Test - Detective Conan: Die Mirapolis-Ermittlung : Sherlock Holmes mit Hindernissen
- Wii
Eingefleischte Anime-Fans aufgepasst: Der gewitzte Detektiv Conan macht seinen Weg auch auf der Wii. Dank Motion-Sensoring soll das Indiziensammeln noch interessanter werden. Ob das Spiel hält, was es verspricht? Die meisten von euch werden wohl mit der populären Anime- und Manga-Serie vertraut sein. Sollten die Assoziationen jedoch eher in Richtung eines Barbaren gehen, hier eine kurze Zusammenfassung.
Hintergrund
Der 17-jährige Shinichi Kondo ist nicht nur ein hervorragender Schüler der Oberstufe, sondern auch ein erfolgreicher Hobbydetektiv. Während der Ermittlungen zu einem seiner Fälle wurde ihm ein Zellgift verabreicht, das zu einer Verjüngung seines Körpers um etwa zehn Jahre führte. Da niemand von seinen Freunden von dieser Wandlung weiß, erschuf er mit Conan Edogawa ein Alter Ego. Von nun an „hilft" er dem Vater seiner Sandkastenfreundin Ran - einem eher unfähigen Detektiv - bei seinen Ermittlungen. Dazu betäubt er ihn, löst Fälle unter seinem Namen und lässt Kogoro, Rans Vater, all den Ruhm einstreichen. Nebenher gibt es noch ein wenig Herzschmerz und Lebensgeschichten zu erleben, um den Personen auch etwas Charakterentwicklung zu verpassen.
Das Spiel Die Mirapolis-Ermittlung führt Conan und seine Freunde in das Ferienparadies Mirapolis, wo scheinbar alles möglich ist. Fußball spielen, Eiskunstlauf, Zauberei und Illusion ... inmitten dieser Idylle taucht plötzlich eine Leiche auf! Nun ist es an euch, deren Herkunft und die Umstände dieses mysteriösen Todesfalls zu klären. Standesgerecht stehen euch dazu unter anderem eine Lupe, ein Kommunikationsgerät sowie ein motorisiertes Skateboard zur Verfügung. Wie es sich eben für einen richtigen Ermittler gehört. Stellt euch nur all die Möglichkeiten vor!
Detektive und Minispiele
Der Aufbau wirkt wie eine Mischung aus der Ace-Attorney-Reihe und einer der unzähligen Minispielsammlungen für die Wii. Die Lösung des Rätsels scheint nicht unbedingt immer an erster Stelle zu stehen. Am stärksten drängen sich die ewig langen Dialoge in den Vordergrund. Diese hätten oftmals deutlich gekürzt werden können. Manche scheinen auch essentiell für die Lösung eines Falls, wiederholen sich dabei aber häufig. Die zu bildenden Indizienketten wirken daher meist künstlich in die Länge gezogen.
An nächster Stelle stehen die Minispiele. Ihr könnt zum Beispiel Fußball oder Curling spielen oder auch boxen. Die Mitspieler erinnern dabei sehr an das Design von Kicker-Figuren: alle sehr einheitlich und mittelprächtig gestaltet. Das Hauptproblem bei den Minispielen ist jedoch, dass sie nicht abzubrechen sind. Das heißt, dass ihr ein ganzes Curling-Match spielen müsst, auch wenn es euch überhaupt keinen Spaß macht.
Dazu kommen Steuerungserklärungen, die detailliert genug sind zu sagen „Schwinge die Wiimote". Genaueres muss der Schnüffler in spe selbst herausfinden.
In Anbetracht der Vorlage sowie der Konkurrenz ist von einem Kauf des Spiels abzuraten. Serienfans und Spieler mit viel Geduld sind davon jedoch ausgenommen.
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