Preview - Dreamfall Chapters: The Longest Journey : Traumwelt häppchenweise
- PC
Die lange Reise der Longest-Journey-Reihe begann im Jahre 2002. Damals war das Genre klassischer Point-&-Click-Adventures am Boden. Es fanden kaum neue Spiele in diesem Segment den Weg in die Verkaufsregale und wenn doch, dann waren es meist miese Vertreter ihrer Zunft. The Longest Journey änderte dies mit seiner liebevoll gestalten Welt und den knackigen, teils absurd-lustigen Aufgaben. Wir sind bei der Präsentation des dritten Teils wieder in die Welt von Technik und Magie eingetaucht.
Mit dem Nachfolger Dreamfall stieß Entwickler Funcom bei den Liebhabern des ersten Teils auf wenig Gegenliebe. Die konventionelle Klicksteuerung mit der Maus musste einer direkten Steuerung der Protagonistin Zoë, die auch in Chapters wieder eine zentrale Rolle spielen wird, weichen. Ebenso wurde das implementierte Kampfsystem bemängelt, das doch arg aufgesetzt wirkte. Dreamfall Chapters ist von den Entwicklern im Stil eines Point-&-Click-Abenteuers konzipiert: Ohne Zeitdruck lösen wir Rätsel, indem wir Gegenstände in der Spielwelt miteinander kombinieren und in Dialogen mit anderen Personen Informationen erhalten. Anstatt unsere Spielfigur aber per Mausklick durch die Areale zu beordern, bewegen wir uns wie im Vorgänger wieder wie in einem Action-Spiel aus der dritten Perspektive mit der Maus und den WASD-Tasten.
Zwischen den Welten
Das Mädchen Zoë liegt in einer futuristischen, an „Blade Runner“ oder Deus Ex erinnernden Stadt im Koma. In ihrer Realität hat sie keine Kontrolle über ihren Körper, in einer Art Zwischenwelt, der sogenannten Storytime, ist sie jedoch frei. Dort sucht sie den Kontakt zu anderen verlorenen Seelen, die ziellos umherwandern. Eine skrupellose Firma ist in Zoës Welt nämlich mit ihren Traum-Entertainment-Maschinen dafür verantwortlich, dass die Seelen der Menschen nicht mehr zurück in die eigenen Körper finden.
Eine weitere Spielfigur ist Kian, der in einer ganz anderen Welt lebt als die Protagonistin. In seiner Realität ist Magie alltäglich und er muss sich entscheiden, ob er sich einer Widerstandsbewegung gegen die Herrscher seiner Stadt anschließt. Die Handlung springt zwischen den beiden Welten und der Storytime hin und her.
Kämpfe ade
Kämpfe wird es keine geben, alle Situationen lassen sich durch Nachdenken oder Gespräche lösen. Zoë hat aber dennoch einige Spezialfähigkeiten auf Lager, mit denen sie die Traumrealität beeinflussen kann - Zeitverlangsamung ist eine davon. Besondere Mühe haben sich die Entwickler dabei gegeben, die Rätsel nachvollziehbar zu gestalten und irre Kombinationen wie “benutze Bronze-Affe mit Duschhaube” zu vermeiden.
In einem Rätsel, das uns vorgeführt wurde, müssen wir an einer ölverschmierten Kette emporklettern, um aus einer ungünstigen Situation zu entfliehen. Mit einem alten Lappen säubern wir ein Stück der Kette, weiter oben ist sie aber immer noch glitschig. Die Lösung: Mit einem Stück Holz improvisieren wir zusammen mit dem Lappen eine Fackel, zünden sie an einer Feuerschale an und haben damit die Möglichkeit, die komplette Kette anzuzünden. Dadurch verbrennt das klebrige Öl und wir können gefahrlos klettern.
Dreamfall Chapters soll in fünf Episoden veröffentlicht werden, die alle als “Buch” bezeichnet werden - das ist ein wenig irritierend, da das Spiel ja den Namen “Kapitel” im Titel trägt. Die Episoden sollen als digitaler Download einzeln in den Handel kommen. Wer eine Box-Version mit dem ersten Buch im Laden kauft, soll dafür alle weiteren Episoden kostenlos erhalten.
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