Test - Dr. Luigi : Der Pillendoktor hat Sprechstunde
- WiiU
Dr. Luigi lebt besonders von einer Eigenschaft: dem Mut zur Einfachheit. Wer sich allerdings voll auf das Abenteuer der Virenbekämpfung nach Nintendo-Art einlässt, bekommt einen tollen Download-Titel geboten, der süchtig macht und zu immer neuen Höchstleistungen anspornt. Auf den ersten Blick ist Dr. Luigi ein Tetris-Klon, der oftmals einfach gut kopiert, statt Neuerungen in den Vordergrund zu stellen. Auf der Wii U übernimmt der grün gewandete Luigi die Aufgabe des Doktors und löst damit Dr. Mario auf der Wii und den Vorgänger aus den Neunzigern ab.
Zwar ist das 30-jährige Dienstjubiläum von Luigi bereits letztes Jahr zu Ende gegangen, aber wer will bei solch einem Kultcharakter schon kleinlich sein. Luigi darf nun endlich mal ran, nachdem seit einiger Zeit Mario das Geschehen bestimmt hat. Aber für Fans der Spielreihe sei von vornherein klargestellt: Trotz neuer Elemente ist der Charme der Originale geblieben – inklusive der klassischen Musik und der Optik, natürlich in HD. Mit Dr. Luigi nutzen die Entwickler jetzt auch den Wii-U-Controller sinnvoll, um per Stylus Pillen an die richtigen Stellen zu bringen.
Spaß mit Pillen
Zusätzlich zu den aus Dr. Mario bekannten Modi gibt es das sogenannte Luigi-Fieber. Statt zweiteiliger Pillen habt ihr dort L-förmige Medizin, die aus drei gleichfarbigen Elementen und einem andersfarbigen besteht. Auf den ersten Blick macht es das natürlich leichter, einen Virus zu entfernen. Schließlich müssen wie gewohnt vier gleiche Farben zusammengebracht werden und wer ein L-Element auf die richtige Farbe setzt, hat sofort einen Erreger weniger. Dennoch bricht nach einiger Zeit Hektik aus, denn die abgetrennten und nicht genutzten andersfarbigen Elemente der Pille fallen nach unten und blockieren unter Umständen den Zugang zum nächsten Virus.
Neben der Möglichkeit, gegen andere Spieler an der gleichen Konsole oder über das Internet zu spielen, wurden viele Elemente einfach aus anderen Titeln der Serie übernommen und zusammengeschnürt. Wer den klassischen Modus spielt, nutzt dafür das Wii-U-GamePad und schiebt die zweiteiligen Pillen an die richtige Stelle, um Reihen aus vier gleichfarbigen Elementen zu bauen, die dann verschwinden. Im Blitzmodus wird das Ganze noch ein bisschen erschwert, da es hier darum geht, nur bestimmte Viren zu erledigen. Das kann schnell hektisch werden.
Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär …
Die verschiedenen Spielmodi machen Spaß, der Schwierigkeitsgrad kann frei eingestellt werden – Musik natürlich auch – und Online-Spiele gegen andere Spieler gehen schnell und ohne Stress über die Bühne. Insgesamt könnte man Dr. Luigi also für einen ziemlich perfekten Titel halten. Ist er ja auch - mit Abstrichen. Denn das, was dieses Spiel leistet, kennt man durchaus schon von anderen Titeln und wer ein anspruchsvolles Puzzle-Spiel sucht, sollte weitersuchen. Dr. Luigi bleibt das, was es ist: eine leichte Weiterentwicklung von Dr. Mario, bei der man klar erkennt, dass die Entwickler sich nicht viel Mühe gegeben haben.
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