Test - Dragon Ball Xenoverse 2 : Erweiterung zum Vollpreis?
- PS4
Es ist gerade einmal eineinhalb Jahre her, dass Dragon Ball Xenoverse die Fans trotz durchwachsener Wertungen beglückte. Actionreiche Kämpfe standen im ersten Teil im Vordergrund, das umfangreich angepriesene Missionssystem hingegen bot eher Magerkost. Dieses System wollte Entwickler Dimps für Dragon Ball Xenoverse 2 überarbeiten. Hat das geklappt? Und, wenn ja, was hat sich sonst in der recht kurzen Zeitspanne verändert? Erwartet die Fans vielleicht nicht mehr als ein Update zum Vollpreis?
Genau das könnte man denken, wenn man sich die Story des Spiels ansieht. Wie bereits im Vorgänger Dragon Ball Xenoverse wurde die Zeitlinie verändert. Eure Aufgabe besteht nun darin, sie mit eurem selbst erstellten Helden wieder in die richtigen Bahnen zu lenken und dabei einen Schurken nach dem anderen zu vermöbeln. Bereits die ersten Kämpfe lassen unweigerlich den Gedanken durch den Kopf rasen, genau diese Szenen doch schon gespielt zu haben. Sobald ihr jedoch den Start hinter euch gelassen habt, gibt es erste Veränderungen.
Neue Stadt, neues Glück?
Wart ihr im Vorgänger noch im eher beschaulichen Örtchen Toki Toki City unterwegs, dürft ihr nun die recht große Stadt Conton City erforschen. Conton City bietet wesentlich mehr zum Entdecken als die Stadt des Vorgängers und besteht aus mehreren Teilgebieten. Der Zweck der Stadt, nämlich zum einen als Multiplayer-Hub zu dienen und zum anderen die Story-Missionen und Nebenaufgaben zu präsentieren, bleibt jedoch unverändert. So trefft ihr immer wieder auf „Dragon-Ball“-Charaktere, mit denen ihr euch eine handfeste Keilerei liefern könnt, aber auch auf solche, die euch um einen Gefallen bitten.
Hierbei handelt es sich oftmals um Nebenaufgaben, von denen es nun eine ganze Menge gibt. Dabei erlebt ihr meist kleine, in sich abgeschlossene Geschichten, die sich um die Person drehen, der ihr gerade helft. Ob ihr nun als Hausangestellter euer Bestes geben wollt oder einem anderen Auftraggeber helft, genug Nahrung zu sammeln, um dessen Familie am Leben zu erhalten, ist eure Sache. Erfüllen werdet ihr diese Nebenaufgaben vermutlich sowieso alle, während ihr vor euch hin spielt.
Das eigentliche Spiel hat sich leider im direkten Vergleich zum Vorgänger so gut wie gar nicht verändert. Weder bieten die Kämpfe etwas Neues noch wurde die Technik aufgebohrt. Da wäre zum Beispiel die störrische Kamera, dank der ihr auch diesmal eure Gegner immer wieder aus der Sicht verliert. Selbst die Musikstücke stammen fast durchweg aus dem ersten Teil. Dadurch strapazieren sie euer Trommelfell extrem schnell und wirken eher störend als unterhaltsam.
Veraltete Technik
Die Grafik konnte bereits im Vorgänger nicht überzeugen, auch daran hat sich nichts geändert. Zwar gehören die kleinen Ruckler nun der Vergangenheit an, richtig schön sieht Dragon Ball Xenoverse 2 aber nicht aus. Ihr dürft euch auf matschige Texturen, Umgebungen, die als reine Kulisse dienen, und einige sehr langweilige Arenen einstellen. Auch die teils sehr langen Ladenzeiten nerven. Immerhin kann sich der Charaktereditor sehen lassen. Die Charaktererstellung lässt euch recht viele Freiheiten, eurem Traumcharakter steht daher nichts im Wege.
Die Charaktere sind gelungen, was sowohl für ihr Aussehen gilt als auch für ihre Animationen. Trotzdem wirkt das Spiel wie ein Titel aus grauer PS3-Anfangszeit. Die Kämpfe, um die es bei Dragon Ball Xenoverse 2 ja in erster Linie geht, laufen ähnlich actionreich wie im Vorgänger ab. Ihr entscheidet euch für eure Kombinationen und spult im passenden Moment die dazugehörigen Tastenkombinationen ab.
Das ist zwar nicht zwingend schlecht, bietet auf Dauer aber zu wenig. Schon nach wenigen Stunden verkommt das Kampfsystem eher zu müdem Button-Mashing, da ihr immer und immer wieder die gleichen Aktionen ausführt. Euren Charakter könnt ihr auch diesmal leveln und ihm so nach und nach bessere Werte verpassen. Gegenstände können gebaut und spezielle Outfits gesammelt werden, auch hier hat sich also nichts geändert. Selbst das Multiplayer-System ist so, wie man es vom Vorgänger kennt. Bis zu sechs Spieler können zusammen gegen starke Gegner antreten oder sich in den Ranglisten nach oben arbeiten.
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