Test - Verkehrsgigant : Verkehrsgigant
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Der Verkehrsgigant" von JoWooD/Infogrames, namentlicher Nachfolger des Industriegiganten, ist ein Spiel, wie es das bisher noch nicht gegeben hat. Ziel ist hier, die Strassen von Staus verursachenden Autos leerzufegen und den Bewohnern einer von insgesamt 45 Städten die öffentlichen Verkehrsmittel schmackhaft zu machen. Es gilt also, Bus- und Strassenbahnlinien zu planen, anzulegen und die entsprechenden Fahrzeuge zu kaufen und den Linien zuzuweisen. Dazu will natürlich für eine erfolgreiche Linie zunächst ein bisschen Planungsarbeit geleistet, sprich die Verkehrslage analysiert werden. Die Bewohner der vielen Wohnhäuser haben verschiedene Ziele: Da wollen die Kinder bequem zur Schule kommen, die Männer zu ihrer Arbeit, die Hausfrauen zieht es zu den Supermärkten, und am Wochenende möchte die ganze Familie zu den Freizeiteinrichtungen. Da es natürlich nicht bloss eine Schule, eine Arbeitsstätte und einen Supermarkt gibt, bekommt man durch einen Klick auf ein Wohnhaus eine genauere Statistik. Die Ziele der Bewohner dieses Gebäudes werden darin rot hervorgehoben, zudem wird angezeigt, wie viele Personen Auto und wie viele die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Umgekehrt bekommt man bei einem Klick auf eine Schule, Fabrik oder einen Supermarkt die Wohnhäuser angezeigt, von denen Menschen hierher kommen.
Gute Ansatzpunkte sind nun also die großen Fabriken, Supermärkte und Schulen. Nachdem man geplant hat, wo die Linien überall vorbei führen müssen, kann nun also eine entsprechende Linie definiert werden. Wem dabei Häuser die Sicht versperren, der kann diese einfach ausblenden lassen, sie werden dann als einfache Quadrate dargestellt. Das sorgt für eine sehr gute Übersicht. Dann werden noch Haltestellen an die richtigen Orte gebaut, die automatisch in diese Linie einbezogen werden, und schliesslich geht es lediglich noch um den Kauf von Fahrzeugen. Reichen am Anfang meist noch Buslinien, braucht es später auch schon mal teurere Strassen- oder S-Bahnen. Wer über viel Geld verfügt, kann sich auch Magnetschwebebahnen leisten. Diese benötigen viel Platz, so dass es schon mal passieren kann, dass man ein paar Gebäude aus dem Weg räumen muss. Spezielle Ereignisse wie z. B. Unfälle werden durch eine Dialogbox gemeldet.
Das ist also die Aufgabe, die zu erfüllen ist. Das kann man jetzt bei verschiedenen Spielmodi tun: Entweder bei Kampagnen mit festgelegten Zielen wie bestimmtes Firmenkapital oder einen bestimmten Prozentsatz der Fläche zu kontrollieren oder aber man wählt ein Endlosspiel, bei dem zunächst der Schwierigkeitsgrad und dann zudem noch gewählt werden kann, ob man als freier Unternehmer oder als Verkehrsbeauftragter spielen möchte. Der Unterschied ist freilich nicht besonders gross, als Firmenchef ist natürlich der Profit von hauptsächlichem Interesse, als Verkehrsbeauftragter dagegen flächendeckende Strassennetze und zufriedene Kunden. Beim Spielen ist dieser Unterschied kaum bemerkbar, zudem ist die Aufgabe, als Verkehrsbeauftragter für die eigene Wiederwahl zu sorgen, wieder herausgenommen worden. Schade ... Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass im Endlosspiel zunächst nur ein kleiner Teil der Stadt bebaut werden kann, weitere Teile werden erst bei Erfolg von der Stadtverwaltung angeboten.
Kommen wir nun zur technischen Ausführung des Spiels: Nach der unerträglich langen Ladezeit beim Starten des Spiels präsentieren sich die Anfangsmenüs sehr schlicht und ohne Sounduntermalung, doch das eigentliche Spiel bietet schöne ISO-Grafik in Auflösungen von 800x600 bis 1280x1024, die zudem noch drei Zoomstufen bietet. Die Sounduntermalung ist nett, aber es fehlt eine stimmige Hintergrundmusik. Die Spielgeschwindigkeit kann von 1x bis 10x geregelt werden, wodurch sich bestimmt eine ordentliche Einstellung finden lässt.
Ein zwei Minuten dauerndes Intro sowie einige witzige Zwischensequenzen bei bestimmten Ereignissen, die qualitativ aber nicht mehr ganz up to date sind, gehören ebenfalls zum Lieferumfang wie der Multiplayer-Modus, bei dem sich bis zu 4 Spieler per LAN oder Internet beweisen können, wer der bessere Verkehrsplaner ist.
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