Test - Deadfall Adventures : Möchtegern-Indy?
- PC
Wo findet man einen charismatischen Helden, der in den 30er-Jahren von Nazis verfolgt wird, auf der Suche nach einem archäologischen Schatz? Ihr denkt, die Antwort sei die "Indiana-Jones"-Serie? Weit gefehlt, es handelt sich um Deadfall Adventures, das neue Projekt von The Farm 51.
Deadfall Adventures macht eines von Anfang an richtig gut: Ihr fühlt euch vom Start weg wie in einem "Indiana-Jones"-Film. Der Plot, das Szenario, die Musik, der Held - alles riecht nach Abenteuer. Kein Wunder, sind die Zutaten doch genau die, die Abenteuer-Fans erwarten. Die Geschichte: Allan Quatermains Urenkel James Lee ist 1938 auf der Suche nach dem Herz von Atlantis.
Atlantis? DAS Atlantis? Klar, dass die vom Okkultismus begeisterten Nazis aufgeschreckt werden und Quatermain ihre Abteilung „Ahnenerbe“ samt sadistischen Militärs hinterherschicken. Und damit beginnt auch schon die Reise um die Welt von den heißen Wüsten in Ägypten über die frostigen Weiten der Arktis bis in den Dschungel Guatemalas. Fast alle Klimazonen werden bedient.
Meisterschütze und Rätselknacker
Die polnischen Entwickler von The Farm 51 zeichneten bereits für den Shooter Painkiller: Hell & Damnation verantwortlich, weshalb sie es sich nicht nehmen ließen, so richtig aufzudrehen und aus der Abenteuergeschichte einen waschechten Shooter zu machen. Ausgerüstet mit den besten Waffen, die die 30er-Jahre zu bieten haben, kämpft ihr gegen Nazi-Handlanger, Mumien und was sonst noch in uralten Tempeln sein Unwesen treibt.
Neben der bleihaltigen Unterhaltung gibt es auch Adventure-Anteile: Ihr müsst Fallen überwinden und Rätsel lösen. Dabei hilft euch das Notizbuch eures Urgroßvaters, das ihr ständig aufrufen könnt. Das ist aber alles etwas zu linear und einfach gestrickt. Gilt es beispielsweise wie am Ende von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ über ein Feld voller Trittfallen zu laufen, reicht einfach ein Tastendruck und ihr bekommt die richtige Seite des Notizbuches vorgelegt.
Level up your hero
Die bei den Besuchen der Tempelanlagen gefundenen Schätze nutzt ihr an Orakelstatuen dazu, eure Fähigkeiten, wie Gesundheit oder Zielgenauigkeit, zu verbessern. Mit der Zeit erhaltet ihr zudem mehr und mehr unterschiedliche Waffen, zum Beispiel Raketenwerfer, Schrotflinten oder Maschinengewehre, die der Sprüche klopfende Protagonist zu seiner Verteidigung einsetzt. James Lee ist ein Bilderbuchheld. Manchmal etwas grimmig, dann mal wieder witzig, aber immer heldenhaft. Der Rest der Charaktere ist so stereotyp, wie man es von einem Abenteuerfilm erwartet. Der überhebliche Nazi-Forscher, die naive Archäologin und die brutalen Offiziere, alle vorhersehbaren Klischeefiguren sind dabei.
Filmkenner werden in James Lee Quatermains Stimme den deutschen Synchronsprecher von Mark Wahlberg wiedererkennen. Auch die restliche Vertonung ist top. Die Titelmelodie gewinnt euch sofort für das Abenteuer. Die Grafik ist dank Unreal-Engine sehr hübsch anzusehen. Gerade die Tempelanlagen in Ägypten sehen erstaunlich gut aus.
Es gibt neben all den Soloabenteuern auch einen Mehrspielermodus. In „Überlebenskampf“ schlagt ihr euch mit bis zu vier Spielern an bekannten Orten aus der Kampagne mit Mumien und anderen Wesen herum. Ähnlich wie im Zombiemodus der Call-of-Duty-Reihe heißt es auch hier: Durchhalten bis zum Schluss! Daneben gibt es noch weitere Mehrspielermodi mit Klassikern wie Deathmatch oder Capture the Flag, hier in der Variante mit einem Schatz.
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