Test - Edifier R2000DB : Schwergewichtiger Alleskönner
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Mit dem R2000DB präsentiert Edifier ein 2.0-Soundsystem für verbindungsfreudige Anwender. Der chinesische Lautsprecherhersteller ließ sich nicht lumpen und spendierte seinen kompakten Brüllwürfeln unter anderem Bluetooth-Kompatibilität. Als Allrounder hat das Edifier R2000DB allerdings seinen Preis. Rangiert die Klangqualität auf demselben hohen Niveau? Wir hörten nicht nur, sondern sahen beim Test auch ganz genau hin.
Nach dem Auspacken, Aufstellen und Anschließen der zwei überraschend schwergewichtigen Lautsprecher fielen uns zuerst unsere eigenen Fingerabdrücke auf. Während sich Vorder-, Ober- und Rückseiten der Boxen vor fettigen Griffeln mittels einer Art Lederimitatoptik schützen, kommt seitlich schwarzer Klavierlack zum Einsatz. Das ergibt zwar einen wohnzimmertauglichen, angenehm unauffälligen Gesamt-Look, doch über die Lackflächen muss nach dem Aufstellen zunächst einmal das mitgelieferte Mikrofasertuch gleiten.
Neben dem proprietären Lautsprecher- sowie einem Glasfaser- und zwei analogen Anschlusskabeln (Doppel-RCA zu Doppel-RCA, 3,5 mm Klinke zu Doppel-RCA) befinden sich auch zwei Frontabdeckungen im Paket. Allerdings dimmt ihr damit die LED etwas, die euch per Farbcode die gerade aktive Sound-Quelle anzeigt: Rot entspricht TOSLINK (optisch), Grün Line 1 beziehungsweise Line 2 (Cinch) und Blau naheliegenderweise Bluetooth (4.0). Das Durchschalten erfolgt per Fernbedienung oder per Druck auf den Lautstärkeregler an der Rückseite der Aktivbox, wo sich auch der Bass- und ein Treble-Regler befinden.
In der Praxis könntet ihr beispielsweise eure Konsole per TOSLINK und euren PC analog mit dem mitgelieferten Cinch-/Klinkenkabel an das Edifier R2000DB anschließen, während euer Besuch euch per Smartphone-Bluetooth-Konnektivität seinen neuesten Lieblingssong vorspielt. Das funktioniert alles absolut problemlos und stressfrei. Für die richtige Klangeinstellung gilt das allerdings nicht immer.
Auf die Ohren!
Die 120 Watt Gesamtleistung genügen beim Edifier R2000DB für kleine bis mittelgroße Räume, doch solltet ihr es mit der Lautstärke nicht übertreiben. Ansonsten wummern die Bassfrequenzen schnell mal etwas unangenehm. Völlig klar definiert sind sie allerdings auch auf niedrigeren Lautstärkeeinstellungen nie – im Gegensatz zu den Mitten und Höhen, die bei moderater Lautstärke äußerst ohrenschmeichelnd daherkommen. Da zischt nichts unangenehm und insbesondere Sprache ist wundervoll klar verständlich.
Aber auch diese Frequenzbereiche leiden hörbar, wenn ihr den Volume-Regler hochdreht, und verschwimmen etwas ineinander. Das liest sich aber negativer, als es in der Praxis tatsächlich ist. Der Gesamtklang des Edifier R2000DB gefällt und wer will, kann sich natürlich immer mit etwas Schaumstoff am Bassreflexkanal an den Lautsprecherrückseiten zu schaffen machen, wenn ihm der Bassregler nicht genügt. Das würden wir aufgrund des massiven Einflusses auf den Höreindruck jedoch nicht unbedingt empfehlen. Letztendlich ist das aber Geschmackssache.
Ebenso raten wir zu überlegtem Umgang mit der DRC-Funktion (Dynamic Range Control), die ihr per Fernbedienung aktiviert. Bei vielen Musikstücken, insbesondere klassischen, ist die Dynamik ein wesentlicher Bestandteil der Komposition. DRC hebt bei leisen Passagen automatisch die Lautstärke an, wodurch die ursprünglich vorgesehene Dynamik verfälscht wird. Vorausgesetzt, es handelt sich nicht einfach um eine von vornherein schlechte Abmischung – in dem Fall kann DRC die Makel möglicherweise etwas ausbügeln. Bei Spielen und Filmen kann DRC ebenfalls helfen, um insbesondere bei spektakulären Werken die Lautstärkeunterschiede zwischen beispielsweise Explosionen und Dialogsequenzen etwas abzumildern.
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