Preview - Destiny: König der Besessenen : Ein König sinnt auf Rache

Die Erweiterung namens Haus der Wölfe ist noch gar nicht so alt, da kündigt Bungie schon das nächste Kapitel für Destiny an: The Taken King beziehungsweise auf gut Deutsch König der Besessenen. Eine neue Kampagne soll die Spieler tiefer in das Sciene-Fiction-Universum entführen. Dabei beteuern die Entwickler, dass sie auf die Stimmen aus der Community hören und entsprechende Anpassungen am Gameplay vornehmen. Auf der E3 in Los Angeles gab es einen ersten Vorgeschmack.

Zur Auswahl stand die erste Mission aus der neuen Kampagne namens „The Coming War“. Sobald man die Atmosphäre des Mars-Mondes Phobos erreicht, merkt man, dass die Herangehensweise, was die Erzählstruktur betrifft, sich deutlich geändert hat. Ihr landet auf Phobos und Commander Zavala erklärt euch eure Aufgaben sowie den Sinn der Mission. Ihr sollt eine Basis der Phalanx auskundschaften. Doch ihr merkt schnell, dass hier einiges im Argen liegt.

Dafür muss man kein Meisterdetektiv sein. Überall liegen Leichen, eine Explosion zerstört die Außenmauer der Station. Ohne zu zögern, geht es durch den Haupteingang ins Innere. Doch es passiert nicht viel. Es ist schön, dass sich Bungie die Zeit nimmt, um Atmosphäre aufzubauen. Hier fliegen nicht von Anfang an die Fetzen. Stattdessen seht ihr Dinge, die sich nur schwer einordnen lassen: Was zum Henker ist in dieser Basis passiert?!

Eine neue Bedrohung

Allerdings hat die Ruhe bald ein Ende. Ihr kommt in einen größeren rundlichen Raum, die dramatische Musik verrät, dass gleich irgendwas passieren muss. Plötzlich taucht das Hologramm einer gruseligen Gestalt auf. Es ist der Oryx, der große Anatagonist der Erweiterung. Aus den Lautsprecher tönt die Stimme von Eris Morn: „Wir schlachteten seine Brut und töteten seinen Sohn. Nun will er uns alle ausradieren.“

Aus dem Nichts tauchen auf einmal völlig neue Gegner auf, dazu noch ein zäher Obermotz. Dieser Abschnitt ist nichts für Einsteiger, wie ein Mitarbeiter von Bungie zugibt. Glücklicherweise haben die Jäger neue Fähigkeiten gelernt. Pro Klasse gibt es eine neue Spezialisierungen, wobei besonders der Titan mächtig Eindruck hinterlässt. Aktiviert ihr seinen Super, greift ihr zu einem mächtigen Hammer, mit dem ihr ordentlich austeilen könnt. Der Hunter bekommt einen Bogen und der Warlock verschießt Blitze aus seiner Hand.

Nach dem recht knackigen, aber nicht sonderlich innovativen Bosskampf meldet sich wieder Commander Zavala zu Wort und empfiehlt, äußerst flott die Basis zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen werdet ihr mit weiteren Scions konfrontiert. Dabei handelt es sich  eigentlich um Gegner, mit denen ihr vertraut seid. Doch dadurch, dass sie von den Scions übernommen wurden, haben sie neue Fähigkeiten und verhalten sich anders, als ihr es gewohnt seid.

Draußen herrscht Krieg. Ein großes Schiff kracht nur ein paar Meter vor uns auf den Boden und explodiert in einem riesigen Feuerball. Die Mission ist vorbei, das neue Kapitel hat aber gerade erst begonnen - nicht nur was die Kampagne betrifft. Neue Karten für den Schmelztiegel, ein neuer Raid, neue Schauplätze und die Dreadnought, die riesige Festung von Oryx, sollen den relativ hohen Preis von 40 US-Dollar rechtfertigen.

Fazit

von Christian Kurowski

Vielleicht der nötige Kick

Während der spielbaren Mission am Stand von Activision musste ich unweigerlich an Halo denken. Auch hier führt euch eine Stimme durch die Mission und hält euch stets auf dem Laufenden, ähnlich wie Cortana es einst für den Master Chief tat. Auch die vielen kleinen geskripteten Szenen und Animationen geben dem Spielgeschehen einen deutlichen Atmosphäre-Boost. Zwar war die Mission nicht sonderlich lang, aber sie schaffte etwas, was die Hauptkampagne nur selten erreichte: Mir war nicht egal, was gerade auf dem Bildschirm passierte. Im Gegenteil: Ich wollte mehr erfahren. Die neuen Unterklassen erweitern die Klassen und verpassen ihnen neuen Schwung. Vielleicht gibt König der Besessenen Bungies Sci-Fi-Epos den nötigen Kick, den es so dringend braucht.