zeit so in den Genuss von längeren Renndistanzen kommen. Schließlich ist die Königsklasse des Motorsports eine Materialschlacht, bei der Ausdauer gefragt ist. Natürlich verleitet die Funktion dazu, bei jedem kleineren Fehler den Spielstand neu zu laden.
Gerne hätten wir Rennen gegen andere KI-Fahrer absolviert, um einen Eindruck von deren Verhaltensweise zu bekommen. Das ging jedoch nicht. Trotzdem verspricht Codemasters, dass die anderen Fahrer nun bissiger reagieren und vehementer um die Plätze kämpfen. Was das Regelsystem betrifft, wird Besserung gelobt, besonders bezüglich des Auffahrens. Kürzt ihr in Kurven ab, wird dieses Vergehen ebenfalls strenger bestraft - zu streng bisweilen. So kamen wir in einigen Situation nur minimal von der Strecke ab, bekamen dennoch einen Denkzettel verpasst. Hier sollten die Entwickler noch ein wenig Fingerspitzengefühl zeigen.
Grafisch macht besonders die PC-Version schon jetzt einen schicken Eindruck. Die Konsolenversionen schlagen sich aber ebenfalls tapfer. Fans werden sich freuen, dass der Grand-Prix-Modus dieses Jahr wieder dabei ist, nachdem dessen Abstinenz im letzten Jahr für Empörung sorgte. Generell sei das Feedback der Community wichtig. Ihr dürft also wieder bekannte Rennfahrer übernehmen und mit ihnen parallel zur eigenen Karriere ganze Saisons absolvieren. Das aus GRID 2 bekannte RaceNet wird auch in F1 2013 eingesetzt und euch regelmäßig mit neuen Herausforderungen und Community-Funktionen versorgen.
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