Preview - Dying Light: The Beast : Die Zombies sind zurück, Baby!
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Viel Bewegungsfreiheit, noch mehr Untote und noch sehr viel mehr Pixelblut und herumfliegende Köpfe – die Eckpfeiler von Dying Light sorgen seit jeher für begeisterte Zombie-Fans und Panikattacken der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Dennoch fanden die beiden Titel von Techland auch hierzulande schnell eine treue Gefolgschaft. Die freute sich umso mehr über die Ankündigung von Dying Light: The Beast, zu dem ich eine ausführliche Gameplay-Präsentation auf der Gamescom 2024 vorgespielt bekam.
Mehr als zehn Jahre war Kyle Crane spurlos verschwunden. Jetzt wissen wir, dass er diese Zeit in einer mysteriösen Forschungseinrichtung verbracht hat und bestialische Experimente über sich ergehen lassen musste. Doch der Aufenthalt in der Wellness-Einrichtung brachte auch Vorteile mit sich. Denn Kyle verfügt jetzt über besondere Kräfte, wodurch sich auch der Name des Spiels erklärt: Dying Light: The Beast.
Den kenn’ ich!
Der Name des Protagonisten kommt euch verdächtig bekannt vor? Kein Wunder, schließlich seid ihr schon im ersten Dying Light in seine Haut geschlüpft. Eigentlich sollte sein erneuter Auftritt lediglich ein DLC für den zweiten Teil werden, nach einem heftigen Leak entschied sich Techland aber kurzerhand dafür, daraus ein etwa 18 Stunden langes Standalone-Spiel zu entwickeln. Sogar den Original-Sprecher Roger Craig Smith konnten sie für das Projekt gewinnen.
Euch verschlägt es dieses Mal nach Castor Woods, das merklich von den bisherigen Schauplätzen der Reihe abweicht. Natürlich rennt ihr dank der gewohnt genialen Parkour-Mechanik im Affenzahn durch enge Straßenschluchten, schwingt euch durch Fenster und erklimmt Gebäude. Aber Dying Light: The Beast schickt euch auch immer wieder in ländlichere Gebiete. Schon während der vorgespielten Session kam ein Gefühl der Beklemmung auf, wenn sich Kyle nachts durch einen düsteren Wald schlich und aus jeder Ecke die Grunzer der Untoten drängten.
Damit ihr auf dem unwegsamen Gelände auch gut vorankommt, stellt Techland euch einen neuen Vehikel-Typ zur Verfügung. Der Offroad-Pickup-Truck steckt einiges weg, allerdings solltet ihr nicht zu wild rasen, denn unzerstörbar ist er natürlich auch nicht. Außerdem solltet ihr euch keinesfalls auf ihn verlassen, denn fahrbare Untersätze stehen euch laut Techland keinesfalls in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Vielmehr klaut ihr sie in Basen feindlicher Fraktionen, was entweder gute Stealth-Skills voraussetzt oder ausgiebige Kämpfe bedeutet.
Die sonstigen Neuerungen von Dying Light: The Beast finden sich ebenfalls eher im Detail. Ihr dürft natürlich ein paar neue Waffenkombinationen zusammenbasteln und auch frische Gadgets geben euch die Entwicklerinnen und Entwickler an die Hand. Mit Feuerwerkskörpern lenkt ihr Zombies ab und Sturmgewehre machen aus Menschen und Untoten gleichermaßen in Sekundenschnelle Hackfleisch. Während der Anspielsession flogen erstaunlich viele blaue Bohnen durch die Luft. Die anwesenden Entwickler stellten aber gleich klar: The Beast wird kein Shooter, der Fokus liegt weiterhin auf Nahkampf.
Das Biest in dir
Wie bereits erwähnt, brachten die unmenschlichen Experimente an Kyle nicht nur Nachteile mit sich. Seine Biest-Kräfte helfen vor allem in Bosskämpfen, wie mir anhand der Auseinandersetzung mit dem Behemoth demonstriert wurde. Dessen menschliche Vergangenheit lässt sich nur noch im Ansatz erahnen. Eisenstäbe und Betonelemente stecken in seinem deformierten und riesigen Körper und die geschwollenen Arme machen klar: Hier steht jede Menge Ausweichen an der Tagesordnung.
Während den Kämpfen lädt sich die Biest-Energie von Kyle auf, die er schließlich in eine Art Berserker-Modus entfesselt. Dann verteilt er besonders saftige Backpfeifen, an denen selbst der Behemoth zu knabbern hat. Habt ihr dem dicken Zombie genügend Schaden zugefügt, setzt ihr zudem zu einem besonders spektakulären Finisher an. Dabei reißt ihr dem gammligen Gesellen die fauligen Gliedmaßen raus, verprügelt sie mit selbigen, enthauptet sie oder erniedrigt sie anderweitig. Natürlich immer begleitet von literweise Pixelbut.
Zimperlich fällt Dying Light: The Beast keineswegs aus. Die USK scharrt sicherlich jetzt schon nervös mit den Hufen. Dabei hilft vermutlich auch nicht, dass Techland in Sachen Grafik ordentlich Gas gibt, zumindest, wenn die Messedemo einigermaßen repräsentativ für das Endprodukt ist. Alles sieht deutlich besser als in Dying Light 2: Stay Human aus.
Besonders der Besuch eines alten, heruntergekommenen Hauses veranschaulichte beeindruckend, wie sehr sich gute Technik auf die Stimmung auswirkt. Mitten in der Nacht schleicht sich Kyle durch die Lüftungsschächte des Gemäuers, um die Stromversorgung des Hauses zu reaktivieren, stets darauf bedacht, keinen Laut von sich zu geben, da die untoten Bewohner auf jedes Geräusch mit Blutdurst reagieren. Im Keller angekommen zeigt sich sodann wieder ein gutes Beispiel dafür, dass Physik-Engine nicht nur schön aussehen kann, sondern auch fürs Gameplay relevant ist: Es bereit jedenfalls fast schon kriminelle Freude, die Benzinpfützen, die sich hier überall vorfinden, mit einem Pistolenschuss in Brand zu setzen und die Zombies damit abzufackeln.
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