Test - Die Noobs: Klein aber gemein : Trio mit zwei Abzugsfingern
- DS(i)
Stellt euch vor, kleine Aliens landen mit ihren Raumschiffen auf eurem Dachboden, um die Erde zu erobern. Tom, Jake und Hannah entdecken die außerirdische Sensation und müssen alleine dagegen ankämpfen. Denn welche Eltern würden schon solch eine Geschichte glauben?
Eine Lizenz, zwei Spiele
Dass sich eine Umsetzung für Nintendos DS von seiner "großen" Konsolenbruderversion massiv unterscheidet, sind wir gewohnt. Im Falle von Die Noobs: Klein aber gemein beschränken sich die Gemeinsamkeiten gerade mal auf das Grundkonzept. Dieses lautet: Hüpft von Level zu Level, ballert herum und nutzt die verschiedenen Eigenschaften eurer Charaktere, zwischen denen ihr beliebig wechseln dürft.
Bei den Spielfiguren selbst könnten die Differenzen nicht größer sein: Während ihr auf der Wii die Rolle der Aliens übernehmt, steuert ihr hier die Kinder Tom, Jake und Hannah. Anstatt 3D-Landschaften gibt es seitwärts scrollende 2D-Levels. Der Actionanteil ist auf dem DS dominanter, was sowohl an der höheren Ausdauer als auch an der größeren Anzahl der Gegner liegt.
Trio mit zwei Abzugsfingern
Die unterschiedlichen Fähigkeiten der drei Kinder sind besser durchdacht als bei den Wii-Aliens. Jake ist der Kräftige im Trio und kann bestimmte Steinblöcke verschieben sowie schwerere Waffen tragen. Hannah rührt den Ballerkram nicht mal mit der Kneifzange an, dafür ist sie fit genug für einen Doppelsprung und kriecht mühelos durch niedrige Gänge.
Jake ist als Tüftler in der Lage, die Technologie der Aliens zu nutzen. Dazu gehören beispielsweise ein Schild, welcher die Projektile der Gegner abblockt, oder eine Schallwaffe. All diese Gadgets stehen euch nicht von Anfang zur Verfügung: Ihr erlangt sie erst im Laufe der 25 Levels, was auf Dauer ein klein wenig Abwechslung bringt.
Dies ist auch bitter nötig, denn das eigentliche Leveldesign ist nicht gerade der Renner der Saison. Auch grafisch wird die Kämpferei auf dem Hausdach schnell eintönig. Die abstrakten Gegner machen einen besonders lauen Eindruck und passen überhaupt nicht zu Szenario oder Geschichte. Etwas besser sieht es bei den Bosskämpfen aus, weil ihr dort verstärkt Jake und seine Alien-Technologiekenntnisse nutzen müsst.
Standardlizenzumsetzung
Die auf dem Papier gesehen hohe Anzahl an Levels relativiert sich schnell, denn die Gesamtspielzeit macht bei zweieinhalb Stunden halt. Das ist selbst für ein DS-Spiel zu wenig. In den Levels gibt es kaum etwas zu entdecken, weshalb der Wiederspielwert praktisch gleich null ist. Zudem locken abseits der Geschichte keine weiteren Modi.
Von der Steuerung her bereitet der Titel wenig Sorgen, egal ob ihr laufen, springen oder den Charakter wechseln wollt. Nur eine Mechanik ist umständlich: Mit Digikreuz und Buttons alleine könnt ihr nicht in alle möglichen Richtungen schießen. Dies geht nur mit dem Touchscreen, der es euch erlaubt, zwischen relativ vielen Schusswinkeln zu variieren. Allerdings ist es schwer möglich, gleichzeitig zu laufen, zu springen und per Touchscreen zu ballern, weshalb ihr ständig zwischen zwei Ballermechaniken wechseln müsst.
Richtig gut an der ganzen Noobs-Lizenz ist nur eins: die Musik der DS-Version. Die einzelnen Stücke sind überraschend gut komponiert und strahlen den Charme alter Tracker-Scores aus, so wie sie in den 90er-Jahren auf dem Amiga gang und gäbe waren. Da ist es mehr als verzeihlich, dass es dem Spiel an Soundeffekten mangelt.
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