Test - Donkey Konga : Donkey Konga
- GCN
Nintendos 'Donkey Kong' ist zurück. In ’Donkey Konga’ muss sich der kultige Affe aber nicht wie sonst üblich in einem neuen Jump’n Run beweisen, sondern mit Bongos zeigen, dass er ein tierisches Rhythmusgefühl besitzt. Nerviges Affentheater oder Musikspiel-Hit? Die Antwort gibt’s im Review.
Mach dich zum Affen!Ein neues ’Donkey Kong’-Spiel, das nicht von Nintendo entwickelt wurde, sondern von Namco – das findet ihr seltsam? Es geht noch seltsamer: ’Donkey Konga’ ist in keinster Weise ein Jump’n’Run, wie man es von dem kultigen Affen gewohnt ist, sondern ein astreines Musikspiel in der Bemani-Tradition. Während es in Japan zu diesem beliebten Genre unzählige Varianten und Extra-Controller gibt, schaffen es nur wenige Titel nach Europa – umso erfreulicher, dass ’Donkey Konga’ hierzulande verfügbar ist. Das Spiel wird zusammen mit einem Bongo-Controller ausgeliefert, kostet aber fairerweise nur etwa gleich viel wie ein sonstiges neues GameCube-Spiel. Wer allerdings stilgerecht spaßige Mehrspieler-Sessions abhalten will, muss zusätzliche Bongo-Controller erwerben, was ins Geld gehen kann. Alternativ könnt ihr auch per Joypad zocken – doch damit geht der größte Teil des Spaßes verloren.
Trommeln und klatschenDas Spielprinzip ist so einfach wie unterhaltsam. Passend zum Rhythmus und zur Melodie eines Musikstücks werden auf einer rasch scrollenden Linie verschiedene Icons eingeblendet, die anzeigen, wann ihr die entsprechende Aktion am Bongo-Controller ausüben müsst. Rote Kreise bedeuten das Schlagen der rechten Trommel, gelbe Kreise fordern zum Trommeln der linken Bongo-Hälfte auf und bei rosa Kreisen muss man beide Trommeln malträtieren. Der Controller hat sogar ein Mikro eingebaut, das bei Blitz-artigen Icons zum Einsatz kommt – bei solchen Zeichen müsst ihr in die Hände klatschen. Dies bringt Abwechslung und Würze in das Bongo-Getrommel, allerdings schmerzen einem von dem vielen Geklatsche schnell mal die Handflächen. Das Spielprinzip ist schnell kapiert und sorgt auch bei Nicht-Videospielern schnell für Stimmung. Allerdings ist ’Donkey Konga’ nicht so komplex und fordernd ausgefallen wie einige andere Bemani-typische Spiele. Insbesondere im niedrigsten Schwierigkeitsgrad hat man kaum Mühe, zumal die Icons nicht selten wenig mit dem Rhythmus des Lieds zu tun haben. Aber auch in höheren Schwierigkeitsgraden nimmt es ’Donkey Konga’ nicht ganz genau, was die Rhythmik angeht – das tut dem Spielspass aber keinen Abbruch.
Von Klassik bis hin zu Pop und MarioDie Musikauswahl ist Nintendo gelungen. Passend zum Setting erwarten euch groovige Neuinterpretationen von bekannten Melodien und Chart-Hits. Dabei ist die Auswahl weit gestreut, so dass sowohl für den Teeny, als auch für euren Opa die geeignete Musik verfügbar ist. Aus dem Klassik-Bereich ist beispielsweise Mozarts ’Türkischer Marsch’ oder Brahms ’Ungarischer Tanz Nr. 5’ dabei. Pop-Fans trommeln hingegen unter anderem zu ’Back for Good’, ’Lady Marmalade’, ’Tubthumping’, ’99 Red Balloons’ oder ’Canned Heat’. Für etwas Auflockerung sorgen außerdem Nintendo-Melodien à la ’Zelda’, ’Mario Bros.', ’Super Smash Bros. Melee’ und ’Donkey Kong’. Insgesamt gibt es über 30 Songs. Mit erspielten Punkten dürft ihr Extras wie den höchsten Schwierigkeitsgrad und einige Mini-Spiele freischalten. Besonders viel Spaß kommt im Mehrspieler-Modus mit bis zu vier ’Musikern’ auf – da avanciert ’Donkey Konga’ schnell zum Party-Knüller. Weniger gelungen ist die technische Gestaltung. Die mäßigen Dschungelinsel-Renderhintergründe und einige eher karge ’Donkey Kong’-Figuren am Bildrand lenken zwar nicht vom Spielgeschehen ab, trotzdem hätten sich hier die Entwickler noch etwas mehr Mühe geben dürfen.
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