Test - Die Gilde DS : Handeln ist alles
- DS(i)
Feilschen, bis sich die Balken biegen. Unter diesem Motto steht die neue Wirtschaftssimulation Die Gilde DS für Nintendos Handheld. Ob diese mit dem PC-Original mithalten kann, erfahrt ihr in den folgenden Absätzen.
Den PC-Besitzern unter euch mit einem Hang zu Wirtschaftssimulationen oder Handelsspielen dürfte Die Gilde mit Sicherheit ein Begriff sein. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Serie von Spielen, bei denen Warenschieberei, Intrigen und Feilschen auf der Tagesordnung stehen. Genau das hat Independent Arts jetzt auf Nintendos DS portiert - mit einigem Erfolg. Allerdings offenbart sich bereits nach den ersten Sekunden ein signifikanter, wenn auch nicht spielentscheidender Unterschied. Das Geschehen bei Die Gilde DS verläuft im Gegensatz zur PC-Vorlage nicht in Echtzeit, sondern wird etwas gemächlicher in einzelnen Runden abgehandelt. Egal, ob ihr über die (etwas klein geratene) Karte reist, Waren verkauft oder euch auf Duelle mit den KI-Kontrahenten einlasst - alles schön rundenweise.
Gewandter Redner
Nun, so ganz stimmt das allerdings auch wieder nicht, denn zumindest die Scharmützel mit den Gegnern laufen dann doch in Echtzeit ab. Ihr wechselt bei den "Gefechten" möglichst geschickt zwischen Angriff und Verteidigung, um euren Feind zurückzudrängen. Ein ähnliches Prinzip kommt übrigens auch bei Rededuellen zum Tragen, mit deren Hilfe ihr euch aus brenzligen Situationen (etwa bei einem Überfall von Wegelagerern) rettet oder einen Konkurrenten "überzeugen" wollt. Zu diesem Zweck packt ihr Beleidigungen und provozierende Sprüche aus, die später dann in einer Art Puzzle zusammengesetzt werden müssen.
Klingt etwas konfus, und das ist es auch. Vor allem werden die Kämpfe auf Dauer etwas eintönig, da es an Variantenreichtum und somit Tiefgang mangelt. Etwas interessanter ist da schon das Minispiel rund um das Feilschen, bei dem ihr mithilfe von Gewichten eine Art "Wiegeduell" für euch entscheiden müsst - da werden die grauen Zellen ordentlich gefordert.
Handeln ist alles
Abgesehen von diesen Minispielen steht natürlich auch bei Die Gilde DS der Handel mit Waren im Vordergrund. So reist ihr von Stadt zu Stadt - von denen es knapp ein Dutzend zu erkunden gibt -, beobachtet dort den Warenbedarf und verkauft die benötigten Güter mit möglichst viel Gewinn. Das Wirtschaftssystem funktioniert dabei überraschend gut und dürfte jedem Hobbykaufmann das Herz vor Freude hüpfen lassen. Auf diese Weise stockt ihr nach und nach euer Vermögen auf und klettert die Karriereleiter vom mittellosen Kaufmann bis hin zum angesehenen Gildenführer empor.
Für zusätzliche Abwechslung sorgen die insgesamt zehn Einzelszenarien, die euch vor unterschiedliche Herausforderungen stellen (bestimmte Summe Geld im Zeitlimit erwirtschaften, Kontrahenten ausschalten etc.). Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte: Obwohl die Steuerung via Touchscreen recht gut von der Hand geht, sind einige Menüs etwas unübersichtlich strukturiert und einzelne Icons schwer zu entziffern. Zudem könnt ihr beiden Szenarien nicht immer abspeichern und die Grafik kommt nicht über ein Stadium der reinen Zweckmäßigkeit hinaus. >>
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