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Test - DuckTales Remastered : Ente gut, alles gut

  • PS3
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1989 (genauer 1990 in Europa) erschien mit DuckTales ein wegweisendes Jump ’n’ Run für das NES. Bis heute gilt es als eines der besten Spiele für die Nintendo-Konsole, nicht zuletzt aufgrund der Präsentation und der für damalige Verhältnisse nahezu perfekten Spielmechanik. Capcom kündigte im März 2013 an, dass Wayforward seit 2010/2011 an einer Remastered-Version des Spiels arbeite. Diese erschien nun für Playstation 3 und spielt sich richtig, richtig gut.

Mit Remastered-Versionen und Remakes ist es so eine Sache: Gerade im Shooter- und Jump-’n’-Run-Genre haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren viele Spiel-Elemente verändert. Bei Shootern gibt es selbstständige Heilung während der Spieler in Deckung steht, bei Jump-'n'-Runs ist es nahezu ein Unding, Spieler komplette Spielpassagen von 30 Minuten wiederholen zu lassen. Letzteres ist allerdings ein wesentlicher Bestandteil von DuckTales, was Genre-Neulinge heutzutage sicherlich abschrecken wird. Doch will DuckTales Genre-Neulinge erfreuen? Nein. DuckTales Remastered ist Fanservice allererster Güte.

DuckTales beginnt, wie sollte es anders sein, mit einem Überfall der Panzerknacker. Diese dringen in den Geldspeicher von Onkel Dagobert ein. Ihr übernehmt die Rolle von Dagobert und springt oder schlagt euch im - eigens für die Remastered-Version erschaffenen – Tutorial euren Weg zum Geldspeicher-Büro frei. Um die Sprungpassagen zu bewältigen, nutzt ihr Dagoberts Gehstock, auf dem ihr durch die Abschnitte hüpft oder Feinde sowie Gegenstände schlagt. Im Geldspeicher angekommen, findet ihr eine geheimnisvolle Schatzkarte. Das Abenteuer beginnt.

Auf eurer Reise zu den auf der Schatzkarte eingetragenen Orten könnt ihr jedes der fünf Level, die allesamt aufgehübschte Versionen des NES-Spiels sind, zu jeder Zeit anwählen. Aber wie damals üblich: Ihr habt für jedes Level lediglich drei Leben. Verliert ihr diese, müsst ihr das komplette Level neu starten. Frustresistenz ist da Voraussetzung. In Sachen Szenarien könnte es abwechslungsreicher nicht sein. So besucht ihr unter anderem afrikanische Minen, den Amazonas oder den Mond. Ein wichtiger Punkt für die Entwickler ist die Verknüpfung der einzelnen Level mit der Geschichte und die Tatsache, dass „unlogische“ Punkte des Klassikers in der Remastered-Version erklärt werden. Wie beispielsweise kann Dagobert auf dem Mond atmen? Hier wird es euch in allen Einzelheiten erläutert.

DuckTales Remastered - Die Redaktion spielt
Felix und Chris spielen knapp eine Sunden das Remake zum Kultspiel DuckTales.

Nach drei bis fünf Stunden ist das Spiel dann auch vorbei und zurück bleibt die Erinnerung an ein gutes Erlebnis, auch wenn die Remastered-Version nicht mehr den Eindruck hinterlässt wie das Original von 1989. Dafür hat sich im Genre selbst einfach zu viel getan und Spiele wie Super Meat Boy oder auch Guacamelee sind meilenweit voraus.

Ente süß-sauer

Das Spiel ist klassisch in 2,5-D gehalten: Das bedeutet, dass ihr 2-D-Figuren durch 3-D-Level bewegt. Die Musik ist sehr nah am Original, die Stimmen sind stellenweise die englischen Originalsprecher. Grafik, Sound und Co. machen also einen feinen Eindruck. Für deutsche Spieler ein wenig „ärgerlich“: Es gibt (in der uns vorliegenden Version) keine deutsche Sprachausgabe. Es gibt zwar deutsche Untertitel, die sind allerdings für Serienneulinge ein wenig verwirrend, da die Figuren in Deutschland zum Großteil komplett anders heißen. Wenn also die Stimme von „Launchpad“ spricht, dann steht im Untertitel „Quak, der Bruchpilot“. Solltet ihr sowieso vorgehabt haben, DuckTales auf Englisch zu spielen, dann ist der Punkt für euch allerdings auch vollends egal und fällt nicht ins Gewicht.

Fazit

Christian Gürnth - Portraitvon Christian Gürnth

DuckTales Remastered geht mit erhobenem Haupt und geschwellter Entenbrust in den Kampf um den Titel „nahezu perfektes Remake“. Während die Neuauflage von Turtles in Time kläglich (!) scheiterte, änderten die Entwickler bei den DuckTales im Prinzip nichts, sondern setzten die Stärken des Spiels - die Spielmechanik und den Wiedererkennungswert der Disney-Figuren - nahezu perfekt um. DuckTales ist bei Weitem kein modernes, aber dafür ein richtig gutes Spiel, auch wenn es mit jüngeren Genre-Hits wie Super Meat Boy oder Guacamelee nicht ganz mithalten kann. Frustresistenz wird allerdings vorausgesetzt, denn stellenweise ist es schon fast unfair.

Überblick

Pro

  • klassische Spielmechanik beibehalten
  • absoluter Fanservice
  • abwechslungsreiche Level
  • fantastische Musik
  • tolle Synchronisation

Contra

  • kurze Spielzeit von 3-5 Stunden
  • stellenweise fast schon unfair

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